Nat King Cole: Sings The Great American Songbook auf 2 CDs

Irgendwann merkte Nat Cole, dass er eine Stimme hatte. Keine gewöhnliche Stimme, sondern eine, die jedem Song, der ihm über den Weg lief, Wärme und Intimität verlieh. Und er war vielseitig: ein zartes Liebeslied, ein R&B-Klassiker, ein uralter Jazz-Favorit oder vielleicht etwas Exotisches aus der Südsee oder Lateinamerika. Was auch immer er sang, das Ergebnis war Nat Cole pur.

Wenn auch ein AFM-Streik Nat Cole bei seinen ersten Capitol-Aufnahmen behinderte, so war doch eine zweite derartige Unterbrechung dafür verantwortlich, dass er 1947 mit Nature Boy zu einem bedeutenden Künstler wurde. Dieser ungewöhnliche, hypnotische Song aus der Feder von Eden Ahbez, einem frühen Hippie, der barfuß ging und unter dem Hollywood-Schild geschlafen haben soll, wurde von Nat mit der Unterstützung eines ganzen Orchesters unter der Leitung von Frank DeVol aufgenommen. Als er im Frühjahr 1948 veröffentlicht wurde, erregte er die Phantasie der Plattenkäufer, und viele der größten amerikanischen Künstler eilten in die Studios, um Coverversionen aufzunehmen. Doch zu diesem Zeitpunkt streikten bereits wieder alle Musiker des Landes, und die einzige Möglichkeit, den Song aufzunehmen, war die Hilfe von Gesangsgruppen. Während Frank Sinatra, Dick Haymes und Sarah Vaughan mit ihren Acapella-Versionen Top-20-Platzierungen erreichten, übertraf Nats streicherlastige Version alle anderen und wurde auf beiden Seiten des Atlantiks zur Nummer 1. Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder einen solchen Song finden werde - aber ich werde weiter suchen", sagte Nat später. Seine Suche führte zu einer bemerkenswerten Anzahl denkwürdiger Erfolge wie Mona Lisa, ein Lied aus dem Film Captain Carey U.S.A., das sich über drei Millionen Mal verkaufte, Unforgettable, ein von Nelson Riddle unterstütztes Stück Romantik, das seinem Namen alle Ehre machte, und Smile, ein Lied, das Charlie Chaplin 1936 für den Film Modern Times schrieb.

Aber es ging nicht nur um Hits. Wie diese Zusammenstellung zeigt, konnte Nat einen Standard, einen Song von Wert, in etwas Magisches verwandeln, auch wenn er nur mit einem Trio arbeitete, wie bei Makin' Whoopee und I'm In The Mood For Love ... Oder wenn er die herrliche Streicheruntermalung von Gordon Jenkins für Ain't Misbehavin' und When I Fall In Love erhielt, zwei Titel von Love Is The Thing, einem Album, das 1957 acht Wochen lang in Folge die US-Charts anführte. Pete Rugolo, Belford Hendricks, Ralph Carmichael, Count Basie und Billy May steuern ebenfalls unverwechselbare Backings bei, während bei Fly Me To The Moon nicht Nat, sondern der in London geborene George Shearing die Tasten bedient.