Arc Trio & John Daversa: Arceology auf CD

In den letzten Jahren hat der ehemalige Yellowjackets-Bassist und vielseitige Produzent Jimmy Haslip eine kontinuierliche Arbeitsbeziehung mit dem in Bremen lebenden Jazz-Fusion-Keyboarder und Komponisten Michael Schmidt (alias MSM Schmidt) aufgebaut. Während Haslip auf Schmidts Alben Transit (2007) und Destination (2009) mitwirkte, war er auch Co-Produzent von Evolution (2012), Utopia (2015) und Life (2017). Auf ARCeology heben die beiden ihre Chemie auf ein neues Niveau: The Music of MSM Schmidt. Auf diesem dynamischen Album arbeiten Haslip und die Mitglieder seines ARC Trios (der Keyboarder Scott Kinsey und der ungarische Schlagzeuger Gergö Borlai) gemeinsam mit der mit dem GRAMMY® Award ausgezeichneten John Daversa Big Band an stark erweiterten Versionen von bereits aufgenommenem Schmidt-Material sowie an zwei brandneuen, von Kinsey und Schmidt komponierten Stücken. Das Ergebnis ist eine eindrucksvolle Sammlung ausgefeilter, mitreißender Big-Band-Fusion, die an die Jaco Pastorius Big Band oder die Zusammenarbeit der Brecker Brothers mit der WDR Big Band Köln auf Some Skunk Funk aus dem Jahr 2003 erinnert. "Ich wollte sehen, ob ich eine Big-Band-Platte machen kann, die irgendwie anders ist", sagt Haslip. "Ich dachte nicht, dass es wie eine alte Big-Band-Aufnahme klingen sollte. Ich wollte, dass es modern klingt und eine gewisse Schärfe hat. Deshalb habe ich Gastsolisten wie Nguyên Lê, Mike Miller, Steve Khan, Oz Noy und andere aufgenommen. Sie bringen progressive Elemente in das Bigband-Setting ein und fügen jedem Song überzeugende Ideen hinzu."

Von den acht Songs, die auf ARCeology zu hören sind, wurden sechs bereits auf anderen Platten von Michael Schmidt aufgenommen. Die beiden brandneuen Kompositionen hier sind Schmidts "Mirrors" und Kinseys "Quartet". Haslip: "Als wir dieses Projekt in Angriff nahmen, dachten wir, wenn man schon aufgenommene Songs neu einspielt, was kann man tun, damit sie wie neue Kompositionen klingen? Und ich denke, mit Scotts Rhythmusarrangements und Johns Beitrag zu den Bläsersätzen haben wir einige kreative Lösungen gefunden."

Haslip lobte auch Kinsey, der de facto zum Co-Produzenten von ARCeology wurde. "Ursprünglich war ich der Hauptproduzent der ganzen Sache, aber mit der Zeit wusste ich einfach, dass Scott ein Teil des Produktionsteams sein musste", erinnert er sich. "Wir waren noch nicht weit in das Projekt hineingewachsen, als ich auf Scott zuging und sagte: 'Ich möchte, dass du mein Co-Produzent bei diesem Projekt bist, weil du so viel großartige Arbeit leistest und es nur fair ist, dass wir das gemeinsam machen. Er war einverstanden, und so freue ich mich, sagen zu können, dass Scott und ich die Platte koproduziert haben. Ich kann nicht den ganzen Ruhm dafür einheimsen, denn Scott war das eigentliche Arbeitspferd. Er hat die meisten Keyboard- und Synthie-Parts gespielt und natürlich alle Keyboard-Soli eingespielt. Außerdem hatten Scotts Rhythmusarrangements einen großen Einfluss auf Johns Bläserarrangements. Es gab bereits eine Menge cooler Sachen, die John nur noch ausschmücken musste. Aber andererseits hat John seine eigene, einzigartige Stimme für die Orchestrierung. Alles, was er im Nachhinein geschrieben hat, war fantastisch."