Dean Brown: Groove Warrior
Groove Warrior
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: ESC, 2004
- Bestellnummer: 2247924
- Erscheinungstermin: 15.11.2019
+ Marcus Miller, Bernard Wright, Lalah Hathaway, Juju
House u.a.
House u.a.
Bei seinem Folgealbum zum 2001er Hit Here hat sich Dean Brown dazu entschieden, sich mehr seinen musikalischen Einflüssen aus den Siebzigern zu widmen. Das dabei herausgekommene und passend betitelte Album Groove Warrior ist der schlagende Beweis und zeigt, welch große Bedeutung Sly Stone, James Brown, Parliament-Funkadelic, Jimi Hendrix und Carlos Santana für Browns Musik haben. Zusätzlich zeigt Groove Warrior Brown als ausgewiesenen singer-songwriter ebenso wie als Saitenkünstler erster Güte. Unterstützt wird er von einer funkigen Mannschaft, zu der so kompetente Namen wie Keyboarder Bernard Wright, die Bassisten Booker King und Schuyler Deale, Schlagzeuger JuJu House und als Special Guest Marcus Miller gehören. Auf seiner zweiten Veröffentlichung auf ESC liefert Brown zusammen mit dieser Mannschaft soulige lead-vocals und bestechende Gitarren-Licks aller erster Güte ab.
"Im Gegensatz zu Here wollte ich bei dieser Produktion ein eher homogenes Konzept verfolgen. Auf Here ging es mir darum, eine ganze Reihe von Stilarten zu demonstrieren, mit denen ich mich in den letzten 20 Jahren beschäftigt habe. Mit Groove Warrior hingegen wollte ich den Grund reflektieren, der mich überhaupt dazu gebracht hat, Musik zu machen und der ein wenig von den alten Sachen zeigt .....diese 70er Erfahrung und diesen old school R&B, mit dem ich aufgewachsen bin." Obwohl Fusion Fans Dean Browns Namen von vielen Produktionen und Tourneen kennen, die er als sideman mit Billy Cobham, den Brecker Brothers, Vital Information, David Sanborn und Marcus Miller unternommen hat, werden sie überrascht sein, ihn als Sänger auf Groove Warrior bestaunen zu können. Dennoch merkt Dean an: "Schon von frühester Kindheit an, bis ich anfing mehr über Jazz zu lernen, war ich immer ein singer-guitar player. In der gleichen Richtung arbeitete ich, als ich den Job bei Billy Cobham (1981) hatte, leider hatte ich bis heute nicht mehr die Chance ausgiebig auf einer Produktion zu singen."
Seine Qualitäten als Sänger kann Dean Brown schon bei To Be With You beweisen. Ein meisterliches Stückchen Pop-Handwerk, gewürzt mit einer Prise arabischer Einflüsse, leicht in den Mix eingewoben. Das gleiche gilt für Forever, eine Komposition, die an Sly Stone erinnert, markant gepaart mit einem sophisticated agierenden Streich-Quartett.
Den Übergang zu dem mehr ambitionierten Stück (Feed My Jones) markiert The Divining Tree. Mit seinem gesprochenen Text im Refrain erinnert der Track an Hendrix’ poetische Raps über If Six Was Nine oder Third Stone From The Sun. Das autobiographisch gefärbte Feed My Jones handelt von den unterschiedlichen Arten die Menschen entwickeln, um mit Schwierigkeiten umzugehen. "Der Song erzählt die Geschichte von Personen, die alles sein lassen, von dem sie meinen, es täte ihnen nicht gut und wie die Personen mit dieser Entscheidung dann umgehen. Der mittlere Teil des Songs, bei dem man meint eine Menge Sounds schwirren um deinen Kopf herum, reflektiert die Situation, in der man die schädlichen Dinge hinter sich gelassen hat, seien es nun Drogen, eine Beziehung, schlechtes Essen oder was auch immer. Und nun, ganz plötzlich kann man sich nicht mehr konzentrieren und auf Dinge fokussieren, weil man diese Zuflucht nicht mehr hat. Dann geschieht es, dass man nachgibt und sich sagt, was soll’s. Ich mache was immer ich will, damit ich angenehm durch den Tag komme. Das ist zwar nicht meine Einstellung, es erscheint mir aber manchmal als ein Weg, den ich einschlagen könnte."
