Filmmusik: Black Is Beltza 2: Ainhoa auf 2 LPs

Ainhoa, die Tochter von Manex und Amanda, begibt sich Mitte der 80er Jahre auf ihre Initiationsreise.

»Wenn in unserem Land von den 80er Jahren die Rede ist, kommen jedem schnell Worte, Bilder und eine bestimmte Atmosphäre in den Sinn (auch denjenigen von uns, die fast zwanzig Jahre später geboren wurden).

Und zwischen den Worten, Bildern und der Atmosphäre gibt es noch etwas anderes, Puzzleteile, die uns später helfen, uns ein Bild von dieser Ära zu machen, unter anderem: Klänge, Melodien, Lieder. Eben Musik. Jeder Schritt von Ainhoa wird von einer Melodie begleitet. Die Musik wird auch in diesem Fall der rote Faden sein, der die verschiedenen Teile der Geschichte zusammenhält. Wie ich den Regisseur des Films kenne, war es natürlich absehbar, dass die Musik im Vordergrund stehen würde oder sehr nahe daran. Eine Sammlung von Liedern, die auch uns aus unserem Dorf vertreiben wird. Vielleicht ist es für uns schwieriger, uns mit Sprachen und Musikformen zu verbinden, die uns weiter weg berühren, und nur mit ihnen die Straßen Afghanistans oder des Libanon in den 80er Jahren zu repräsentieren.

Die meisten Menschen werden diese Lieder aus einer etischen Perspektive hören, bis wir zu dem Schluss kommen, dass die letzten drei Lieder die gleichen sind und der Alarm dieser Perspektive losgeht. Die Redskins erzählen uns von der Macht des Vereinigten Königreichs und The Pogues verbinden traditionelle irische Melodien mit türkischem Flair. Wir reisen durch den Libanon mit den süßen Melodien von Soapkills und Taniah Saleh, Freunden von Muguruza während seiner Monate in Beirut. Die Fundamentalisten haben die Stimmen der Afghanen Bakht Zamina und Khan Qarabaghi zum Schweigen gebracht und ihr Leben beendet, aber solange ein Volk singt, ist der Tod weit weg.

Die ersten Klänge von Qarabaghis Gesang erinnerten mich an die Melodien des Barden von Itzaltzu. Wie weit weg und gleichzeitig wie nah. Wir werden uns der palästinensischen Folklore nähern, begleitet von der Stimme Amal Murkus, und wir werden die Straßen Südfrankreichs riechen, mit der Band Massilia Sound System aus Marseille, dem Soundsystem, das 1992 in Pamplona an der Seite von Negu Gorriak auftrat. Und wir springen von Kurdistan nach Kuba mit dem afro-kubanischen Rhythmus von Brenda Navarrete. Mit lokaler Musik werden wir die lebendige Realität der Vergangenheit (oder weniger Vergangenheit) in jeder Ecke der Welt finden. Denn Melodien können auch unser Bild zeichnen und Lieder können uns auch überall hinführen. Denn Musik ist schließlich ein weiterer Faden, um Geschichte zu nähen.« - Amets Aranguren