Die Stadt von morgen: Experimentierfeld Asien
Die Stadt von morgen: Experimentierfeld Asien
DVD
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- BRD, 2016
- INFO-Programm gemäß § 14 JuSchG
- Bestellnummer: 2122640
- Erscheinungstermin: 22.4.2016
- Serie: arte Edition
-
Genre:
Dokumentation
Spieldauer: 154 Min. - Regie: Claire Floquet, Jörg Daniel Hissen, Michael Trabitzsch
- Originaltitel: Die Stadt von morgen - Experimentierfeld Asien
- Sprache: Deutsch, Französisch
- Tonformat: Dolby Digital 2.0
- Bild: Widescreen
- Specials: Doku "Chinas explodierende Städte" (ca. 50 Minuten);
Architektur in asiatischen Megacities: Das sind futuristische Hochhausschluchten fern von Natur und Tradition, aber auch meisterhaft gestapelte Ebenen für Menschen und Verkehr. Die anhaltende Migration stellt die heutigen Baumeister vor neue Herausforderungen: Millionenstädte werden am Reißbrett entworfen mit einer Architektur des kleinsten Raumes (small scale apartments). Organisch anmutende Bauten wollen sich in die vorgegebene Landschaft einschmiegen und an die alten Traditionen anknüpfen. Spektakuläre, weltweit erkennbare Museums- und Kulturbauten antworten dem Mangel an gewachsener Stadtkultur und bieten den Bewohnern zugleich Begegnungsstätten.
Die Frage nach Konzepten für eine neue Stadt stellt sich existenziell und zwingend – eine Folge der millionenfachen Landflucht. Wie wollen wir wohnen im 21. Jahrhundert? Wie können wir Leben auf begrenztem Raum neu und innovativ denken? Die spannendsten Lösungen werden im aktuellen asiatischen Bauboom entwickelt.
1 DIE EROBERUNG DES ZWISCHENRAUMS
Tokio ist wie ein Makrokosmos, eine eigene Welt mit einem eigenen System aus Regeln und Bewegung: schnell, unvorstellbar effizient, bewunderungswürdig diszipliniert. Darum wurde auch die Architektur des kleinsten Raumes hier erfunden: Mit wie wenig Fläche kommt ein Mensch aus? Es gibt eine ganze Architekturschule, die sich mit kleinen und kleinsten Wohneinheiten auseinandersetzt. In Europa kann man sich nur schwer vorstellen, dass man sein Leben in Wohnungen von weniger als 20 Quadratmeter verbringen kann. Die sogenannten Small-scale apartments sind also nicht nur eine Form der Kunst, sie sind auch eine Kulturerscheinung.
Die Architekten Osamu Nishida, Hitoshi Wakamatsu, Sou Fujimoto, Mitsuhiko Sato und Satoko Shinohara sind die Stars dieser neuen Form von Architektur, die funktional und ästhetisch zugleich ist.
2 LANDSCHAFT UND TRADITION
Die Dokumentation beginnt in Japan mit dem Yokosuka Museum of Art des weltweit bekannten japanischen Architekten Riken Yamamoto, dessen unaufdringlicher Bau volles Augenmerk auf die ihn umgebende Landschaft legt. Weiter geht es nach Chongqing in China: Als einer der einflussreichsten jungen Architekten in China errichtet der Gründer von MAD Architects, Ma Yansong, am Südchinesischen Meer einen riesigen Wohnkomplex. Das Appartementensemble Fake Hills wirkt vom Meer aus gesehen wie eine Ansammlung von Hügeln. Ein anderes Beispiel für landschaftliche Architektur befindet sich in der Provinz Anhui: Hier errichten MAD Architects das Huangshan Mountain Village, eine Art vertikales Dorf, das sich in die Landschaft einzuschmiegen versucht. Die Ausnahme in der Megacity Peking bilden die Hutongs, traditionelle Hofhäuser, und das einzige städtische Ensemble, das die Stadt hervorbringt, bevor die Verstädterung begann. „Die Stadt von morgen – Experimentierfeld Asien“ zeigt, wie die modernsten Architekten versuchen, eine neue Hochhaus-Architektur zu entwerfen, die wie Landschaft wirkt. Die Architekten Riken Yamamoto, Ma Yansong, Pei Zhu und Kengo Kuma geben uns Einblicke in ihre Lösungen für die asiatische Architektur des 21. Jahrhunderts.
