Heinrich von Kleist: Die Marquise von O...
Die Marquise von O...
Buch
- (Nach einer wahren Begebenheit, deren Schauplatz vom Norden nach dem Süden verlegt worden). Hamburger Leseheft plus Königs Materialien.
- Hamburger Lesehefte, 09/2020
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783872915184
- Bestellnummer: 10303059
- Umfang: 62 Seiten
- Sonstiges: zahlreiche Abbildungen
- Gewicht: 88 g
- Maße: 211 x 149 mm
- Stärke: 5 mm
- Erscheinungstermin: 15.9.2020
- Serie: Hamburger Lesehefte PLUS - Band 519
Klappentext
Die Hamburger Lesehefte PLUS umfassen neben dem Text und ausführlichen Wort- und Sacherläuterungen auch einen umfangreichen Materialteil, die Königs Materialien. Die Kombination schafft die Basis für eine eigenständige, vertiefende Analyse und fördert ein umfassendes Verständnis des Textes - ideal für den Einsatz im Schulunterricht.Das zeichnet unsere Klassiker-Reihe aus:
ungekürzter Originaltext (behutsam auf die neue Rechtschreibung angepasst)
großzügiges Heftformat (DIN A5) in moderner Aufmachung
lesefreundliches Textlayout (zeilen- und seitengleich mit den Hamburger Leseheften)
breite Randspalte mit kurzen Worterläuterungen und Platz für eigene Notizen
Biografie des Autors (alle wichtigen Infos kompakt zusammengefasst)
ausführlicher Anmerkungs- bzw. Worterläuterungsteil
umfangreicher Materialteil (nach Themenbereichen gebündelt)
Navigationsleiste zur besseren Orientierung
Zum Inhalt:
Um zu erfahren, wer der Vater ihres ungeborenen Kindes ist, gibt die verwitwete und von ihren Eltern verstoßene Marquise von O. eine Zeitungsannonce auf, in der sie diesen Mann sucht und verspricht, ihn zu heiraten. Auf die Annonce meldet sich Graf F., der die Witwe einige Monate zuvor bei der Belagerung der Stadt vor Vergewaltigungen durch Soldaten bewahrt hatte. Voller Abscheu über die Tat des Grafen weigert sie sich zunächst, sich mit ihm zu vermählen, doch heiratet ihn schließlich unter der Bedingung, dass sie getrennt voneinander leben. Der Graf gibt jedoch nicht auf und wirbt nach einigen Monaten erneut um die Witwe, sodass es schließlich zu einer zweiten, wirklichen Hochzeit kommt.
Aufgebaut ist die 1808 erschienene Novelle, die 1976 verfilmt wurde, wie ein Kriminalroman. Erst nach und nach erfährt der Leser die Hintergründe der ungewöhnlichen Zeitungsannonce der Marquise von O., und so bleibt es bis zum Schluss spannend. Zeitgenossen Kleists empfanden das Werk als Skandal, da es eine Vergewaltigung thematisiert. Heute wird es wegen seines sozialkritischen Ansatzes geschätzt, und für viele Leser ist die Novelle ein frühes Beispiel weiblicher Emanzipation, sodass "Die Marquise von O." mittlerweile eines der bekanntesten und meistgelesenen Stücke der Weltliteratur ist.
Biografie
Heinrich von Kleist, dessen Werk bereits auf die Moderne vorausweist, wurde am 18. Oktober 1777 in Frankfurt/Oder geboren. Die Beschäftigung mit Kants Philosophie löste 1801 eine Krise aus, die zur Infragestellung der Lebenspläne Kleists führte. Es folgten Reisen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz. 1807 wurde Kleist von französischen Behörden unter Spionageverdacht verhaftet. 1809 publizierte er patriotische Lieder und Aufsätze gegen die französische Besatzung. Von 1810-11 war er Herausgeber der Berliner Abendblätter , zunehmende Schwierigkeiten mit der Zensur führten zu deren Verbot. Gemeinsam mit der krebskranken Henriette Vogel beging Kleist am 21. November 1811 am Ufer des Wannsees in Berlin Selbstmord. Von den Dichtern der Goethezeit ist Heinrich von Kleist einer der lebendigsten und zerrissensten. Sowohl sein Leben als auch sein Werk standen im Zeichen einer aus den Fugen geratenen Zeit, und die extremen Gefühlslagen und radikalen Zweifel, die sich in den Werken dieses zu Lebzeiten erfolglosen Dichters Bahn brachen, sind auch heute noch höchst aktuell.Anmerkungen:
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