Die instrumentalen Stücke auf Groove Warrior schlagen ebenso mit aller Macht ein. Gespeist mit JuJu House’s mächtigen Back-Beats, Booker King’s low-end Grooves, funkelnden Synthi-Einsätzen von Bernard Wright und Dean Brown’s vielseitigem und erstklassigem Gitarrenspiel entwickeln viele Stücke eine treibende energetische Eigendynamik. Dieses blinde Verständnis ist ganz besonders zu spüren bei dem Hochleistungsstück In The Basement (einer Art James Gang trifft auf Mandrill). Gleiches gilt für den extrem funkig daherkommende Break Song und das Country-Funk beeinflusste Piggly Wiggly, auf dem man Dean überraschenderweise auch am Banjo bewundern kann.
Auf dem lyrischen Shadows verneigt sich Dean Brown vor dreien seiner Helden, die er gerne "masters of melody" nennt. Mit JuJu House’s Go-Go-Beat als Hintergrund zollt er Jeff Beck, Carlos Santana und Mike Stern Tribut. Der Titel Blues On The Blvd. – Part II, hingegen schnurrt leise und sanft auf Bernard Wright’s Hammond B-3 Orgel dahin, wie auf einem Ruhekissen.
Hunter ist ein meditativer Groove-Track, der von afrikanischen Einflüssen inspiriert ist. Brown über den Song: "Ich hörte verschiedene afrikanische Stammes-Aufnahmen und die eine, die mir auffiel, war ein Jagd Lied der Malinke. Für mein Stück habe ich den Groove und die Bass Linie benutzt, sie beide unterschiedlich arrangiert und den ganzen Song so angelegt, wie Miles Davis seine Stücke während den Kind of Blue-Sessions behandelt hat. Die Stücke sehr simpel und einfach halten und den Musikern die Möglichkeit geben, die Musik stattfinden zu lassen – oder eben nicht. Während den Sessions zu Hunter gab ich jedem der Musiker nur ein Blatt mit Noten mit einem Groove, einem in A und einem in B, das war alles. Was man hört ist also eine Komposition die in dem Moment entsteht, in dem sie gespielt wird. Ich spielte die Melodie und Bernard Wright reagierte einfach darauf, so als ob wir eine angeregte Unterhaltung hätten. So haben wir den kleinen verrückten Rhythmusteppich am Laufen gehalten und Booker King steigt einfach ein und spielt die Basslinie. Und was JuJu House bei diesem Stück zusätzlich noch anstellt ist wirklich phänomenal. Der Track ist ein sehr kraftvolles Stück und hat eine sehr mystische Bedeutung für mich. Wir haben da etwas Besonderes im Studio entfacht an diesem Tag, und das alles in nur einem Take."
Bass-Größe Marcus Miller spielt bei drei Stücken auf Groove Warrior mit. Bei Forever, Hunter und Break Song ist der allseits bekannte Musiker mit von der Partie. Besonders eindrucksvoll sein Bass-Solo auf Break Song, das mit seiner funkigen Bläser-Section und dem erdigen Groove auch schon mal Reminiszenzen an alte Miles Davis Tage (Michael "Patches" Stewart) zu bieten hat.
Ein anderer Gast auf Groove Warrior ist die außergewöhnliche Sängerin Lalah Hatahway, die den Stücken To Be With You, Forever und Hunter ihren Stempel aufdrückt. Bei letztgenanntem Track improvisiert sie nur über Vokalisen und transportiert so sehr gut die Atmosphäre, die ich für die afrikanischen Einflüsse haben wollte. "Lalah wollte nicht nur ins Studio marschieren und die Vocals für den R&B-Hit abliefern. Sie wollte wie ein Instrument sein, und so haben wir sie dann auch behandelt. Auf To Be With You doppelt sie die indisch klingende Synthie-Melodie von Bernard Wright, bei der Aufnahme zu Hunter hat sie den ganzen Song über nur improvisiert, sich auf die Musik eingelassen und auf die Dinge die im Stück passieren reagiert und sie mit in ihren Gesang einbezogen. Ich fand die Idee besonders schön, dass sie auf den Aufnahmen mehr einem richtigen Musiker gleicht als dieser R&B Diva.
Während Dean Brown immer noch mächtig in Beschlag genommen wird durch seine Engagements für andere Musiker (zu Zeit ist er wieder mit der Marcus Miller Group unterwegs) macht er doch seine eigenständigsten und persönlichsten musikalischen Statements als Leader. In den 80er und 90er Jahren unternahm Dean Brown ausgedehnte Tourneen mit Saxophon-Star David Sanborn, Bassist Marcus Miller und den Brecker Brothers. Erst kürzlich tourte er mit Saxophonist und ESC Künstler Bill Evans, Keyboarder George Duke und vor zwei Jahren im Sommer mit Billy Cobham anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums seines epoche-machenden Albums Spectrum.
