Fabienne Ambuehl: Thrive auf CD

»Thrive« ist das Ergebnis von Introspektion, Fragen der Zugehörigkeit, dem Umzug in die Großstadt kurz vor Ankündigung des ersten Lockdowns, und dem Gefühl, manchmal nicht zu wissen, welcher Ort nun »Zuhause« ist. Viele Songs sind von der Natur inspiriert die für sie eine heilende Kraft darstellt. Bei »New Ones« ist Ant Law an der Gitarre zu hören, dessen starkes Solo den Gedanken des Songs perfekt einfängt: Außerirdisches Leben kommt auf die Erde und verdrängt die Menschheit.

Ambühl's Kompositionen haben eine einzigartige Energie, sind voller malerischer Details und drücken viele Emotionen aus. Auch Sprache und Poetik sind eine große Inspiration für Ambühl.

So verwandelte sie das Gedicht »My River runs to Thee« von Emily Dickinson mit »My River« in einen rhythmischen Sog-Song und der Titelsong »Thrive« mit einem Text von D. H. Lawrence beschreibt »einen kleinen Vogel, der erfroren von einem Ast fällt, ohne jemals Selbstmitleid empfunden zu haben«. Ursprünglich entstand das Titelstück, als sich Ambühl in Geduld übte, um mit bloßem Auge zu erfassen, wie sich eine Blüte langsam öffnet. Tom Ollendorffs ausdrucksstarker Gitarrensound ist eine so leuchtende Ergänzung für das Trio, zum Beispiel in »Immaculate Rain‹, wo sie über das Gefühl singt, erneuert zu sein, nachdem sie sich in den strömenden Regen gewagt habe.

Schon beim ersten Hören ist das kollektive Verständnis dieser Band offensichtlich, es gibt Platz für das Individuum und doch hört man den musikalischen Zusammenhalt innerhalb der Band. Als Co- Produzent in enger Zusammenarbeit mit Ambühl, hat Matt Ridley einen besonderen Draht zu Ambühls Kompositionen entwickelt, was sich in melodiösen, wunderbar warm und präsenten Basssolos reflektiert.

»Bei einigen Songs habe ich mir die Gitarre als Ergänzung vorgestellt, um unserem Sound mehr Tiefe und Textur zu verleihen. Mit Tom Ollendorff bei drei Titeln und Ant Law bei einem Titel habe ich genau die Klanglandschaft gefunden, nach der ich gesucht habe, und ich kann es kaum erwarten, in Zukunft mit diesen beiden brillanten Musikern live aufzutreten. Ich freue mich sehr, ›Thrive‹ als mein Debüt bei Ubuntu Music zu veröffentlichen. Viele Musiker, die ich bewundere, sind dort unter Vertrag. Martins einzigartiges Werk, seine Leidenschaft und sein Engagement für (Jazz-)Musik sind ansteckend und eine echte Bereicherung für uns Musiker: innen und die britische Jazzszene. Ich fühle mich privilegiert und stolz, Teil dieser musikalischen Familie zu werden, und möchte dem Ubuntu-Team für die hervorragende Unterstützung während des Prozesses und das Vertrauen in meine Musik danken.«

Fabienne Ambuehl ist eine Schweizer Pianist, Sängerin und Komponistin und lebt in London. Ihr Debutalbum »Glitterwoods«, im Trio mit Yuri Goloubev am Bass und Asaf Sirkis am Schlagzeug, erschien (im Jahr 2015) so lange her, besser weglassen?) bei Traumton Records Berlin. Das Album erhielt gute Kritik in der europäischen Jazz Presse und war im in-flight Programm von Lufthansa und Swiss. Mit ihrem neuen Trio mit Matt Ridley am Bass (The Antidote, Darius Brubeck) und Jon Scott am Schlagzeug (GoGo Penguin, Mulatu Astatke) sowie Tom Ollendorff und Ant Law als guests an der Gitarre, hat sie ihr neues Album »Thrive« aufgenommen, welches am 17. Januar 2025 bei Ubuntu Music London erscheint.

Fabienne konzertiert regelmäßig sowohl im vereinigten Königreich als auch in der Schweiz. Mit Noga Ritter hat sie hat für eine Residenz, unterstützt von Arts Council England, in Senegal gearbeitet. Als Pianistin von Neele & the Soundvoyage, erschien »Visions« auf dem deutschen Label Label QFTF in Berlin. Die Band tourte durch die Schweiz und Deutschland. Fabienne sang und tourte für zwei Jahre mit dem Jazzchor Freiburg und war Solistin dieses Chores am Eurovision Song Contest für Chöre in Riga, Lettland. Fabienne schloss ihren Master an der Hochschule Luzern Musik ab. Nach Studien mit Christoph Stiefel, Lauren Newton, und vielen mehr, nahm sie zusätzlich Lektionen mit Asaf Sirkis und Gwilym Simcock. Als Studentin gewann sie den Preis der Friedl Wald Stiftung. Dies ermöglichte es ihr, sich für ein halbes Jahr am Complete Vocal Institute in Kopenhagen stimmlich weiterzubilden.