Michel Hausser: Mr. Vibes: Quartet & Octet Sessions 1958 - 1960 auf 2 CDs

Das Vibraphon war in der Jazzszene der 1950er Jahre, insbesondere in Europa, noch eine relative Neuheit. Seine führenden Vertreter im Bereich des modernen Jazz waren in der ersten Hälfte des Jahrzehnts der Belgier Fats Sadi und der Franzose Geo Daly. Erst 1955 trat ein weiterer Vibraphonist aus Frankreich auf den Plan: Michel Hausser, und sein Haupteinfluss war die Kunst von "Bags" Milt Jackson, sein beeindruckendes Können und die Rolle, die es für den Erfolg des MJQ spielte.

Ende 1956 hatte das Trio von Michel die Gelegenheit, "Le Chat qui Pêche" zu eröffnen, einen neuen Jazzclub, der bald zu einem der beliebtesten in Paris werden sollte. Seine aufregenden Auftritte machten von sich reden und brachten ihm zusammen mit den Aufnahmen, die Hausser mit Lucky Thompson und Bandleadern wie Christian Chevallier und Quincy Jones machte, den ersten Platz bei den Jazz-Hot-Polls 1958 ein - der erste von vielen in seiner Karriere.

Obwohl die bluesorientierten Improvisationen und der emotionale Inhalt von Jacksons Ansatz in Michels Spiel offensichtlich waren, hatte sein Stil im Kern ein offeneres Flair. Auf dieser Doppel-CD können wir Michel Haussers Aufnahmen aus seinen produktiven Pariser Jahren hören. Obwohl er nie aufgehört hat zu spielen, scheint sein Name 1969, als er in seine elsässische Heimat zurückkehrte, aus den Jazzmagazinen zu verschwinden, aber dennoch wird Michel Hausser für immer ein Bezugspunkt für alle Jazzvibraphonisten bleiben.

Michel Hausser (vib, xyl, p), Roger Guérin, Donald Byrd (tp), Luis Fuentes (tb), Dominique Chanson (as, fl), Bobby Jaspar (fl, ts), Bob Garcia, Zoot Sims (ts), Henri Renaud, René Urtreger, Georges Arvanitas, Walter Davis (p), Ricardo Galeazzi, Paul Rovère, Michel Gaudry, Doug Watkins (b), Dante Agostini, Daniel Humair, Kenny Clarke, Art Taylor (d), Humberto Canto (perc)