George Enescu: Symphonie Nr.4 e-moll auf CD

Weitere Enescu-Weltersteinspielung mit Ruzicka

Unsere erste Enescu-CD wurde schon von FonoForum als „Empfehlung des Monats“ ausgezeichnet: "Eine bessere und stilgetreuere Interpretation lässt sich kaum vorstellen. Die Enescu-Einspielung mit der Deutschen Radio-Philharmonie und Peter Ruzicka ist eine wahre Entdeckung." Die vorliegende, auch von Ruzicka geleitete Aufnahme ist – wie schon die 5. Symphonie D-dur (cpo 777 823–2) – die Weltersteinspielung. Sie unterstreicht nachdrücklich Enescus Rang als eines großen Symphonikers des 20. Jahrhunderts. Nichts mehr an seinen späten Symphonien erscheint uns rumänisch. Und doch ist dieses Idiom auf subtile Weise präsent. Enescu verwendet vielfach die alten Kirchentonreihen, und zwar die auf der byzantinischen Tradition fußenden Skalen, und kombiniert sie mit den geläufigen Tonarten des Dur-Moll-Systems. Häufig anzutreffen sind bei ihm Intervalle, die wie Sekunde, Quarte und Septime von der klassischen Harmonielehre verteufelt, von rumänischen Volksmusikern aber geliebt wurden. Viel später komponierte Enescu in Paris die Kammersymphonie Opus 33 für zwölf Soloinstrumente, sein letztes Werk. Es besitzt in jeder Hinsicht testamentarischen Charakter des mittlerweile erkrankten Komponisten. Die Instrumentation ist ausgedünnt, das musikalische Material einer absoluten Vereinheitlichung unterworfen, die vier Sätze entsprechen vage den Formteilen des klassischen Sonatensatzes, folgen ungefähr wie Exposition, Durchführung, Reprise und Coda aufeinander. Und im dritten Satz hört man mit seinem Lamento der Trompete, anfänglich ‚Adagio funebre’ betitelt, Enescus bitteres Lebensresümee auf eindringliche Weise.

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New Enescu World Premiere with Ruzicka

FonoForum acclaimed our first Enescu CD as its »Recommendation of the Month«: »A better and stylistically more faithful interpretation could hardly be imagined. The Enescu recording with the German Radio Philharmonic and Peter Ruzicka is a genuine discovery.« The present recording, like the Symphony No. 5 in D major (cpo 777 823-2), is a world-premiere release conducted by Ruzicka. It emphatically underscores Enescu’s rank as a great symphonist of the twentieth century. Nothing more in his late symphonies appears to us to be Rumanian. And yet this idiom is present in a subtle manner. In many instances he employs the old church mode scales, the scales based on the Byzantine tradition, and combines them with the familiar keys of the major-minor system. Intervals such as the second, fourth, and seventh, demonized by classical harmonic doctrine but loved by Rumanian folk musicians, are frequently encountered in his music. Much later, in Paris, Enescu composed his Chamber Symphony op. 33 for twelve solo instruments, his last work. The composer was in poor health, and it in every way has the character of his last will and testament. The instrumentation has been thinned out, the musical material has been submitted to an absolute standardization, and the four movements vaguely correspond to the formal parts of the classical sonata movement, occurring in succession more or less in the manner of an exposition, a development section, a recapitulation, and a coda. The lament of the trumpet heard in the third movement, which was initially entitled »Adagio funebre,« impressively depicts Enescu’s bitter summation of his life.

Rezensionen

Concerti 10/2015: »Ruzicka bringt Enescus Sinfonie Nr.​4 mit analytisch klarem Blick, kraftvoll und plastisch, klangsinnlich und gestisch ausgefeilt, ohne sich in expressivem Muskelspiel zu verlieren - dafür bei Bedarf in aufregend schrundigen Klanggestalten.​«
FonoForum 11/2015: »Welch eine kraftvolle, ideenreiche Musik, welch herrliche Farben und Stimmungen einer impressionistisch durchtränkten Spätromantik! Ein Glückfall auch, dass sich mit Peter Ruzicka ein Musiker dieser bislang ungehobenen Schätze angenommen hat, der von der Materie erkennbar fasziniert ist.​ Mustergültige Interpretationen!«