Hans Lüdemann & Reiner Winterschladen: Porgy's Dream
Porgy's Dream
CD
CD (Compact Disc)
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Sich auf ein musikalisches Jahrhundertwerk wie George Gershwins populäre Oper »Porgy And Bess« zu beziehen, birgt enorme Risiken. Dies gilt insbesondere dann, wenn dieses populäre Werk viele allgegenwärtige Songklassiker hervorgebracht hat. Das findet auch Hans Lüdemann: »Man muss einen guten Grund haben, das anzupacken« und natürlich ein schlüssiges Konzept für einen neuen, eigenen Ansatz. Das ist mit »Porgy's Dream« glänzend gelungen. Die sehr persönliche Hommage von Lüdemann und Trompeter Reiner Winterschladen begnügt sich nicht mit kompetenten Interpretationen im üblichen Jazz-Stil. Das Duo geht von ausgewählten Themen aus und entfaltet in seinen frei interpretierten Stücken eine intensive Atmosphäre, die dem Originalwerk durchaus gerecht wird.
Der Ausgangspunkt für dieses Projekt war eine »alte Liebe«. Hans Lüdemann, der deutsche Pianist, Komponist und Arrangeur mit jahrzehntelanger, stilistisch weitreichender Erfahrung, gehört zu den unzähligen Fans des großen »Porgy and Bess«-Albums von Miles Davis, aufgenommen im Sommer 1958. Damals hatte der Arrangeur Gil Evans die Orchesterbegleitung für seine Trompete mit seinem außergewöhnlichen Markenzeichen gestaltet. »Ich habe dieses Album seit einer Ewigkeit und mochte es immer sehr«, schwärmte Lüdemann. Als er 2019 den Auftrag erhielt, die Partitur für ein Musical an der Oper Köln zu komponieren, griff er auf dieses Album als Inspiration, Referenz und Motivation zurück. Im Zuge der intensiven Auseinandersetzung mit Gershwins Originalwerk und parallel dazu mit dem Davis-Album (für das ein gutes Dutzend Stücke aufgenommen wurden) wuchs der Wunsch nach einer eigenen Interpretation - als Herzensangelegenheit. Ihm war klar, dass es einer besonderen Herangehensweise bedurfte. »Die Frage war: Wie kann ich respektvoll mit dem Material umgehen, aber einen Zugang in meinem eigenen Stil finden?«
Lüdemann entschied sich für eine intime Form, eine Reduktion in mehrfacher Hinsicht. Die Verbindung zu Reiner Winterschladen war naheliegend - zumal er sich bereits als Hauptsolist der NDR-Bigband mit »Porgy and Bess« (und den Bearbeitungen von Gil Evans) auseinandergesetzt hatte. Lüdemann und Winterschladen kennen sich seit Mitte der 1990er Jahre. Seitdem haben sie immer wieder zusammengearbeitet, eine jener konstanten Verbindungen, die auch längere Pausen nicht unterbrechen können. Zu den bisherigen Höhepunkten zählen ihre Duo-Aufnahmen, aus denen zwei wunderbare Albumproduktionen hervorgingen (»Mysterious Call« im Jahr 2001 und »Heavy Hearts« im Jahr 2013). Kleines biografisches Kuriosum: Lüdemann ist gebürtiger Hamburger, lebt aber seit drei Jahrzehnten in einem kleinen Dorf bei Bergisch-Gladbach; Winterschladen stammt aus Bergisch-Gladbach, lebt aber seit langem in Hamburg.
