Jan Garbarek: Madar
Madar
CD
CD (Compact Disc)
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+ Anouar Brahem, Shaukat Hussain
Nach "Ragas and Sagas", bei dem Jan Garbarek in der scheinbar unwahrscheinlichen Gesellschaft von Ustad Fateh Ali Khan einen erhebenden Effekt erzielte, erweiterte der norwegische Saxophonist seinen Horizont mit dem tunesischen Oud-Virtuosen Anouar Brahem und dem Tablaisten Ustad Shaukat Hussain auf "Madar". Die drei verbinden sich auf natürliche Weise in dem langen "Sull lull", einem fast 17-minütigen Gebet aus scharfsinniger und sensibler Interaktion, bei dem Hussain für konstanten Luftstrom sorgt und Garbareks chamäleonartige Talente hervorragend unterstreicht. Es ist eines von zwei Stücken, die auf Volksmelodien aus Garbareks Heimatland basieren. Das andere ist das Saxophon-Laut-Duett "Joron". Madar dient in diesem Sinne als interne Konversation zwischen den beiden Instrumenten, deren Klänge zueinander sprechen wie Felsen, die von einem Fluss berührt werden. Gemeinsam werden sie zu einem Paar Hände, das Geschichten in ein Stück Haut ätzt und Beschwörungsformeln verdreht, bis sie Licht ("Sebika") und Dunkelheit ("Ramy") verbreiten. Während sie weiter über den Köpfen kreisen und eine Landschaft der verdorrenden Sünde überblicken, bringen sie etwas Unbekanntes in einander zum Vorschein.
Trotz der Schönheit dieser Interaktionen funktioniert das Album am besten in der Einsamkeit. Brahems kontemplatives Solo, "Bahia", wandert mit schmerzenden Schritten über schwache Berge und trägt uns wie eine Sänfte in ein Tal der verlorenen Absichten. Der Wind seiner Schlagfertigkeit schüttelt die Äste der blattlosen Bäume und lässt ihre toten Samen wie Sand an einem Fenster zu Boden prasseln. Und in der rhythmischen Besetzung von "Jaw" lässt Hussain mit einem einzigen Schlag seiner Tabla ein ganzes Leben Revue passieren und bietet so einige intensive, luzide Momente. In "Qaws" kehrt er zurück und gibt den wartenden Augen endlich mit solider Erregung eine Stimme. Ein seltsamer "Epilog" mit Klavierbegleitung (der wie eine Akkordskizze für einen zurückgelassenen Studiotrack klingt) führt uns hinaus.
Ein Wort zur Weisheit: Garbarek erreicht hier eines seiner intensivsten Niveaus überhaupt, so intensiv, dass man in den besten Momenten vielleicht die Lautstärke reduzieren muss. Das mag einige verärgern, aber könnten wir nicht alle ein kleines Erwachen gebrauchen?
Trotz der Schönheit dieser Interaktionen funktioniert das Album am besten in der Einsamkeit. Brahems kontemplatives Solo, "Bahia", wandert mit schmerzenden Schritten über schwache Berge und trägt uns wie eine Sänfte in ein Tal der verlorenen Absichten. Der Wind seiner Schlagfertigkeit schüttelt die Äste der blattlosen Bäume und lässt ihre toten Samen wie Sand an einem Fenster zu Boden prasseln. Und in der rhythmischen Besetzung von "Jaw" lässt Hussain mit einem einzigen Schlag seiner Tabla ein ganzes Leben Revue passieren und bietet so einige intensive, luzide Momente. In "Qaws" kehrt er zurück und gibt den wartenden Augen endlich mit solider Erregung eine Stimme. Ein seltsamer "Epilog" mit Klavierbegleitung (der wie eine Akkordskizze für einen zurückgelassenen Studiotrack klingt) führt uns hinaus.
Ein Wort zur Weisheit: Garbarek erreicht hier eines seiner intensivsten Niveaus überhaupt, so intensiv, dass man in den besten Momenten vielleicht die Lautstärke reduzieren muss. Das mag einige verärgern, aber könnten wir nicht alle ein kleines Erwachen gebrauchen?
Rezensionen
M. Schmidt in Stereo 3/94: "Drei Weltmusiker zeigen, wie New-Age ohne Weichspüler und einlullende Synthesizer klingen kann: hervorragend."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Sull Lull
- 2 Madar
- 3 Sebika
- 4 Bahia
- 5 Ramy
- 6 Jaw
- 7 Joron
- 8 Qaws
- 9 Epilogue
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