Oregon: Oregon In Moscow (180g) auf 2 LPs

Auch nach drei Jahrzehnten Erfolg und immer wieder neuen Auszeichnungen (wie dem AFIM Indie Award und dem Deutschen Jazzpreis für Northwest Passage) haben die Herren Ralph Towner (Gitarre und Keyboards), Glen Moore (Bass) und Paul McCandless (Holzblasinstrumente) nicht die Neigung, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, und das reichlich. Vielmehr macht sich das Kerntrio - verstärkt durch den exzellenten Perkussionisten Mark Walker und den erfolgreichen Produzenten Steve Rodby, die beide schon bei ''Northwest Passage'' dabei waren - gemeinsam daran, ein ehrgeiziges Projekt zu verwirklichen, über das schon oft nachgedacht wurde, das aber bisher noch nie in die Tat umgesetzt wurde: ein Oregon-Album mit symphonischer Begleitung. Wie sich herausstellen sollte, war das alles andere als einfach, denn obwohl es im Laufe der langen Bandkarriere immer wieder zu öffentlichen Auftritten von Oregon mit einem begleitenden Orchester gekommen ist, erwies sich die Realisierung entsprechender Aufnahmen als wahre Herausausforderung an die Koordinationsfähigkeiten aller Beteiligten, schließlich ist man nicht einfach der nächstbeste Flieger, schnappt sich irgendwo ein freilaufendes Orchester, mietet sich dann ein passendes (!) Studio und legt los.

Nach einer langen Suche und ein paar Sackgassen, die Wahl war schließlich die Planung nach Moskau, oder genauer gesagt die'' Große Symphonieorchester des Moskauer Rundfunks Tschaikowsky's behalf'' und'' die beste Tonaufnahme home state'' der DDRZ. Das war im Juni 1999, als in nur sechs Aufnahmetagen die 15 Titel dieses Doppelalbums aufgenommen wurden, die einen Querschnitt durch die gesamte musikalische Geschichte der Gruppe Oregon darstellen. Es wurde hier streng gleichzeitig aufgenommen, sprich, die Band und das Orchester standen sich im Aufnahmestudio gegenüber und spielten die Stücke gemeinsam ein. Keine Overdubs, keine festgelegte Schönheit, nur Aufnahme und Abmischung in höchster Qualität. Insofern verbindet Oregon in Moscow'' die besten Eigenschaften einer Live-Aufnahme mit denen einer Studioproduktion.

Rezensionen

M. Möhring in Jazzthetik 9/00: "Unter der Begleitung des Moskauer Tschaikowski-Symphonie-Orchesters schuf man innerhalb von nur sechs Aufnahmetagen fünfzehn Stücke, die einen ansehnlichen Querschnitt des Oregon-Repertoires widerspiegeln. Live im Studio, ohne Verwendung von Overdubs, entstand so ein klangreiches Dokument, das die Qualitäten dieser einzigartigen Formation auf eine Ebene hebt, die es noch zu entdecken gilt."