Harpers Bizarre: Come To The Sunshine: Complete Warner Brothers Recordings auf 4 CDs

Dieses vier CDs umfassende Box-Set enthält alle vier Original-Alben der Harpers Bizarre: "Feelin' Groovy", "Anything Goes", "The Secret Life of Harpers Bizarre" und "Harpers Bizarre 4", ergänzt durch einzelne A- und B-Seiten in chronologischer Reihenfolge der Veröffentlichung.

Die charmant zurückhaltenden, leicht barocken, unendlich hörenswerten Harpers Bizarre waren eine der wichtigsten Harmoniegesangsgruppen der 1960er Jahre. Ihre kultivierte Interpretation von Paul Simons "59th Street Bridge Song (Feelin' Groovy)" gehört zu den Aufnahmen, die die goldenste aller Epochen der Popmusik definieren. Zwischen 1967 und 1969 schufen sie unter der Schirmherrschaft des Produzenten Lenny Waronker vier entzückende, intelligente, einzigartig klingende Alben dessen, was allgemein als Sunshine Pop bekannt wurde, mit Beiträgen von so schneidigen jungen amerikanischen Autoren und Arrangeuren wie Randy Newman, Van Dyke Parks und Leon Russell.

Good Vibrations" von den Beach Boys war eine der wenigen Aufnahmen, die die populäre Musik in den 1960er Jahren revolutionierten. Das Ausmaß ihres Einflusses kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Waronker hatte es im Hinterkopf, als er "Feelin' Groovy" aufnahm - er dachte dabei an die Überlagerung von Gesang - und schuf ein einprägsames Arrangement aus Holzbläsern und Stimmen.

Die Leadsänger Ted Templeman und Dick Scoppettone wurden von Mitgliedern der Wrecking Crew unterstützt, einem Zusammenschluss einiger der gefragtesten Los Angeles-Session-Musiker der damaligen Zeit, darunter der Gitarrist Glen Campbell, die Bassistin Carol Kaye und der Schlagzeuger Jim Gordon.

Das darauf folgende Album wurde von Warner fast genau zu dem Zeitpunkt veröffentlicht, als die Single ihre maximale Popularität erreichte. Es vereinte die Talente einer kleinen Gruppe brillanter junger amerikanischer Songwriter: Randy Newman, Leon Russell und das 22-jährige Wunderkind Van Dyke Parks, der mit Brian Wilson an "SMiLE" und mit Lenny Waronker an seinem eigenen monumentalen Album "SONG CYCLE" gearbeitet hatte. Zum Debütalbum von Harpers Bizarre steuerte Parks' den luftigen Opener 'Come to the Sunshine' bei.

Das zweite Album, "Anything Goes", war eine weitere höchst originelle Pop-Kreation; ein Panorama und eine Hommage an die Musikstile des vergangenen Jahrhunderts. Es enthielt Randy Newmans ätherisches "Snow" und eine verträumte Interpretation von Van Dyke Parks "High Coin". Als Singles veröffentlicht, erreichten "Chattanooga Choo-Choo" und "Anything Goes", obwohl sie nur einen kleinen Eindruck in den Top 50 hinterließen, jeweils Platz 1 und 6 in den Billboard Easy Listening Charts.

Ein weiteres geschickt konstruiertes Stück musikalischer Architektur, THE SECRET LIFE OF HARPERS BIZARRE, brachte mit "The Battle of New Orleans" nur einen kleinen Hit hervor, aber es hat viele Höhepunkte, einschließlich der Bacharach-David-Neuheit "Me, Japanese Boy", bei der Harpers Bizarre die ganze der Komposition innewohnende Zärtlichkeit und Sinnlichkeit an die Oberfläche bringt.

Ähnlich verhält es sich mit der Roger Nichols-Paul Williams-Komposition "The Drifter", die ursprünglich auf "Small Circle Of Friends" zu hören war, wo Harpers Bizarre eine üppige, engelsgleiche Antwort auf Nichols' meisterhafte Aussage präsentieren. Das fröhliche 'Mad', ein Templeman-Scoppettone-Original, verkörpert die Harpers Bizarre-Attitüde jener Tage.

Das abwechslungsreiche "Harpers Bizarre 4" enthält Versionen von Lennon & McCartneys "Blackbird" und John Denvers "Leaving on A Jet Plane" sowie "I Love You, Alice B Toklas", ein außergewöhnlich verspieltes Stück Hollywood-Pop-Psychedelia aus dem gleichnamigen, sehr lustigen Film. Ziemlich komplexe Musik; Schattierungen von Ravi Shankar, Eric Dolphy und den Beatles bei Jimmy Webb's MacArthur Park. Und die Stimmen der Harpers sind herrlich effektvoll. Auch als Single veröffentlicht, ist es eines der schönsten Beispiele reiner Psychedelia für diejenigen, die das Gefühl haben, dass der echte Artikel etwas Rätselhafteres ist als Rock.

Harpers Bizarre waren etwas Besonderes. Mit Lenny Waronker machten sie akribisch ausgearbeitete Platten, die ein Zeugnis für die Fortschritte in der Soundproduktion und der Konzeptualisierung von Pop in den Sechzigern waren. Ted Templeman hielt Lenny für ein Genie. Offensichtlich war die Arbeit mit ihm eine einzigartige Lehre, die den Weg für seine eigene Karriere als Soundproduzent ebnete, die ihn unter anderem mit Van Morrison, Captain Beefheart, Little Feat, Van Halen und den Doobie Brothers zusammenarbeiten ließ.