Ina Forsman: All There Is
Kaum vorstellbar, dass die 28-jährige Finnin einmal in der ersten Runde eines Nachwuchs-Wettbewerbs ausgeschieden sein soll. Heute kann die inzwischen erfolgreiche Musikerin und Wahlberlinerin darüber bestimmt herzlich lachen.
Dieses Jahr veröffentlicht Ina Forsman ihr drittes Album »All There Is«, mit dem sie ihren kreativen und musikalisch höchst anspruchsvollen Weg durch die weiten Felder des Jazz, Blues und Soul fortsetzt.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Filmausschnitte/Videotrailer
Eine Stimme ist immer eine Stimme. Kein anderes Instrument der Musikwelt ist seinem Inhaber oder seiner Inhaberin so zweifelsfrei zuzuordnen wie der menschliche Gesang, denn die Stimme ist die akustische Vereinigung von Seele und Gesicht. Wenn eine außergewöhnliche Stimme dann auch noch mit der Gabe verbunden ist, in verschiedene Gestalten schlüpfen zu können und obendrein außergewöhnliche Geschichten in petto hat, dann kommt am Ende ein so facettenreiches, tiefgründiges und verwundbares Album raus wie Ina Forsmans „All There Is“.
Das Genre, in dem „All There Is“ angesiedelt ist, muss erst noch erfunden werden. Aber wer braucht schon Genres oder Kategorien, wenn er sie mit Persönlichkeiten kompensieren kann? Ina Forsman selbst beschreibt ihre Musik als Cinematic Soul, womit sie keine neue Schublade aufziehen will, sondern deskriptiv den Nagel auf den Kopf trifft. Denn ihre Lieder sind einerseits vom Soul der sechziger und siebziger Jahre beeinflusst und geben unverhohlen Einblicke in Seelenzustände. Andererseits jedoch greifen sie Raum, haben Dramaturgie, Handlungsfaden, eine explosive Farbpalette und Charakter. All das verlangt nach der großen Leinwand, ähnlich einer Shirley Bessy. Doch kein Vergleich mit bisher Bestehendem oder Vertrauten will so richtig greifen, weil Ina Forsman ihre ureigenen Geschichten zum Besten bringt, und die spielen im Hier und Jetzt.
„All There Is“ ist das dritte Album der in Berlin lebenden Finnin. Auf ihren bisherigen Alben „Ina Forsman“ (2016) und „Been Meaning To Tell You“(2019) etablierte sie sich zunächst als stimmgewaltige Summe ihrer Vorbilder. Auf „All There Is“ zündet sie eine neue Stufe ihrer expressiv introspektiven Selbstverwirklichung, indem sie komplett bei sich selbst ankommt. Die mit dem Lockdown verbundene Isolation mag dieser Entwicklung Vorschub geleistet haben, doch in der jungen Sängerin schlummerten Kräfte, die ohnehin entfesselt werden wollten. „Wer bin ich, was mache ich hier“, scheint sie uns in jedem Song zu fragen. Die Betonung liegt auf ICH. Sie verlässt sich nicht mehr auf Formeln, die für die letzten 50 Jahre getaugt haben, sondern vertraut für die nocturnen Atmosphären ihrer Großstadtlieder – mal im schrillen Neonlicht, mal im Zwielicht des Nachtschattens – auf ihr ureigenes Vokabular.
Rezensionen
»Mit ihrer Powerstimme singt Forsman dramatisch von einschneidenden Liebeserfahrungen und Existenzkämpfen, ihre Geiteshaltung dabei könnte jetziger kaum sein.« (Stereo, August 2022)- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Love Me
- 2 Don't Lose Today
- 3 All There is
- 4 We Could Be Gold Diggers
- 5 Poor Heart
- 6 One Night In Berlin
- 7 Promises
- 8 Dive
- 9 April Song
- 10 Raw Honey