Sie entwickelten das endgültige Konzept gemeinsam und experimentierten damit. »Porgy's Dream« ist ein Balladenalbum. Während der Produktion entstanden auch einzelne Tracks, die davon abwichen - und verworfen wurden. Lüdemann und Winterschladen waren der Meinung, dass ihr Ansatz keine der üblichen Tempo- und Stimmungsvariationen erforderte. »Ich glaube, Balladen waren schon immer eine Stärke von uns. Wir wollten diese ruhige Grundstimmung, wir wollten Raum lassen und die Musik nicht zu dicht werden lassen. Die Atmosphäre sollte ein wesentlicher Leitfaden sein.« Lüdemann betont in diesem Zusammenhang die emotionale Dimension von Gershwins Werk und seiner Geschichte, in die er sich intensiv vertieft hat. »Das sind Stücke, die etwas in mir zum Schwingen bringen, die den Menschen sehr nahe sind, die die Menschen berühren.«
Genau das spürt man in jedem Moment dieser Musik. Das wundervoll intime Duo bewegt sich frei im Material. Manchmal werden Themen und Harmonien nur kurz angespielt. Dennoch ist die Verbindung zum Kern immer da. Eine der vielen Qualitäten dieses Albums ist Winterschladens erzählerisches Spiel auf Trompete und Flügelhorn, sein »Erzählton«, wie Lüdemann schmunzelnd sagt. Diese Stimme und Lüdemanns emotional assoziatives Klavierspiel ergänzen sich zu einer rundum stimmigen, ganz eigenen »Porgy and Bess«-Hommage,
Der Ausgangspunkt für dieses Projekt war eine »alte Liebe«. Hans Lüdemann, der deutsche Pianist, Komponist und Arrangeur mit jahrzehntelanger, stilistisch weitreichender Erfahrung, gehört zu den unzähligen Fans des großen »Porgy and Bess«-Albums von Miles Davis, aufgenommen im Sommer 1958. Damals hatte der Arrangeur Gil Evans die Orchesterbegleitung für seine Trompete mit seinem außergewöhnlichen Markenzeichen gestaltet. »Ich habe dieses Album seit einer Ewigkeit und mochte es immer sehr«, schwärmte Lüdemann. Als er 2019 den Auftrag erhielt, die Partitur für ein Musical an der Oper Köln zu komponieren, griff er auf dieses Album als Inspiration, Referenz und Motivation zurück. Im Zuge der intensiven Auseinandersetzung mit Gershwins Originalwerk und parallel dazu mit dem Davis-Album (für das ein gutes Dutzend Stücke aufgenommen wurden) wuchs der Wunsch nach einer eigenen Interpretation - als Herzensangelegenheit. Ihm war klar, dass es einer besonderen Herangehensweise bedurfte. »Die Frage war: Wie kann ich respektvoll mit dem Material umgehen, aber einen Zugang in meinem eigenen Stil finden?«
Lüdemann entschied sich für eine intime Form, eine Reduktion in mehrfacher Hinsicht. Die Verbindung zu Reiner Winterschladen war naheliegend - zumal er sich bereits als Hauptsolist der NDR-Bigband mit »Porgy and Bess« (und den Bearbeitungen von Gil Evans) auseinandergesetzt hatte. Lüdemann und Winterschladen kennen sich seit Mitte der 1990er Jahre. Seitdem haben sie immer wieder zusammengearbeitet, eine jener konstanten Verbindungen, die auch längere Pausen nicht unterbrechen können. Zu den bisherigen Höhepunkten zählen ihre Duo-Aufnahmen, aus denen zwei wunderbare Albumproduktionen hervorgingen (»Mysterious Call« im Jahr 2001 und »Heavy Hearts« im Jahr 2013). Kleines biografisches Kuriosum: Lüdemann ist gebürtiger Hamburger, lebt aber seit drei Jahrzehnten in einem kleinen Dorf bei Bergisch-Gladbach; Winterschladen stammt aus Bergisch-Gladbach, lebt aber seit langem in Hamburg.
Sie entwickelten das endgültige Konzept gemeinsam und experimentierten damit. »Porgy's Dream« ist ein Balladenalbum. Während der Produktion entstanden auch einzelne Tracks, die davon abwichen - und verworfen wurden. Lüdemann und Winterschladen waren der Meinung, dass ihr Ansatz keine der üblichen Tempo- und Stimmungsvariationen erforderte. »Ich glaube, Balladen waren schon immer eine Stärke von uns. Wir wollten diese ruhige Grundstimmung, wir wollten Raum lassen und die Musik nicht zu dicht werden lassen. Die Atmosphäre sollte ein wesentlicher Leitfaden sein.« Lüdemann betont in diesem Zusammenhang die emotionale Dimension von Gershwins Werk und seiner Geschichte, in die er sich intensiv vertieft hat. »Das sind Stücke, die etwas in mir zum Schwingen bringen, die den Menschen sehr nahe sind, die die Menschen berühren.«
Genau das spürt man in jedem Moment dieser Musik. Das wundervoll intime Duo bewegt sich frei im Material. Manchmal werden Themen und Harmonien nur kurz angespielt. Dennoch ist die Verbindung zum Kern immer da. Eine der vielen Qualitäten dieses Albums ist Winterschladens erzählerisches Spiel auf Trompete und Flügelhorn, sein »Erzählton«, wie Lüdemann schmunzelnd sagt. Diese Stimme und Lüdemanns emotional assoziatives Klavierspiel ergänzen sich zu einer rundum stimmigen, ganz eigenen »Porgy and Bess«-Hommage,
Rezensionen
»Für ›Porgy's Dream‹ tauchen beide Protagonisten nun tief und mit immer neuer Inspiration hinein ins klassische Material. Und in der Tat waren Gershwins Songs (die in der Oper ja immer auch Arien sind!) bislang sicher eher selten so zu hören wie hier. So ist die Begegnung zur Entdeckung geworden.« (NDR)- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Indian summertime
- 2 Gone, gone, gone away
- 3 I love you, Porgy, forever
- 4 Bess meditation
- 5 Praying
- 6 Oh Bess, you are my woman
- 7 Fisherman and strawberry market
- 8 Porgy's dream
- 9 Boat trip
