Vincent Herring: Soul Jazz auf LP

Als der Soul Jazz in den späten 1950er/frühen 1960er Jahren entstand, bot er den funkigen, schillernden Grooves des zeitgenössischen Soul und R&B einen Weg, den muskulösen Hard Bop jener Zeit zu durchdringen. Für die Generation, die in dieser Ära aufgewachsen ist, ist Soul Jazz der Soundtrack ihres Lebens - ganz zu schweigen davon, dass es ein absoluter Spaß ist, ihn zu spielen.

Die neue Supergruppe Something Else! bringt ein hervorragendes Septett zusammen, das tadellose Virtuosität mit einem untrüglichen Gefühl für diese Musik verbindet. Unter der Leitung des Altsaxophonisten Vincent Herring spielen auf dem Debütalbum der Band der Trompeter Jeremy Pelt, der Tenorsaxophonist Wayne Escoffery, der Gitarrist Paul Bollenback, der Pianist David Kikoski, der Bassist Essiet Essiet und der Schlagzeuger Otis Brown III.

Unter dem nüchternen Titel Soul Jazz enthält das Album groove-orientierte Stücke von Meistern wie Horace Silver, Herbie Hancock, Roy Hargrove, Donald Byrd, Stanley Turrentine, Eddie Harris, Pee Wee Ellis und John Coltrane, gespielt mit ansteckender Vitalität von dieser unvergleichlichen Traumband.

Die Herangehensweise dieser herausragenden Musiker an den Jazz hat immer eine gehörige Portion Soul, ganz gleich, welche stilistischen Wendungen er nimmt. Aber mit Something Else! stellen sie die Seele in den Mittelpunkt und erfrischen dieses klassische Material mit einer mitreißenden, vibrierenden Freude, die elektrisierend ist und sich direkt auf den Körper des Zuhörers überträgt. Soul Jazz kommt mit einer unausgesprochenen Aufforderung, sich nicht zu bewegen.

„Dieses Projekt repräsentiert die Musik, die wir lieben, Musik, die sich einfach gut anfühlt“, sagt Herring. "Jeder in der Band ist mit Soul-Jazz aufgewachsen, bei dem das Gefühl an erster Stelle stand. Die Musik von damals war Soul und R&B - das war es, was meine Eltern auf der Stereoanlage spielten, wenn sie im Auto unterwegs waren oder wenn sie Zusammenkünfte hatten. Ich glaube also, dass wir uns alle in unserer eigenen Musik nach diesem Gefühl gesehnt haben."