Mikhail (Misha) Alperin: First Impression (CD)

Mikhail (Misha) Alperin (1956-2018)

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

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Label:: ECM
Aufnahmejahr ca.:: 1997
UPC/EAN:: 0731455765021
Erscheinungstermin:: 27.7.2007

Der ukrainische Pianist und Komponist Misha Alperin hat sich in diesem melodiösen, spontanen Set zum ersten Mal mit dem britischen Bläser John Surman (der in letzter Minute für Tore Brunborg eingesprungen ist) zusammengetan. Unterstützt von Arkady Shilkloper am Waldhorn und Flügelhorn, Terje Gewelt am Bass und Jon Christensen am Schlagzeug, haucht ihr hypnotischer Nexus der "Overture" in wässrigen, schrittweisen Bewegungen Unmengen an thematischem Leben ein. Surmans reptilienartiger Sopran führt uns in einer ganzheitlichen Einleitung in einige unerwartete Richtungen, während sein unverwechselbarer Bariton federnde Seile durch "Twilight house" und "City Dance" zieht. Bei ersterem erwacht die Session durch seine Interaktion mit Alperin wirklich zum Leben, während letzteres einen Hauch von Groove in einem wahren Triller-Buffet (man denke an Snakeoil) serviert. "Movement" zeigt den klassischen Perkussionisten Hans-Kristian Kjos Sørensen (zuvor auf No Birch zu hören) in einer spindeldürren Improvisation, deren Pointillismus und melancholische Anziehungskraft die komponierte Unterströmung nur dünn verschleiert. Ein schönes Solo von Shilkloper auf dem Waldhorn erhebt sich wie eine Papierlaterne, die angezündet und dem Himmel dargeboten wird.

Doch dies sind nur die Überdachungen der fünf "Impressions" des Albums, von denen jede eine Säule im Staub ist. Die meisten von ihnen sind gitterartige Stücke in kammerartigen Kombinationen, die in "Second Impression", in dem Surmans Sopran wie eine sich an einen Docht schmiegende Flamme tanzt, die dunkelste Patina erreichen und in "Fifth Impression" neue Anfänge flüstern. Keines der beiden Stücke ist so intim wie das Titelstück, das auf seine Weise tiefgründig ist. Drucktechnisch gesehen ist der erste Eindruck immer der knackigste, der begehrteste, aber hier bekommen wir etwas so Flüchtiges, dass es kaum auf dem Blatt zu haften scheint. In der Weite des Soloklaviers liegt etwas Metaphysisches, ein Einfangen von Mondlicht im Geist.

Misha Alperin Klavier
John Surman Sopransaxophon und Baritonsaxophon
Arkady Shilkloper Waldhorn, Flügelhorn
Terje Gewelt Kontrabass
Jon Christensen Schlagzeug
Hans-Kristian Kjos Sørensen Schlagzeug

Rezensionen

G. v. Lüpke in KLASSIK heute 3/99: "Dramatischen Gestus, schwermütige Innenschau, perlendes musikalisches Gelächter unter einen Hut zu bringen ist schwer genug. Zudem noch eine Anbindung an den kosmopolitischen ECM- Klang zu schaffen, ohne die Klischees von intellektuellen Edel-Jazz zu strapazieren, verdient höchsten Respekt. Da wächst ein neuer Leader heran, der es versteht, mit seiner eigenen musikalischen Stimme Impressionen aus den Klangkörpern seiner musikalischen Partner zu locken, ohne sie zu beherrschen."