Bugge Wesseltoft & Henrik Schwarz: Duo
Duo
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: EmArcy, 2011
- Bestellnummer: 4928442
- Erscheinungstermin: 26.5.2023
*** Digipack
- Gesamtverkaufsrang: 23898
- Verkaufsrang in CDs: 10677
Gegensätze ziehen sich an, sagt man. Und auf den ersten Blick scheint das Duo des norwegischen Jazzpianisten Bugge Wesseltoft mit dem deutschen Techno- und Deep-House-DJ/Produzent Henrik Schwarz die alte Binsenweisheit zu bestätigen. Wer die beiden Protagonisten des schlicht “Duo” betitelten Albums aber etwas besser kennt, weiß natürlich, dass sie so gegensätzlich gar nicht sind.
Wesseltoft betrat Anfang der 1990er an der Seite von ECM-Künstlern wie Arild Andersen, Jan Garbarek, Sidsel Endresen und Tore Brunborg die internationale Szene. Doch wer dachte, er würde sich in einen typischen Verteter des mit Folkelementen durchsetzten Jazz nordischer Provenienz entwickeln, wurde bald eines Besseren belehrt. Denn seine Experimentierlust trieb ihn schnell in andere Gefilde. Mit seinem Band-Projekt New Conception Of Jazz setzte Bugge 1997 neue Maßstäbe bei der Fusion von jazzigen Improvisationen und groovelastiger elektronischer Musik. Mehr noch: mit seinem eigenen Label Jazzland avancierte er zum Spiritus Rector des sogenannten NuJazz. 2004 befand der Keyboarder, die Möglichkeiten seiner “New Conception Of Jazz” seien ausgereizt und die Zeit gekommen, eine neue Richtung einzuschlagen. So zog er sämtliche Stecker und widmete sich fortan dem Spiel auf dem akustischen Flügel, obwohl er schon kurze Zeit später klammheimlich auch wieder dezente elektronische Sounds ins Gesamtklangbild mischte. Nebenher machte er immer wieder stilistische Seitensprünge: mit Billy Cobham spielte er Fusion-Jazz, mit Gilberto Gil brasilianischen Pop, mit Laurent Garnier und François Kevorkian Techno und House. Kreativer Stillstand oder eine Festlegung auf einen Musikstil waren bei ihm nie Optionen.
Der in Berlin lebende Henrik Schwarz hat seine Wurzeln in der Techno- und Deep-House-Musik, die von Chicago und Detroit aus die Welt eroberte. Er genießt in der Szene den Ruf, einer der besten deutschen Live-Actss und Produzenten zu sein. Remixe fertigte er u. a. von Stars wie Michael Jackson, James Brown und Boy George. In den letzten Jahren wandte er sich zunehmend auch dem Jazz zu und erwarb sich so besondere Wertschätzung bei den Mitgliedern des Berliner Kollektivs Jazzanova und dem britischen Acid-Jazz-Papst Gilles Peterson.
“Unser Duo ist vollkommen organisch”, meint Bugge Wesseltoft über seine Kooperation mit Henrik Schwarz. “Wir erschaffen Musik aus dem Stegreif, sowohl live als auch im Studio. Mit den heute zur Verfügung stehenden elektronischen Apparaten kann man wirklich improvisieren, und Henrik kennt sich mit ihnen fantastisch aus: er kann praktisch aus dem Nichts heraus wunderbare Musik erschaffen.”
Während Bugge am Klavier die melodische Führung übernimmt, greift Henrik seine Ideen und Phrasen auf, sampelt, verfremdet, überführt sie in elektronische Sphären, ohne dass der Jazzanteil dadurch in den Hintergrund geraten würde. Da es beide verstehen, ausgezeichnet zu improvisieren, laufen sie zudem nie Gefahr, sich zu versteigen oder auf der Stelle zu treten. Sie besitzen außerdem ein feines Gespür für die Klänge des Anderen und schrecken nicht vor neuen Erfahrungen zurück. Für Henrik Schwarz ist die Kollaboration mit Bugge Weseltoft in gewisser Hinsicht befreiend: “Ich bin plötzlich nicht mehr gezwungen, Leute zum Tanzen zu bringen. Auf einmal spiele ich vor einem sitzenden Publikum. Und trotzdem besitzt unsere Musik ein hohes Energielevel.”
Auf “Duo” bieten Wesseltoft und Schwarz acht Stücke, die zeigen, dass die Fusion von Jazz und elektronischer Musik nicht zu Lasten des einen oder anderen gehen muss. Im Gegenteil: Aus den Einflüssen beider Genres formulieren sie ihre eigene, höchst zeitgenössische Musik. Dabei greifen sie teilweise auf schon früher entstandene Kompositionen zurück oder kreieren ad hoc zusammen neue Nummern. “Dreamin’” erschien ursprünglich auf Bugges letztem Soloalbum “Playing”, wurde von dem dem Duo aber für diese Neuaufnahme grundlegend überarbeitet. Trotz seines Techno-Einschlags verliert das Stück niemals sein jazziges Feeling. Mit der Dub / Deep House-Nummer “Leave Me Alone, Brain” landete Schwarz vor sechs Jahren einen Club-Hit (das Original featurete ihn auch als Sänger). Jetzt haucht er dem Stück mit Bugges Hilfe neues, jazziges Leben ein.
