Doran/Helias/Previte/Thomas: Corporate Art auf CD
Corporate Art
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label:
- Winter & Winter
- Aufnahmejahr ca.:
- 1991
- Artikelnummer:
- 8412326
- UPC/EAN:
- 0025091905324
- Erscheinungstermin:
- 16.2.2004
*** 24 Bit digitally remastered
Hört man das selbstbetitelte Debütalbum »Corporate Art«, die neue musikalische Zusammenarbeit von Christy Doran, Mark Helias, Bobby Previte und Gary Thomas, könnte man kaum glauben, wie dieses Projekt ins Leben gerufen wurde. Der Sound des Albums ist derart kompakt und stilistisch ausgereift, dass man meinen könnte, die vier Musiker seien seit Jahrzehnten ein eingespieltes Team.
Dabei hatten Doran, Helias, Previte und Thomas zuvor noch nie gemeinsam musiziert. Es war Tourmanager Ralph Gluch, der die Idee hatte, ihre Talente zusammenzuführen: »Ich hatte mit jedem von ihnen Tourneen organisiert, kannte ihre musikalischen Qualitäten recht gut und hielt es für ein großartiges Experiment, vier so einzigartige Künstler zusammenzubringen.«
Die vier Musiker waren sofort Feuer und Flamme für die Idee und einigten sich bald auf eine grobe musikalische Richtung. Sie beschlossen, eine Elektro-Funk-Band zu gründen, bei der jeder seinen Teil zur Komposition beitragen sollte. Vor ihrer ersten Europatournee im Frühjahr 1991 kamen sie für intensive Proben in New York zusammen. Die musikalische Entwicklung nahm dabei eine etwas andere Wendung als zunächst erwartet, und »Corporate Art« entpuppte sich schnell als vielversprechendes Projekt.
»Das Herz dieses Quartetts ist Rock, sein Verstand Jazz«, fasste ein Kritiker nach ihrem Auftritt beim Hofheimer Jazzfestival treffend zusammen. Corporate Art kombiniert emotionale Energie und Direktheit mit durchdachten Strukturen – eine Mischung, die sowohl zugänglich als auch anspruchsvoll ist.
Dass diese Verbindung gelingt, verdanken sie den außergewöhnlichen Referenzen ihrer Mitglieder. Der rockige Impuls der Band ist insbesondere Christy Dorans Gitarrenspiel zu verdanken. Doran, der irischstämmige Schweizer und eine Musik-Ikone seines Landes, hat sich über Jahre hinweg an die Spitze der internationalen Jazzszene gearbeitet. »Er verleiht allem, was er berührt, zwangsläufig seinen unverkennbaren Stempel«, schrieb das Magazin Jazzthetik. Schon seit seiner Jugend inspirieren ihn die Beatles, die Stones und Jimi Hendrix, und seit den 1970er Jahren begeistert er mit vielseitigen Projekten zwischen Jazz und Rock, darunter OM, Carla Bley und Edward Vesala. Sein individueller Ton, seine stilistische Flexibilität und der kreative Einsatz elektronischer Effekte verleihen Corporate Art eine besondere Note.
Mark Helias, ein hoch angesehener Musiker aus der Freestyle-Jazz-Szene, kehrt mit Corporate Art erstmals seit seiner Zeit bei Slickaphonics wieder zum E-Bass zurück. Seine Komposition »Skin« ist nicht nur ein hervorragendes Beispiel für sein funkiges Spiel, sondern bietet auch ein solides harmonisch-rhythmisches Fundament für das Zusammenspiel von Doran und Gary Thomas am Tenorsaxophon. Helias ist bekannt für seine Zusammenarbeit mit großartigen Künstlern wie Anthony Braxton, Ed Blackwell und Dewey Redman – Namen, die seine außergewöhnliche musikalische Vielseitigkeit untermauern.
Gary Thomas wiederum – früher Mitglied von Miles Davis' Ensemble sowie Jack DeJohnettes Special Edition – hat sich mit seinen eigenen innovativen Projekten einen Platz unter den Vordenkern des modernen Jazz gesichert. Seine explosiven Aufnahmen balancieren gekonnt zwischen Tradition und futuristischen Ansätzen. Mit seinem durchdringenden Ton verleiht er Corporate Art eine intensive Tiefe; selbst reduziertere Arrangements profitieren hier von seiner außergewöhnlichen Individualität. Stücke wie »Blood Sugar 360°« oder »Chiaroscuro« zeigen seine Fähigkeit, durch prägnantes Saxophonspiel oder effektvollen Einsatz der Flöte Akzente zu setzen.
Schließlich steuert Bobby Previte aus der New Yorker Downtown-Szene seine unverwechselbare Schlagzeugtechnik bei. Seine Zusammenarbeit mit Größen wie John Zorn und Wayne Horwitz unterstreicht seine charakteristische Präsenz in der Szene. Das Eröffnungsstück des Albums sowie die abschließende Ballade »Theme for W.« stammen aus seiner Feder und spiegeln sowohl Groove als auch Emotion wider.
Trotz des kreativen Erfolgs war die Zusammenarbeit nicht frei von Herausforderungen. Previte erinnert sich: »Auf Tour war es nicht immer einfach, miteinander auszukommen. Wir sind alle starke Persönlichkeiten mit klaren Vorstellungen.« Helias ergänzt: »Es war ein Kampf vierer monumentaler Egos.« Doch laut Thomas hat genau diese Spannung ihren Platz in der Musik gefunden: »Ich mag Konflikte in der Musik.« Doran fügt hinzu: »Ich denke, du überdramatisierst das etwas. Uns ist es immer gelungen, unsere Differenzen kreativ zu nutzen. Unsere Zusammenarbeit war letztlich überaus produktiv.«
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Blood sugar
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2 21
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3 Mutations
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4 Skin
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5 Chiaroscuro
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6 Heitere Gelassenheit
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7 Bass minotaur
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8 The same but different
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9 Theme for W.
