Robert Kahn: Sämtliche Klavierquartette auf 2 CDs

Es gibt solche Momente: Auf dem Weg zur eigenen Bestimmung begegnet man einem der Großen, und alles ist plötzlich – ganz anders. Für den jungen Robert Kahn kam dieser Augenblick, als er 1886 mit Johannes Brahms zusammentraf. Der Hanseat vermochte in dem jungen Mannheimer offenbar etliche sympathische Saiten in Schwingung zu versetzen. So entstand ein Œuvre, in dem die Kammermusik vom Duo bis zum Quintett vielfach einen Ton anschlägt, wie wir ihn vom Vorbild kennen: Ohne seinen Mentor je zu kopieren, lebt Kahn aus der Vollgriffigkeit und der opulenten Stimmführung, wodurch insbesondere die drei Klavierquartette kammersymphonische Dimensionen gewinnen. Daneben steht die temperamentvolle Transparenz der Serenade für Streichtrio aus dem Jahre 1933, in dem die Musikwelt Johannes Brahms zum 100. Geburtstag gratulierte. Da scheut sich Robert Kahn nicht, den Meister gelegentlich beim Worte zu nehmen ...