Here aus dem Jahre 2001 war sein erster großer Schritt. Einen weiteren "Giant Step" unternimmt Dean Brown mit Groove Warrior.
"Im Gegensatz zu Here wollte ich bei dieser Produktion ein eher homogenes Konzept verfolgen. Auf Here ging es mir darum, eine ganze Reihe von Stilarten zu demonstrieren, mit denen ich mich in den letzten 20 Jahren beschäftigt habe. Mit Groove Warrior hingegen wollte ich den Grund reflektieren, der mich überhaupt dazu gebracht hat, Musik zu machen und der ein wenig von den alten Sachen zeigt .....diese 70er Erfahrung und diesen old school R&B, mit dem ich aufgewachsen bin." Obwohl Fusion Fans Dean Browns Namen von vielen Produktionen und Tourneen kennen, die er als sideman mit Billy Cobham, den Brecker Brothers, Vital Information, David Sanborn und Marcus Miller unternommen hat, werden sie überrascht sein, ihn als Sänger auf Groove Warrior bestaunen zu können. Dennoch merkt Dean an: "Schon von frühester Kindheit an, bis ich anfing mehr über Jazz zu lernen, war ich immer ein singer-guitar player. In der gleichen Richtung arbeitete ich, als ich den Job bei Billy Cobham (1981) hatte, leider hatte ich bis heute nicht mehr die Chance ausgiebig auf einer Produktion zu singen."
Seine Qualitäten als Sänger kann Dean Brown schon bei To Be With You beweisen. Ein meisterliches Stückchen Pop-Handwerk, gewürzt mit einer Prise arabischer Einflüsse, leicht in den Mix eingewoben. Das gleiche gilt für Forever, eine Komposition, die an Sly Stone erinnert, markant gepaart mit einem sophisticated agierenden Streich-Quartett.
Den Übergang zu dem mehr ambitionierten Stück (Feed My Jones) markiert The Divining Tree. Mit seinem gesprochenen Text im Refrain erinnert der Track an Hendrix’ poetische Raps über If Six Was Nine oder Third Stone From The Sun. Das autobiographisch gefärbte Feed My Jones handelt von den unterschiedlichen Arten die Menschen entwickeln, um mit Schwierigkeiten umzugehen. "Der Song erzählt die Geschichte von Personen, die alles sein lassen, von dem sie meinen, es täte ihnen nicht gut und wie die Personen mit dieser Entscheidung dann umgehen. Der mittlere Teil des Songs, bei dem man meint eine Menge Sounds schwirren um deinen Kopf herum, reflektiert die Situation, in der man die schädlichen Dinge hinter sich gelassen hat, seien es nun Drogen, eine Beziehung, schlechtes Essen oder was auch immer. Und nun, ganz plötzlich kann man sich nicht mehr konzentrieren und auf Dinge fokussieren, weil man diese Zuflucht nicht mehr hat. Dann geschieht es, dass man nachgibt und sich sagt, was soll’s. Ich mache was immer ich will, damit ich angenehm durch den Tag komme. Das ist zwar nicht meine Einstellung, es erscheint mir aber manchmal als ein Weg, den ich einschlagen könnte."
Die instrumentalen Stücke auf Groove Warrior schlagen ebenso mit aller Macht ein. Gespeist mit JuJu House’s mächtigen Back-Beats, Booker King’s low-end Grooves, funkelnden Synthi-Einsätzen von Bernard Wright und Dean Brown’s vielseitigem und erstklassigem Gitarrenspiel entwickeln viele Stücke eine treibende energetische Eigendynamik. Dieses blinde Verständnis ist ganz besonders zu spüren bei dem Hochleistungsstück In The Basement (einer Art James Gang trifft auf Mandrill). Gleiches gilt für den extrem funkig daherkommende Break Song und das Country-Funk beeinflusste Piggly Wiggly, auf dem man Dean überraschenderweise auch am Banjo bewundern kann.
Auf dem lyrischen Shadows verneigt sich Dean Brown vor dreien seiner Helden, die er gerne "masters of melody" nennt. Mit JuJu House’s Go-Go-Beat als Hintergrund zollt er Jeff Beck, Carlos Santana und Mike Stern Tribut. Der Titel Blues On The Blvd. – Part II, hingegen schnurrt leise und sanft auf Bernard Wright’s Hammond B-3 Orgel dahin, wie auf einem Ruhekissen.
