Penny & The Quarters: You & Me/Some Other Love auf Single 7"

Irgendwann im Jahr 2005 gelangte eine einsame Kiste mit Masterbändern aus einem Nachlassverkauf über ein Netzwerk von Sammlern, Plattenhändlern und »Trödlern« in die Hände des führenden Ohio-Soul-Experten Dante Carfagna, der sie mit dem geheimnisvollen Prix-Label in Columbus, Ohio, in Verbindung brachte (siehe: Eccentric Soul: The Prix Label). Nachforschungen ergaben, dass der Inhaber von Prix, George Beter, den Großteil des nicht etikettierten Materials identifizierte. Es bedurfte nur einer endlosen Reihe von Anrufen und Briefen sowie zweier Besuche in Columbus. Aber ein komplettes Geheimnis fand seinen Weg in unsere endgültige Prix-Zusammenstellung.

»You and Me«, ein einfaches, aber unbändiges Demo, das nur Penny & the Quarters zugeschrieben wird, wurde an eine gemischte Studiorolle geheftet gefunden. Unsere Befragung aller bereitwilligen, in der Soul-Szene von Columbus verbliebenen Personen, einschließlich pensionierter DJs, Produzenten und wichtiger lokaler Künstler, ergab, dass der Name Penny & the Quarters nicht einmal einen Hauch von Anerkennung fand. Obwohl wir den Song vom ersten Anspielen an liebten, landete er auf unserer ursprünglichen Compilation als Nummer 18 von 19 Tracks etwas versteckt.

Vier Jahre später war Eccentric Soul: The Prix Label nicht gerade ein Verkaufsschlager geworden, obwohl uns Hörer immer wieder sagten, dass die ungefilterten Studiodemos, die die hintere Hälfte der Platte ausfüllen, wahre Rohdiamanten seien. Aber weder Penny noch ihre Quarters waren aufgetaucht, um die Anerkennung für ihre Bemühungen einzufordern. Dann, völlig unerwartet, hörten wir von dem angesehenen Schauspieler und bekennenden Numero-Fan Ryan Gosling, dass Pennys durchdringendes Stück Doo-Wop für den Indie-Film Blue Valentine von Derek Cianfrance in Betracht gezogen wurde. Was wir nicht wussten, war, dass »You and Me« eine Hauptrolle in einem Indie-Hit bekommen hatte und dass Penny & the Quarters sofort die Rolle der berühmtesten unbekannten Doo-Wop-Gruppe der Welt übernehmen würden. In Columbus, Ohio, gibt es jede Woche nur wenige Nachrichten, und Anfang Januar 2011 erholte sich die Stadt von der Aufregung, als Ted Williams - der ehemalige Obdachlose mit der tollen Radiostimme - zu einer landesweiten Nachrichtensensation wurde. Aber beide großen Tageszeitungen der Stadt sowie die alternative Wochenzeitung der Stadt berichteten auch darüber, wie eine unbekannte Soulgruppe aus Columbus zum musikalischen Herzstück eines Films wurde, der bereits für einen Oscar nominiert war.

Das Rampenlicht des Mainstreams, das auf Blue Valentine und Penny & the Quarters gerichtet war, bewirkte, dass wir schließlich Kontakt mit der Witwe von Jay Robinson, dem Sänger und Songschreiber der Quarters, aufnehmen konnten. Wie sich herausstellte, war Robinson auch der Anführer der Doo-Wop-Pioniere The Supremes aus Columbus (die später aus offensichtlichen Gründen als »The Columbus Supremes« bekannt wurden). Jay Robinson hat den Traum, einen Hit zu schreiben, nie aufgegeben; dennoch ist die posthume Verwirklichung seines Traums ein schwacher Trost für seine Witwe und seine Tochter. Mit ihrem Segen kehrten wir zu diesen Nachlassverkäufen zurück und holten einen weiteren vernachlässigten Track (»You Are Giving Me Some Other Love«) von der immer noch unbekannten Penny und ihren jetzt teilweise bekannten Quarters heraus.

»You and Me« ist ein Song, der sich nicht unterdrücken ließ: nicht, als Prix ihn nicht veröffentlichte; nicht, als Penny & the Quarters in Vergessenheit gerieten; nicht, als Numero ihn an das bittere Ende einer viel übersehenen Compilation steckte. Seine Entwicklung vom Trash aus dem Nachlass zum Leinwandgold hat ihn schließlich in die 45er-Liga zurückgebracht, wo er wahrscheinlich die ganze Zeit hätte bleiben sollen.