Alony: Unravelling
Unravelling
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: Intuition
- Bestellnummer: 9969501
- Erscheinungstermin: 3.7.2021
Welche Philosophie mag sich nun hinter dem geheimnisvollen Logo Alony verbergen? Ist es die Stimme, die „alone“ in den Himmel wächst? Die Antwort ist viel simpler. Alony ist das gemeinsame Projekt der in Haifa geborenen und in Berlin lebenden Sängerin Efrat Alony und des Pianisten und Arrangeurs Mark Reinke. Die beiden Individualisten lernten sich während ihres Studiums am Berklee College in Boston kennen und beschlossen schon damals, der Jazz-Polizei ein Schnippchen zu schlagen. Schon auf dem Album des Efrat Alony Quartetts „Merry Go Round“ übersetzten sie den verbindlichen Jazz-Kanon in eine körpereigene Sprache, die von Wärme, Hingabe und dem Mut zu neuen Wegen zeugte. Auf “Unravelling“ gehen sie nun noch einmal drei Schritte weiter.
In einer Ära der leichtverdaulichen Statements zwingt Alony zum Zuhören. Man wird auf diesem Album wenig wiederfinden, das man zu kennen oder erkennen glaubt. Efrat Alonys Stimme baut sich so nackt und ungeschminkt vor dem Ohr des Hörers auf, daß man im ersten Moment nicht ohne einen Schreck davon kommt. Die Instrumentierung der Tracks ist so zurückhaltend, daß sie bestenfalls die Stimme unterstützt, hervorhebt, pointiert und akzentuiert. Hier eine Piano-Arabeske, dort ein Bass-Groove, da eine elektronische Klanglichtung, alles so unaufdringlich, dass man es nur wahrnimmt, wenn das Ohr bewußt danach tastet. Affinitäten zu Solo, Battle oder Jam wird man auf dieser CD vergeblich suchen. Gerade indem Mark Reinke seine Rolle als Pianist, Ko-Komponist und Ko-Arrangeur so zurückhaltend wie möglich ausfüllt, legt er eine Meisterschaft und Noblesse an den Tag, die man im Umfeld des Jazz selten zu hören bekommt.
Es sind nicht allein der effiziente Einsatz von Klang-, Harmonie und Rhythmusquellen sowie der monolithische Charakter der Stimme, die „Unravelling“ aus der erdrückenden Flut vokaler Jazz-Alben herausheben, sondern viel mehr das ungewöhnliche Verhältnis vom gesungenen zum gespielten Ton. Eine derart zurückhaltende Expressivität oder umgekehrt ein so ausdrucksstarkes Understatement findet man nur ganz sporadisch in der Musikgeschichte. Auch wenn Alony stilistisch Lichtjahre von Miles Davis entfernt sind, ist die Geistesverwandtschaft zu dessen „Kind Of Blue“ doch unüberhörbar.
Eine Ursache für Efrat Alonys unverstellten Zugang zur Musik liegt in dem einfachen Umstand begründet, daß sie erst sehr spät angefangen hat, sich ernsthaft mit Musik auseinanderzusetzen. Mit 18 begann sie Jazz zu hören, mit 20 nahm sie ihr Musikstudium auf. Zuvor konnte sie nicht einmal Noten lesen. Zehn Jahre später kommuniziert die Sängerin mit allem, was sie sagt und tut, Musik. Dennoch hat sie sich jenes Staunen bewahrt, das ihre Songs zu Entdeckungsreisen macht, auf denen der Hörer gemeinsam mit der Stimme unerforschte Breitengrade überschreiten kann. Ihre Stimme berührt, physisch und mental. Es wäre verwegen, Efrat Alony auf ein Genre festlegen zu wollen, und leichtfertig, ein neues für sie zu erfinden. Vergleiche mit den Stimmen bekannter Sängerinnen würden nur auf Irrwege führen. Efrat Alony und Mark Reinke eröffnen ihrem Hörer das einzigartige Vergnügen, Neuland zu betreten. Sie gestalten einen Garten mit ganz eigener Architektur, exotischer Flora und unberechenbarer Fauna. Mit vorgefaßten Hörerwartungen kommt man auf diesem Album nicht weit. Es mag einen Moment Überwindung kosten, sich auf Alony einzulassen, doch wenn in dem Garten dieser Songs erst einmal unbeschwert die Sinne schweifen läßt, wird man an jeder Ecke reich belohnt. Reinke und Alony lassen ihrem Hörer jeden erdenklichen Raum, um sich in ihren Songs mit seinen eigenen Assoziationen auszubreiten. Sie machen ein Angebot, die Kunst entsteht am Ende immer im Ohr des Hörers. (intuition-music. com)
