Manu Chao: Radio Bemba Sound System auf 2 LPs und 1 CD

Der Mann, der uns 2000 mit Bongo Bong einen unwiderstehlichen Sommer-Hit schenkte (und dem Soundtrack zum Madonna-Film The Next Big Thing ein echtes Highlight bescherte), meldet sich mit dem ersten Live-Album seiner Solokarriere zurück. Rund 100 Gigs hat Manu Chao in der Zwischenzeit mit seiner zehnköpfigen Tour-Band Radio Bemba Sound System überall auf dem Erdball gespielt. Von Marseille bis Tokyo und von Los Angeles bis Moskau -- allerorten brachte die bunte Truppe die Hallen mit ihrem multikulturellen Musik-Ratatouille zum Kochen.

Im September 2001 trat Manu Chao, ehemals Kopf und Bommelmütze der Gruppe Mano Negra, dann live in Paris auf und ließ das Tonband mitlaufen. In der Grande Halle de la Vilette standen an jenem Abend Stücke aus den beiden Soloalben auf dem Programm. So erklangen etwa der Ska-Song Welcome To Tijuana und die Reggae-Nummer El Viento vom Debüt Clandestino. Und mit Mr. Bobby, einer Hommage an Bob Marley, war auch ein Höhepunkt der zweiten Solo-CD Proxima Estacion: Esperanca vertreten. Daneben interpretierte Oscar Tramor (so der bürgerliche Name) mehrere Klassiker von Mano Negra in fetzigen Bühnenfassungen. Da wären zum Beispiel Machine Gun (Casa Babylon) und Peligro (Amerika Perdida) zu nennen.

Stilistisch setzt hier der überzeugte Weltbürger und Globetrotter aus Leidenschaft seine Erkundungsfahrt durch die Musikformen aller Kontinente munter fort. Latin-Rock (Por Donde Saldra El Sol?), Punk (Mala Vida), Rap (The Monkey), Flamenco Rumba (Rumba de Barcelona) -- all das und vieles mehr verrührt er zum genre- und grenzüberschreitenden Cross-Culture-Mix. Internationaler geht's nimmer! --Harald Kepler