Popcorn Heartbreak 1958-1964 auf 2 LPs

Ende der Fünfziger, Anfang der 1960er-Jahre kamen in den Staaten Songs auf, die man als Vorläufer von Soul ansehen muss. Angesiedelt im Midtempo-Bereich und mit Zutaten aus Pop, R&B, Country, Gospel und Doo-Wop gewürzt, kreisten die Stücke ewiggleich um verlorene Lieben und gebrochene Herzen; im Übrigen ganz unabhängig von der Hautfarbe und dem Geschlecht der jeweiligen Interpreten. Sie hatten im Radio, aber vor allem bei schulischen Tanzveranstaltungen und Block Partys Hochkonjunktur.

Erstaunlicherweise entstand etwas mehr als ein Jahrzehnt später in Belgien eine Clubszene um genau diese Songs herum. Sie nannte sich Popcorn, nach einem Stück von James Brown. Ähnlich wie bei der britischen Northern-Soul-Szene ging es für die Popcorn-DJs darum, möglichst rare, frische und unbekannte Songs aus dem Koffer zu zaubern.

Und genau die kennt Jay Strongman. Dessen Zusammenstellung fokussiert sich auf 20 relativ R&B-lastige Songs von unter anderem Varetta Dillard, Jesse James, Kitty White, Johnny Wells, Anna King, Ray Rush und Simone Dina. Sie sorgten Anfang der Siebziger in der Popcorn-Szene für nachhaltige Begeisterung und gehen damit als heimliche Hits durch.