Hunter ist ein meditativer Groove-Track, der von afrikanischen Einflüssen inspiriert ist. Brown über den Song: "Ich hörte verschiedene afrikanische Stammes-Aufnahmen und die eine, die mir auffiel, war ein Jagd Lied der Malinke. Für mein Stück habe ich den Groove und die Bass Linie benutzt, sie beide unterschiedlich arrangiert und den ganzen Song so angelegt, wie Miles Davis seine Stücke während den Kind of Blue-Sessions behandelt hat. Die Stücke sehr simpel und einfach halten und den Musikern die Möglichkeit geben, die Musik stattfinden zu lassen – oder eben nicht. Während den Sessions zu Hunter gab ich jedem der Musiker nur ein Blatt mit Noten mit einem Groove, einem in A und einem in B, das war alles. Was man hört ist also eine Komposition die in dem Moment entsteht, in dem sie gespielt wird. Ich spielte die Melodie und Bernard Wright reagierte einfach darauf, so als ob wir eine angeregte Unterhaltung hätten. So haben wir den kleinen verrückten Rhythmusteppich am Laufen gehalten und Booker King steigt einfach ein und spielt die Basslinie. Und was JuJu House bei diesem Stück zusätzlich noch anstellt ist wirklich phänomenal. Der Track ist ein sehr kraftvolles Stück und hat eine sehr mystische Bedeutung für mich. Wir haben da etwas Besonderes im Studio entfacht an diesem Tag, und das alles in nur einem Take."
Bass-Größe Marcus Miller spielt bei drei Stücken auf Groove Warrior mit. Bei Forever, Hunter und Break Song ist der allseits bekannte Musiker mit von der Partie. Besonders eindrucksvoll sein Bass-Solo auf Break Song, das mit seiner funkigen Bläser-Section und dem erdigen Groove auch schon mal Reminiszenzen an alte Miles Davis Tage (Michael "Patches" Stewart) zu bieten hat.
Ein anderer Gast auf Groove Warrior ist die außergewöhnliche Sängerin Lalah Hatahway, die den Stücken To Be With You, Forever und Hunter ihren Stempel aufdrückt. Bei letztgenanntem Track improvisiert sie nur über Vokalisen und transportiert so sehr gut die Atmosphäre, die ich für die afrikanischen Einflüsse haben wollte. "Lalah wollte nicht nur ins Studio marschieren und die Vocals für den R&B-Hit abliefern. Sie wollte wie ein Instrument sein, und so haben wir sie dann auch behandelt. Auf To Be With You doppelt sie die indisch klingende Synthie-Melodie von Bernard Wright, bei der Aufnahme zu Hunter hat sie den ganzen Song über nur improvisiert, sich auf die Musik eingelassen und auf die Dinge die im Stück passieren reagiert und sie mit in ihren Gesang einbezogen. Ich fand die Idee besonders schön, dass sie auf den Aufnahmen mehr einem richtigen Musiker gleicht als dieser R&B Diva.
Während Dean Brown immer noch mächtig in Beschlag genommen wird durch seine Engagements für andere Musiker (zu Zeit ist er wieder mit der Marcus Miller Group unterwegs) macht er doch seine eigenständigsten und persönlichsten musikalischen Statements als Leader. In den 80er und 90er Jahren unternahm Dean Brown ausgedehnte Tourneen mit Saxophon-Star David Sanborn, Bassist Marcus Miller und den Brecker Brothers. Erst kürzlich tourte er mit Saxophonist und ESC Künstler Bill Evans, Keyboarder George Duke und vor zwei Jahren im Sommer mit Billy Cobham anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums seines epoche-machenden Albums Spectrum.
Here aus dem Jahre 2001 war sein erster großer Schritt. Einen weiteren "Giant Step" unternimmt Dean Brown mit Groove Warrior.
Rezensionen
K. v. Seckendorff in Rolling Stone 2/05: "Dass Dean Brown als Gitarrist mit allen Funk&Soul&R&B-Wassern gewaschen ist, mag wenig überraschen. Aber dass ihm das Singen und vor allem das Komponieren lustvoll überzeugend gelingt, lässt seinen Rückblick Richtung Sly Stone und Jimi Hendrix deutlich hinauswachsen über all die vom Repertoirewert her vernachlässigbaren Projekte, an denen Fusion-Cracks wie Bernard Wright oder Marcus Miller sonst häufig beteiligt sind."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Intro
- 2 To Be With You
- 3 Piggly Wiggly
- 4 Forever
- 5 The Divining Tree
- 6 Feed My Jones
- 7 In The Basement
- 8 Intermission: Emergency Funk Radio
- 9 Pandora's Box
- 10 Break Song
- 11 Hunter
- 12 Blues On The Blvd. - Part II
- 13 Shadows
- 14 Forever - Rmx
Dean Brown (1955-2024)
Groove Warrior
EUR 16,99*