3 SPEKTAKULÄRE KULTURBAUTEN
Hongkong ist die Mutter aller asiatischen Groß- und Megastädte. Es ist die Blaupause einer Verstädterung, die ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hier und in Tokio ihren Lauf nahmen: Millionen Menschen verließen das Land, die Städte wurden in die Höhe gebaut. Hier begannen die extreme Verdichtung und die Frage nach der Ordnung und der Balance. Kulturbauten sollen diese Funktion für die Zukunft der Metropolen übernehmen. Darum entstehen in China gegenwärtig so viele spektakuläre Museen und Kulturzentren. Neue Städte verlangen neue Plätze, auf denen sich die Menschen treffen können und ihnen ein Gesicht wie einen Dorfanger geben, vor dem sich die Bewohner der umliegenden Wohnhochhäuser versammeln können.
4 NEUE STADTMODELLE
Die chinesischen Architekten sehen sich gezwungen, eine Rolle zu übernehmen, die eigentlich der Gesellschaft und der Politik zustünde. Ein Masterplan, eine Idee, wie die Städte der Zukunft aussehen sollen. Wie sie die Aspekte von Wohnen, Einkaufen und Arbeit integrieren wollen, um den Verkehr zu begrenzen und den neuen Städten nicht nur ein Gesicht, sondern Atmosphäre und Nachbarschaft zu geben. Der Rebell und bekannteste Architekt Chinas Wang Shu hat ein traditionelles Einzelhaus spektakulär übereinander gestapelt und nennt sie Vertical Courtyard Houses.
Die Verstädterung ist wie eine Flutwelle und die Stadtplanung hängt der Entwicklung hinterher. Für die in der Wüste erbaute Stadt Ordos wird das geplant, was eigentlich zuerst da sein sollte, der zentrale Platz für diese Stadt der Zukunft, das pulsierende öffentliche Herz von Ordos.
Bonusfilm: CHINAS EXPLODIERENDE STÄDTE
Die Zukunft der Stadt entscheidet sich in Asien. Nirgendwo ist der Druck auf die Städte so gewaltig, nirgendwo sonst auf der Welt geht der Prozess der Verstädterung so schnell voran. Allgemein nehmen Stadtsoziologen, Zukunftsforscher etc. an, dass eine Quote erreicht werden wird wie in Europa, vielleicht noch etwas mehr. In West – Europa liegt der Anteil der Stadtbevölkerung bei 70%. Übertragen auf Asien bedeutet das eine Migration von heute aus gerechnet von noch immer weit mehr als 1 Milliarde Menschen. Die größte Dynamik in diesem Prozess kann man seit fast 2 Jahrzehnten in China beobachten.
Die Frage nach Konzepten für eine neue Stadt stellt sich existenziell und zwingend – eine Folge der millionenfachen Landflucht. Wie wollen wir wohnen im 21. Jahrhundert? Wie können wir Leben auf begrenztem Raum neu und innovativ denken? Die spannendsten Lösungen werden im aktuellen asiatischen Bauboom entwickelt.
1 DIE EROBERUNG DES ZWISCHENRAUMS
Tokio ist wie ein Makrokosmos, eine eigene Welt mit einem eigenen System aus Regeln und Bewegung: schnell, unvorstellbar effizient, bewunderungswürdig diszipliniert. Darum wurde auch die Architektur des kleinsten Raumes hier erfunden: Mit wie wenig Fläche kommt ein Mensch aus? Es gibt eine ganze Architekturschule, die sich mit kleinen und kleinsten Wohneinheiten auseinandersetzt. In Europa kann man sich nur schwer vorstellen, dass man sein Leben in Wohnungen von weniger als 20 Quadratmeter verbringen kann. Die sogenannten Small-scale apartments sind also nicht nur eine Form der Kunst, sie sind auch eine Kulturerscheinung.
Die Architekten Osamu Nishida, Hitoshi Wakamatsu, Sou Fujimoto, Mitsuhiko Sato und Satoko Shinohara sind die Stars dieser neuen Form von Architektur, die funktional und ästhetisch zugleich ist.
