Neonschwarz: Metropolis
Metropolis
CD
CD (Compact Disc)
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Mit ihrem Longplay-Debüt »Fliegende Fische« (2014) haben sich Spion Y, Marie Curry, Captain Gips und Johnny Mauser freigeschwommen. Ihr Entwurf von Hip Hop ist vielseitig, melodiös, abwechslungsreich, verspielt – und bedient sich gekonnt und leichtfüßig an Pop-, Electro- und Indie-Elementen.
Als explizit politische Crew ist es den Mitbegründern des TickTickBoom-Kollektivs gelungen, den hohen Erwartungen unaufgeregt zu begegnen: In vielen Songs hart an den schwierigen Themen der gesellschaftlichen Gegenwart, gelingt ihnen dennoch eine übergreifende Attitüde von Lässigkeit und Aufbruchsstimmung. Für »Metropolis« haben die Hamburger ihre smarte Herangehensweise großzügig aufpoliert und im Detail sensibel verfeinert.
Mit stolzen 17 Tracks, deren Beats überwiegend von ihrem bewährten Partner Ulliversal, aber auch von Monroe (Produktion und Mix) sowie Farhot, Jakob AMR und Chaozz-Beats stammen, spannen Neonschwarz den Bogen locker über eine Stunde Spielzeit. Unter der thematischen Klammer der Stadt (von Place-to-be bis Babylon) rappen, shouten und singen Curry, Mauser und Gips im Breitwandmodus, während Spion Y mit seinen Cuts und Scratches glänzt.
Im Opener »Dies Das Ananas« überrascht gleich ein kantig groovender Rockbass, der an Beastie Boys und R.A.T.M. gemahnt, die mit hypnotischen Pianolines getrimmten poppigen Nummern wie »Kennenlernrunde«, »Atmen« oder der Titelsong, der zudem durch Currys wunderbare Gesangshook Unsterblichkeit erreicht, entfalten pure Hitqualität. Dagegen stehen eigenwillig Tracks wie »Check Yo'self« oder »Die Eskalation«, die Club- und Electro-Ästhetik hervorheben. Thematisch passend wird der »Jogginghosentag« im dubbig verhallten Reggae-Downbeat gefeiert, »Das Goldene Ticket« inszeniert mit fröhlichen Akustikgitarren im Uptempomodus eine ironische Business-Reflektion, thematisch dem dramatischen »Rapstars« verwandt. Mit »2015« wird die Fortsetzung von »2014« zu einem zentralen Polit-Track, der die Zuspitzung der gesellschaftlichen Debatte zum komplexen Themenkreis Flucht und Asyl ohne Toleranz für die falsche Seite beschreibt. »Doppeldeckerbus« mit seiner ironisch überdrehten Stadtrundfahrtsperspektive plus viel lokale Subkulturfolklore erklärt den Begriff Gentrifizierung wohl viel besser als jedes gutgemeinte Flugblatt.
Linke und emanzipatorische Politik findet bei Neonschwarz mehr als je zuvor beiläufig, zwischen, über und neben den Zeilen statt, nie komplett abwesend, doch weniger als zuvor auf bestimmte »Themensongs« konzentriert. »Metropolis«, Traumort wie Horrorvision, hat das Quartett fest im Griff: die Flucht mit dem Floß ist gescheitert, mit ihrem neuen Album sind Neonschwarz ernsthafter, souveräner und viel entschlossener zurückgekehrt. Ein Glücksfall, dass sie sich dabei in allen Disziplinen enorm verbessern konnten.
Als explizit politische Crew ist es den Mitbegründern des TickTickBoom-Kollektivs gelungen, den hohen Erwartungen unaufgeregt zu begegnen: In vielen Songs hart an den schwierigen Themen der gesellschaftlichen Gegenwart, gelingt ihnen dennoch eine übergreifende Attitüde von Lässigkeit und Aufbruchsstimmung. Für »Metropolis« haben die Hamburger ihre smarte Herangehensweise großzügig aufpoliert und im Detail sensibel verfeinert.
Mit stolzen 17 Tracks, deren Beats überwiegend von ihrem bewährten Partner Ulliversal, aber auch von Monroe (Produktion und Mix) sowie Farhot, Jakob AMR und Chaozz-Beats stammen, spannen Neonschwarz den Bogen locker über eine Stunde Spielzeit. Unter der thematischen Klammer der Stadt (von Place-to-be bis Babylon) rappen, shouten und singen Curry, Mauser und Gips im Breitwandmodus, während Spion Y mit seinen Cuts und Scratches glänzt.
Im Opener »Dies Das Ananas« überrascht gleich ein kantig groovender Rockbass, der an Beastie Boys und R.A.T.M. gemahnt, die mit hypnotischen Pianolines getrimmten poppigen Nummern wie »Kennenlernrunde«, »Atmen« oder der Titelsong, der zudem durch Currys wunderbare Gesangshook Unsterblichkeit erreicht, entfalten pure Hitqualität. Dagegen stehen eigenwillig Tracks wie »Check Yo'self« oder »Die Eskalation«, die Club- und Electro-Ästhetik hervorheben. Thematisch passend wird der »Jogginghosentag« im dubbig verhallten Reggae-Downbeat gefeiert, »Das Goldene Ticket« inszeniert mit fröhlichen Akustikgitarren im Uptempomodus eine ironische Business-Reflektion, thematisch dem dramatischen »Rapstars« verwandt. Mit »2015« wird die Fortsetzung von »2014« zu einem zentralen Polit-Track, der die Zuspitzung der gesellschaftlichen Debatte zum komplexen Themenkreis Flucht und Asyl ohne Toleranz für die falsche Seite beschreibt. »Doppeldeckerbus« mit seiner ironisch überdrehten Stadtrundfahrtsperspektive plus viel lokale Subkulturfolklore erklärt den Begriff Gentrifizierung wohl viel besser als jedes gutgemeinte Flugblatt.
Linke und emanzipatorische Politik findet bei Neonschwarz mehr als je zuvor beiläufig, zwischen, über und neben den Zeilen statt, nie komplett abwesend, doch weniger als zuvor auf bestimmte »Themensongs« konzentriert. »Metropolis«, Traumort wie Horrorvision, hat das Quartett fest im Griff: die Flucht mit dem Floß ist gescheitert, mit ihrem neuen Album sind Neonschwarz ernsthafter, souveräner und viel entschlossener zurückgekehrt. Ein Glücksfall, dass sie sich dabei in allen Disziplinen enorm verbessern konnten.
Rezensionen
»Metropolis ist, wie bei vielen Bands des Hamburger Labels Audiolith, ein Abbild von Hamburgern mit zwei funktionierenden Gehirnhälften – die zu feiern wissen, aber ihre Augen nicht verschließen.« (Hamburger Abendblatt)»Im Vergleich zum ersten Album hat die Band, rein musikalisch betrachtet, noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht (...) Dass manche Tracks (...) ein angenehm lässiges Old-School-HipHop-Feeling verströmen, unterstreicht die positive Grundstimmung dieses Albums.« (Musikexpress)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Dies das Ananas
- 2 Atmen
- 3 Check Yo'self
- 4 Kinder aus Asbest
- 5 Metropolis
- 6 Kennenlernrunde
- 7 Drahtesel
- 8 Back to the Streets
- 9 Standstreifen
- 10 2015
- 11 Rapstars
- 12 Jogginghosentag
- 13 All Inclusive
- 14 Das goldene Ticket
- 15 Küstenfieber
- 16 Die Eskalation
- 17 Doppeldeckerbus
Neonschwarz
Metropolis
EUR 15,99**
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