David Shifrin - Brahms/Schumann Soiree auf CD

David Shifrin, KlarinetteCarol Rosenberger, KlavierCarol Rosenberger und David Shifrin zollen Brahms und Schumann Tribut, indem sie Clara Schumanns musikalische Soiree von 1894 nachstellen, bei der Brahms und der Klarinettenvirtuose Richard Muhlfeld die beiden Klarinettensonaten op. 120 aufführten und Clara Schumann und Muhlfeld die Fantasiestücke spielten.

Das Repertoire gehört zu einer kleinen Gruppe von Meisterwerken des 19. Jahrhunderts, die für das neuartige Medium Klarinette und Klavier komponiert wurden. Unter den großen Komponisten hatten nur Mozart und Weber für dieses Medium geschrieben und damit den Präzedenzfall für die lyrisch leidenschaftlichen Werke von Schumann und Brahms geschaffen. Die Geschichte des ersten Treffens und der Freundschaft von Brahms und Schumann ist wohlbekannt.

Aber die katalytische Rolle Clara Schumanns, die durch ihre Aufführung der Musik ihres Mannes Anerkennung und Ruhm verschaffte, wurde oft nicht gewürdigt. Delos zollt Clara Schumann ebenfalls Tribut. Das Programmheft enthält Kommentare von David Shifrin, die er einem kürzlichen Interview entnommen hat.

Herr Shifrin sieht viele wichtige Ähnlichkeiten zwischen Brahms' und Schumanns Kompositionen für Klarinette und Klavier: »Es geht nie so sehr darum, dass das Klavier die Klarinette begleitet, sondern dass die Klarinette fast wie eine dritte Hand des Klaviers ist, eine Erweiterung, die den Klang auf eine Weise aufrechterhalten und färben kann, die das Klavier nicht kann. Sehr oft begleitet die Klarinette das Klavier. Sehr häufig legt das Klavier natürlich die harmonische und rhythmische Struktur für die Melodielinie der Klarinette. Aber das Endergebnis bei Schumann und bei Brahms ist eine Textur, die wie ein einziges Instrument ist.«

Herr Shifrin macht auch wichtige Bemerkungen zu den technischen Herausforderungen, die Schumanns Fantasiestücke mit sich bringen: »Schumann schrieb, wenn das überhaupt möglich ist, noch pianistischer als Brahms und berücksichtigte die instrumentalen Schwierigkeiten eines Bläsers nicht wirklich … Die Klarinette spielt während der gesamten drei Fantasiestücke fast ununterbrochen. Es gibt keine Chance zum Ausruhen und nur sehr wenige Gelegenheiten zum Durchatmen.« Auf der CD spielen David Shifrin und Carol Rosenberger die Klarinettensonaten und die Fantasiestücke in der Reihenfolge, die sie in Konzertprogrammen einhalten. In den Worten von Frau Rosenberger: »Wir beginnen mit der Es-Dur-Sonate, die sanft hereinschwebt und den Zuhörer in ihre lyrische Welt hineinzieht.« Von dort aus setzen die Fantasiestücke den intimen Klang fort und verstärken gleichzeitig die lyrische Stimmung. »Zu diesem Zeitpunkt«, erklärt sie, »ist der Zuhörer bereit für die großartige Struktur der f-Moll-Sonate, die die Lyrik des Programms zu einem leidenschaftlichen Höhepunkt führt.