“Wir wollten, dass auf dem Album die ungeschliffene Live-Atmosphäre erhalten bleibt”, sagt Henrik Schwarz. “Wir wollten die Spontaneität bewahren, aber zugleich auch ein paar Abkürzungen nehmen. Die Dynamik sollte darüber allerdings nicht geopfert werden.”
Den Auftakt machen sie mit dem Stück “First Track”, das 2009 bei ihrer ersten Begegnung entstand und am treffendsten als Ambient-Jazz mit einem afrikanischem rhythmischen Feeling charakterisiert werden kann. In “See You Tomorrow” begibt sich Bugge zunächst auf die Spuren des klassischen Neutöners Györgi Ligeti, bevor er nach einem kontemplativen Zwischenspiel einen Gang hochschaltet und Erinnerungen an Miles Davis und seine elektrische Periode der frühen 70er weckt. Das vielleicht schönste Stück des gesamten Albums ist “Kammermusik”, dessen Melodielinie einen an Astor Piazzolla denken lässt. Verstärkt wird die Assoziation an den Tango-Nuevo-Schöpfer durch zusätzliche Akkordeonklänge. Ihre außerordentlichen Improvisationstalente zeigen Wesseltoft und Schwarz in Stücken wie “One One”, das bei einem Live-Auftritt in Köln aufgenommen wurde.
Auf ihrem ersten gemeinsamen Album “Duo” machen Bugge Wesseltoft und Henrik Schwarz deutlich, dass Jazz und elektronische Musik einander nicht ausschließen und im Grenzbereich zwischen diesen Genres noch längst nicht alle Tiefen ausgelotet sind. Mit ihrer Musik dürften sie Anhänger beider Lager gleichermaßen faszinieren. Auf die Fortsetzung dieses reizvollen Projekts darf man folglich schon gespannt sein. (jazzecho. de)
,,Da wird pianiert, gesampelt, vor allem aber gegroovt, ohne dass bei so viel Tanz-Trance der Wesseltoft'sche Hang zur Romantik unter die Räder geriete. Es gibt viel zu entdecken, wenn man bei dieser raffinierten Tapete genau hinschaut." (Rolling Stone, Juli 2011)
Wesseltoft betrat Anfang der 1990er an der Seite von ECM-Künstlern wie Arild Andersen, Jan Garbarek, Sidsel Endresen und Tore Brunborg die internationale Szene. Doch wer dachte, er würde sich in einen typischen Verteter des mit Folkelementen durchsetzten Jazz nordischer Provenienz entwickeln, wurde bald eines Besseren belehrt. Denn seine Experimentierlust trieb ihn schnell in andere Gefilde. Mit seinem Band-Projekt New Conception Of Jazz setzte Bugge 1997 neue Maßstäbe bei der Fusion von jazzigen Improvisationen und groovelastiger elektronischer Musik. Mehr noch: mit seinem eigenen Label Jazzland avancierte er zum Spiritus Rector des sogenannten NuJazz. 2004 befand der Keyboarder, die Möglichkeiten seiner “New Conception Of Jazz” seien ausgereizt und die Zeit gekommen, eine neue Richtung einzuschlagen. So zog er sämtliche Stecker und widmete sich fortan dem Spiel auf dem akustischen Flügel, obwohl er schon kurze Zeit später klammheimlich auch wieder dezente elektronische Sounds ins Gesamtklangbild mischte. Nebenher machte er immer wieder stilistische Seitensprünge: mit Billy Cobham spielte er Fusion-Jazz, mit Gilberto Gil brasilianischen Pop, mit Laurent Garnier und François Kevorkian Techno und House. Kreativer Stillstand oder eine Festlegung auf einen Musikstil waren bei ihm nie Optionen.
Der in Berlin lebende Henrik Schwarz hat seine Wurzeln in der Techno- und Deep-House-Musik, die von Chicago und Detroit aus die Welt eroberte. Er genießt in der Szene den Ruf, einer der besten deutschen Live-Actss und Produzenten zu sein. Remixe fertigte er u. a. von Stars wie Michael Jackson, James Brown und Boy George. In den letzten Jahren wandte er sich zunehmend auch dem Jazz zu und erwarb sich so besondere Wertschätzung bei den Mitgliedern des Berliner Kollektivs Jazzanova und dem britischen Acid-Jazz-Papst Gilles Peterson.
