Sumac: May You Be Held auf 2 LPs

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Das Trio Aaron Turner (ISIS, Old Man Gloom), Brian Cook (Russian Circles) und Nick Yacyshyn (Baptists) macht da weiter, wo die Band mit ihrem von der Kritik hochgelobten Album "Love in Shadow" aufgehört hat und treibt die Polarität ihres Sounds mit langen Kompositionen und freien Erkundungen weiter voran. In einem Moment minutiös detailliert und komplex, im nächsten rudimentär und repetitiv, und in einem scheinbar zufälligen Moment völlig ungebunden und ungeschrieben - "May You Be Held" ist ein Album, das zwischen extremer Disziplin und Kontrolle und einer fast wilden Energie schwankt.

"Als Künstler in dieser Zeit des signifikanten Umbruchs, in der die Gesellschaft scheinbar das Ende ihrer aktuellen Iteration erreicht hat, ist es von entscheidender Bedeutung, diesen Prozess der Auflösung - und der hoffentlich darauf folgenden Transformation - aufzunehmen und zu interpretieren", sagt Turner. "Ich glaube zwar nicht, dass wir genau jetzt am Rande der kollektiven Zerstörung stehen, aber dies ist eindeutig eine entscheidende Phase in der Geschichte der Menschheit - und es gibt etwas, das sich mit dieser Musik in genau diesem und sehr unsicheren Moment richtig anfühlt."

In der Arbeit von SUMAC ging es schon immer um den Übergang zwischen verschiedenen Seinszuständen, und das ist ein grundlegender Aspekt der größeren Themen von "May You Be Held". Musikalisch geht es um ständige Vereinigung und Divergenz - und die Ungewissheit in diesem Zyklus. In dieser Ungewissheit gibt es auch Hoffnung, Frustration, Wahnsinn und den Wunsch nach Verbindung. All das ist auch Teil dieses Moments in unserer Geschichte - alles passiert gleichzeitig, das gleichzeitige Auftauchen der besten und schlechtesten Eigenschaften der Menschheit.

Textlich folgt "May You Be Held" den humanistischen Themen, die auf "Love in Shadow" erforscht wurden, teilweise geprägt von Turners Navigation durch Vaterschaft und Familienleben. Hier wirken Turners Brüllen und Heulen weniger bedrohlich als verwundet, ursprünglich und säugetierhaft. An der Gitarre wirkt seine Subversion der Melodie und seine Vorliebe für Geräusche weniger wie eine aurale Bestrafung und mehr wie ein offener Horizont für Frequenzen und Klangfarben. In einem traditionellen Metal-Kontext mögen Nick Yacyshyns geschickte Beats, berauschende Fills und kreative Schnörkel wie der Gipfel der rhythmischen Wildheit erscheinen, aber auf "May You Be Held" gibt es eine Art Ekstase in seiner Performance, eine Flüssigkeit und Fähigkeit, die sowohl Dringlichkeit in der Absicht als auch Freude in der Ausführung vermittelt.

Bassist Brian Cook klebt das Ganze mit einer Schwerfälligkeit zusammen, die man als feindselig oder bösartig ansehen könnte, wenn sie nicht auch den klarsten Weg zur Navigation durch die dornigen Arrangements der Band bieten würde. Zusammengesetzt aus den Überresten der "Love in Shadow"-Session mit Kurt Ballou im Robert Lang Studio in Shoreline WA, einer Session im The Unknown Recording Studio mit Matt Bayles an der Technik (wo auch das zweite Album "What One Becomes" aufgenommen wurde) und zusätzlicher Arbeit im House of Low Culture, spiegelt es die zeitlichen Verschiebungen und den langwierigen Umfang seiner Entstehung wider.