2 LANDSCHAFT UND TRADITION
Die Dokumentation beginnt in Japan mit dem Yokosuka Museum of Art des weltweit bekannten japanischen Architekten Riken Yamamoto, dessen unaufdringlicher Bau volles Augenmerk auf die ihn umgebende Landschaft legt. Weiter geht es nach Chongqing in China: Als einer der einflussreichsten jungen Architekten in China errichtet der Gründer von MAD Architects, Ma Yansong, am Südchinesischen Meer einen riesigen Wohnkomplex. Das Appartementensemble Fake Hills wirkt vom Meer aus gesehen wie eine Ansammlung von Hügeln. Ein anderes Beispiel für landschaftliche Architektur befindet sich in der Provinz Anhui: Hier errichten MAD Architects das Huangshan Mountain Village, eine Art vertikales Dorf, das sich in die Landschaft einzuschmiegen versucht. Die Ausnahme in der Megacity Peking bilden die Hutongs, traditionelle Hofhäuser, und das einzige städtische Ensemble, das die Stadt hervorbringt, bevor die Verstädterung begann. „Die Stadt von morgen – Experimentierfeld Asien“ zeigt, wie die modernsten Architekten versuchen, eine neue Hochhaus-Architektur zu entwerfen, die wie Landschaft wirkt. Die Architekten Riken Yamamoto, Ma Yansong, Pei Zhu und Kengo Kuma geben uns Einblicke in ihre Lösungen für die asiatische Architektur des 21. Jahrhunderts.
3 SPEKTAKULÄRE KULTURBAUTEN
Hongkong ist die Mutter aller asiatischen Groß- und Megastädte. Es ist die Blaupause einer Verstädterung, die ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hier und in Tokio ihren Lauf nahmen: Millionen Menschen verließen das Land, die Städte wurden in die Höhe gebaut. Hier begannen die extreme Verdichtung und die Frage nach der Ordnung und der Balance. Kulturbauten sollen diese Funktion für die Zukunft der Metropolen übernehmen. Darum entstehen in China gegenwärtig so viele spektakuläre Museen und Kulturzentren. Neue Städte verlangen neue Plätze, auf denen sich die Menschen treffen können und ihnen ein Gesicht wie einen Dorfanger geben, vor dem sich die Bewohner der umliegenden Wohnhochhäuser versammeln können.
4 NEUE STADTMODELLE
Die chinesischen Architekten sehen sich gezwungen, eine Rolle zu übernehmen, die eigentlich der Gesellschaft und der Politik zustünde. Ein Masterplan, eine Idee, wie die Städte der Zukunft aussehen sollen. Wie sie die Aspekte von Wohnen, Einkaufen und Arbeit integrieren wollen, um den Verkehr zu begrenzen und den neuen Städten nicht nur ein Gesicht, sondern Atmosphäre und Nachbarschaft zu geben. Der Rebell und bekannteste Architekt Chinas Wang Shu hat ein traditionelles Einzelhaus spektakulär übereinander gestapelt und nennt sie Vertical Courtyard Houses.
Die Verstädterung ist wie eine Flutwelle und die Stadtplanung hängt der Entwicklung hinterher. Für die in der Wüste erbaute Stadt Ordos wird das geplant, was eigentlich zuerst da sein sollte, der zentrale Platz für diese Stadt der Zukunft, das pulsierende öffentliche Herz von Ordos.
Bonusfilm: CHINAS EXPLODIERENDE STÄDTE
Die Zukunft der Stadt entscheidet sich in Asien. Nirgendwo ist der Druck auf die Städte so gewaltig, nirgendwo sonst auf der Welt geht der Prozess der Verstädterung so schnell voran. Allgemein nehmen Stadtsoziologen, Zukunftsforscher etc. an, dass eine Quote erreicht werden wird wie in Europa, vielleicht noch etwas mehr. In West – Europa liegt der Anteil der Stadtbevölkerung bei 70%. Übertragen auf Asien bedeutet das eine Migration von heute aus gerechnet von noch immer weit mehr als 1 Milliarde Menschen. Die größte Dynamik in diesem Prozess kann man seit fast 2 Jahrzehnten in China beobachten.