“Unser Duo ist vollkommen organisch”, meint Bugge Wesseltoft über seine Kooperation mit Henrik Schwarz. “Wir erschaffen Musik aus dem Stegreif, sowohl live als auch im Studio. Mit den heute zur Verfügung stehenden elektronischen Apparaten kann man wirklich improvisieren, und Henrik kennt sich mit ihnen fantastisch aus: er kann praktisch aus dem Nichts heraus wunderbare Musik erschaffen.”
Während Bugge am Klavier die melodische Führung übernimmt, greift Henrik seine Ideen und Phrasen auf, sampelt, verfremdet, überführt sie in elektronische Sphären, ohne dass der Jazzanteil dadurch in den Hintergrund geraten würde. Da es beide verstehen, ausgezeichnet zu improvisieren, laufen sie zudem nie Gefahr, sich zu versteigen oder auf der Stelle zu treten. Sie besitzen außerdem ein feines Gespür für die Klänge des Anderen und schrecken nicht vor neuen Erfahrungen zurück. Für Henrik Schwarz ist die Kollaboration mit Bugge Weseltoft in gewisser Hinsicht befreiend: “Ich bin plötzlich nicht mehr gezwungen, Leute zum Tanzen zu bringen. Auf einmal spiele ich vor einem sitzenden Publikum. Und trotzdem besitzt unsere Musik ein hohes Energielevel.”
Auf “Duo” bieten Wesseltoft und Schwarz acht Stücke, die zeigen, dass die Fusion von Jazz und elektronischer Musik nicht zu Lasten des einen oder anderen gehen muss. Im Gegenteil: Aus den Einflüssen beider Genres formulieren sie ihre eigene, höchst zeitgenössische Musik. Dabei greifen sie teilweise auf schon früher entstandene Kompositionen zurück oder kreieren ad hoc zusammen neue Nummern. “Dreamin’” erschien ursprünglich auf Bugges letztem Soloalbum “Playing”, wurde von dem dem Duo aber für diese Neuaufnahme grundlegend überarbeitet. Trotz seines Techno-Einschlags verliert das Stück niemals sein jazziges Feeling. Mit der Dub / Deep House-Nummer “Leave Me Alone, Brain” landete Schwarz vor sechs Jahren einen Club-Hit (das Original featurete ihn auch als Sänger). Jetzt haucht er dem Stück mit Bugges Hilfe neues, jazziges Leben ein.
“Wir wollten, dass auf dem Album die ungeschliffene Live-Atmosphäre erhalten bleibt”, sagt Henrik Schwarz. “Wir wollten die Spontaneität bewahren, aber zugleich auch ein paar Abkürzungen nehmen. Die Dynamik sollte darüber allerdings nicht geopfert werden.”
Den Auftakt machen sie mit dem Stück “First Track”, das 2009 bei ihrer ersten Begegnung entstand und am treffendsten als Ambient-Jazz mit einem afrikanischem rhythmischen Feeling charakterisiert werden kann. In “See You Tomorrow” begibt sich Bugge zunächst auf die Spuren des klassischen Neutöners Györgi Ligeti, bevor er nach einem kontemplativen Zwischenspiel einen Gang hochschaltet und Erinnerungen an Miles Davis und seine elektrische Periode der frühen 70er weckt. Das vielleicht schönste Stück des gesamten Albums ist “Kammermusik”, dessen Melodielinie einen an Astor Piazzolla denken lässt. Verstärkt wird die Assoziation an den Tango-Nuevo-Schöpfer durch zusätzliche Akkordeonklänge. Ihre außerordentlichen Improvisationstalente zeigen Wesseltoft und Schwarz in Stücken wie “One One”, das bei einem Live-Auftritt in Köln aufgenommen wurde.
Auf ihrem ersten gemeinsamen Album “Duo” machen Bugge Wesseltoft und Henrik Schwarz deutlich, dass Jazz und elektronische Musik einander nicht ausschließen und im Grenzbereich zwischen diesen Genres noch längst nicht alle Tiefen ausgelotet sind. Mit ihrer Musik dürften sie Anhänger beider Lager gleichermaßen faszinieren. Auf die Fortsetzung dieses reizvollen Projekts darf man folglich schon gespannt sein. (jazzecho. de)
Rezensionen
,,Da wird pianiert, gesampelt, vor allem aber gegroovt, ohne dass bei so viel Tanz-Trance der Wesseltoft'sche Hang zur Romantik unter die Räder geriete. Es gibt viel zu entdecken, wenn man bei dieser raffinierten Tapete genau hinschaut." (Rolling Stone, Juli 2011)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 First Track
- 2 Dreaming
- 3 Leave My Head Alone Brain
- 4 Dudelange
- 5 See You Tomorow
- 6 Kammermusik
- 7 Where Is The Edge
- 8 One One
Bugge Wesseltoft & Henrik Schwarz
Duo
EUR 15,99*