Toshiko Akiyoshi: Toshiko's Blues / Quartet & Trios 1953 - 1958 auf 2 CDs

1953, während der Japan-Tournee der Jazz at the Philharmonic Group des Produzenten und Veranstalters Norman Granz, hatte der Pianist Oscar Peterson die Gelegenheit, die 23-jährige Pianistin Toshiko Akiyoshi in einem Club in Ginza live zu erleben. Peterson war tief beeindruckt von ihrem Talent und überzeugte Granz, sie unter Vertrag zu nehmen. Daraufhin nahm Toshiko ihr Debütalbum in Tokio auf, begleitet von Petersons geschätzter Rhythmusgruppe mit Herb Ellis an der Gitarre, Ray Brown am Kontrabass und J. C. Heard am Schlagzeug. Das Album erschien in den USA unter dem Titel »Toshiko's Piano« und in Japan unter dem Titel »Amazing Toshiko Akiyoshi«. Schon damals zeigte sich ihre tiefe Bewunderung für den Modernisten Bud Powell – eine Tatsache, die sie nie verheimlichte.

Im Januar 1956 erhielt Akiyoshi ein renommiertes vierjähriges Stipendium für das Berklee College of Music in Boston und war damit die erste japanische Studentin überhaupt, die sich an dieser Schule einschrieb. Ihr Talent und ihre einzigartige Herkunft machten sie schnell beliebt bei ihren Kommilitonen. Nach ihrer Ankunft in Boston hatte Toshiko die wertvolle Gelegenheit, mit George Wein, dem angesehenen Besitzer und Manager des renommierten Storyville Clubs und Plattenlabels, zusammenzuarbeiten. Unter seiner Anleitung nahm Toshiko ihre ersten beiden Alben in den Vereinigten Staaten auf und legte damit den Grundstein für ihre erfolgreiche musikalische Karriere.

George Wein war zudem Gründer und Leiter des Newport Jazz Festivals, wo Toshiko 1956 und 1957 ihr Können unter Beweis stellen konnte. Zuvor, im Dezember 1956, trat sie im London House in Chicago auf, und im August 1957 absolvierte sie ein äußerst erfolgreiches zweimonatiges Engagement im Hickory House in New York, das ihren ersten längeren Auftritt außerhalb Bostons markierte.

Die Veröffentlichung dieser frühen Alben bei Norgran, Storyville und Verve sowie Toshikos Auftritt in der Fernsehsendung »The Subject Is Jazz« brachten ihr nicht nur öffentliche Anerkennung, sondern auch Lob von prominenten Jazzmusikern ein. Diese Erfolge festigten ihre Position als eine der führenden Pianistinnen des modernen Jazz.

Jordi Pujol