Efrat Alony: vocals / Mark Reinke: piano, rhodes, keyboards / Andreas Henze: double bass / Kay Lübke: drums / Tilman Ehrhorn: electronics / Yodfat Miron: viola / Wolfgang Zamastil: cello
In einer Ära der leichtverdaulichen Statements zwingt Alony zum Zuhören. Man wird auf diesem Album wenig wiederfinden, das man zu kennen oder erkennen glaubt. Efrat Alonys Stimme baut sich so nackt und ungeschminkt vor dem Ohr des Hörers auf, daß man im ersten Moment nicht ohne einen Schreck davon kommt. Die Instrumentierung der Tracks ist so zurückhaltend, daß sie bestenfalls die Stimme unterstützt, hervorhebt, pointiert und akzentuiert. Hier eine Piano-Arabeske, dort ein Bass-Groove, da eine elektronische Klanglichtung, alles so unaufdringlich, dass man es nur wahrnimmt, wenn das Ohr bewußt danach tastet. Affinitäten zu Solo, Battle oder Jam wird man auf dieser CD vergeblich suchen. Gerade indem Mark Reinke seine Rolle als Pianist, Ko-Komponist und Ko-Arrangeur so zurückhaltend wie möglich ausfüllt, legt er eine Meisterschaft und Noblesse an den Tag, die man im Umfeld des Jazz selten zu hören bekommt.
Es sind nicht allein der effiziente Einsatz von Klang-, Harmonie und Rhythmusquellen sowie der monolithische Charakter der Stimme, die „Unravelling“ aus der erdrückenden Flut vokaler Jazz-Alben herausheben, sondern viel mehr das ungewöhnliche Verhältnis vom gesungenen zum gespielten Ton. Eine derart zurückhaltende Expressivität oder umgekehrt ein so ausdrucksstarkes Understatement findet man nur ganz sporadisch in der Musikgeschichte. Auch wenn Alony stilistisch Lichtjahre von Miles Davis entfernt sind, ist die Geistesverwandtschaft zu dessen „Kind Of Blue“ doch unüberhörbar.
Eine Ursache für Efrat Alonys unverstellten Zugang zur Musik liegt in dem einfachen Umstand begründet, daß sie erst sehr spät angefangen hat, sich ernsthaft mit Musik auseinanderzusetzen. Mit 18 begann sie Jazz zu hören, mit 20 nahm sie ihr Musikstudium auf. Zuvor konnte sie nicht einmal Noten lesen. Zehn Jahre später kommuniziert die Sängerin mit allem, was sie sagt und tut, Musik. Dennoch hat sie sich jenes Staunen bewahrt, das ihre Songs zu Entdeckungsreisen macht, auf denen der Hörer gemeinsam mit der Stimme unerforschte Breitengrade überschreiten kann. Ihre Stimme berührt, physisch und mental. Es wäre verwegen, Efrat Alony auf ein Genre festlegen zu wollen, und leichtfertig, ein neues für sie zu erfinden. Vergleiche mit den Stimmen bekannter Sängerinnen würden nur auf Irrwege führen. Efrat Alony und Mark Reinke eröffnen ihrem Hörer das einzigartige Vergnügen, Neuland zu betreten. Sie gestalten einen Garten mit ganz eigener Architektur, exotischer Flora und unberechenbarer Fauna. Mit vorgefaßten Hörerwartungen kommt man auf diesem Album nicht weit. Es mag einen Moment Überwindung kosten, sich auf Alony einzulassen, doch wenn in dem Garten dieser Songs erst einmal unbeschwert die Sinne schweifen läßt, wird man an jeder Ecke reich belohnt. Reinke und Alony lassen ihrem Hörer jeden erdenklichen Raum, um sich in ihren Songs mit seinen eigenen Assoziationen auszubreiten. Sie machen ein Angebot, die Kunst entsteht am Ende immer im Ohr des Hörers. (intuition-music. com)
Efrat Alony: vocals / Mark Reinke: piano, rhodes, keyboards / Andreas Henze: double bass / Kay Lübke: drums / Tilman Ehrhorn: electronics / Yodfat Miron: viola / Wolfgang Zamastil: cello
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Remedy
- 2 White on white
- 3 Free fall
- 4 Stray thoughts
- 5 Wild is the wind
- 6 She can still recall
- 7 Reminiscence
- 8 Echoing
- 9 Cloudy
- 10 I'm all smiles
- 11 Secrets
Alony
Unravelling
EUR 15,99*