Georg Friedrich Händel: Italienische Kantaten für Sopran auf CD

Als der 18-jährige Georg Friedrich Händel nach Hamburg kam, um zu lernen, was es mit dem schillernden Reich der Oper auf sich habe, saß er nach den Worten des Freundes Johann Mattheson in den Geigen, wie wenn er nicht »bis fünfe« zählen könnte. Ein Jahr später brachte er sein erstes Bühnenwerk heraus, und mit Einundzwanzig eroberte er bereits die Herzen der Italiener – ein Tausendsassa, dem keine Aufgabe zu schwer war. Selbst dort, wo die Geistlichkeit Opernaufführungen verbot, schlug der »liebe Sachse«, wie sie ihn nannten, dramatische Funken: Die zwei Kantaten etwa über die von ihrem Liebsten verlassene Zauberin Armida bzw. die dem Tode geweihte Mutter des Kaisers Nero sind hoch explosive Monodramen, die das Publikum bis heute verhexen – insbesondere, wenn sie von einer Künstlerin wie Amanda Forsythe inszeniert werden. Da ist man dankbar für die instrumentalen Entspannungspausen, die die hinreißenden »Taschenopern« trennen.