Friedrich Gernsheim: Streichquartett Nr.5 A-Dur op.83
Streichquartett Nr.5 A-Dur op.83
CD
CD (Compact Disc)
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- +Streichquintett Es-Dur op. 89
- Künstler: Diogenes Quartet (mit Alexander Hülshoff, Cello)
- Label: CPO, DDD, 2020/2023
- Bestellnummer: 11171800
- Erscheinungstermin: 12.9.2023
- Gesamtverkaufsrang: 15157
- Verkaufsrang in CDs: 7158
Gernsheims Streichquartette Vol. 2
Es ist vor allem die Gattung des Streichquartetts, in der sich Gernsheim hohe Verdienste mit seinen neuen Ideen erworben hat. Das Diogenes Quartett interpretierte auf Vol. 1 unserer Gesamteinspielung das erste und dritte Quartett. FonoForum bescheinigte dem Diogenes Quartett, das es diese Musik „geradezu ideal ausspielt. In dieser Interpretation erhält die Musik eine Gefühlswärme, die nie ins Kitschig-Sentimentale abgleitet. Das ist interpretatorisch eine Gratwanderung, die dem Quartett wie selbstverständlich gelingt: unaufdringlich-anspruchsvoll.“ (FonoForum 9 / 2019) Auf Vol. 2 widmet sich das Quartett dem Streichquartett op. 83 sowie dem Streichquintett op. 89. Sein Quartett op. 83 erschien erstmals 1911 im Druck beim Verlag N. Simrock, anders als die anderen Kammermusikwerke Gernsheims aber nur in Stimmen ohne Partitur. Uraufgeführt wurde es vom Klingler-Quartett. Karl Klingler war Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, zeitweise Mitglied des Joachim Quartetts und später dessen Nachfolger an der Berliner Musikhochschule, und ist auch der Widmungsträger des Werkes. Die Sätze zeigen einerseits die melodischen Qualitäten Gernsheims und gleichzeitig die Zerrissenheit seines Spätstils. Gernsheim verweilt meist nicht lange bei einem melodischen Gedanken, der Satz ist geprägt von kurzen Abschnitten, aus denen sich immer kleine Motive weiterentwickeln. Begleitet wird das Ganze von harmonischen Rückungen, einer ausschweifenden Chromatik und einem Spielen mit Dur-Moll-Schattierungen. Dabei bleibt Gernsheim aber immer in der tonalen Tradition verwurzelt, hat sich aber schon ein ganzes Stück von der Stilistik seines verstorbenen Freundes Brahms entfernt. Sein Quintett op. 89 wurde zwar im März 1916 noch zu Lebzeiten des Komponisten uraufgeführt, aber nicht mehr gedruckt. Alles ist sehr chromatisch bis zu den Grenzen der Diatonik, aber nicht darüber hinaus, und erinnert ein wenig an die Kammermusik Max Regers. Die Kleinteiligkeit, die chromatischen, dynamischen und motivische Kontraste und die Ausbrüche treibt Gernsheim noch mehr ins Extrem als in seinem letzten Streichquartett. Der Satz zeigt eine so große Vielfalt an Einfällen, als ob Gernsheim geahnt hätte, dass es sein letztes Kammermusikwerk werden sollte, und er daher noch einmal alles reinpacken wollte.
Es ist vor allem die Gattung des Streichquartetts, in der sich Gernsheim hohe Verdienste mit seinen neuen Ideen erworben hat. Das Diogenes Quartett interpretierte auf Vol. 1 unserer Gesamteinspielung das erste und dritte Quartett. FonoForum bescheinigte dem Diogenes Quartett, das es diese Musik „geradezu ideal ausspielt. In dieser Interpretation erhält die Musik eine Gefühlswärme, die nie ins Kitschig-Sentimentale abgleitet. Das ist interpretatorisch eine Gratwanderung, die dem Quartett wie selbstverständlich gelingt: unaufdringlich-anspruchsvoll.“ (FonoForum 9 / 2019) Auf Vol. 2 widmet sich das Quartett dem Streichquartett op. 83 sowie dem Streichquintett op. 89. Sein Quartett op. 83 erschien erstmals 1911 im Druck beim Verlag N. Simrock, anders als die anderen Kammermusikwerke Gernsheims aber nur in Stimmen ohne Partitur. Uraufgeführt wurde es vom Klingler-Quartett. Karl Klingler war Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, zeitweise Mitglied des Joachim Quartetts und später dessen Nachfolger an der Berliner Musikhochschule, und ist auch der Widmungsträger des Werkes. Die Sätze zeigen einerseits die melodischen Qualitäten Gernsheims und gleichzeitig die Zerrissenheit seines Spätstils. Gernsheim verweilt meist nicht lange bei einem melodischen Gedanken, der Satz ist geprägt von kurzen Abschnitten, aus denen sich immer kleine Motive weiterentwickeln. Begleitet wird das Ganze von harmonischen Rückungen, einer ausschweifenden Chromatik und einem Spielen mit Dur-Moll-Schattierungen. Dabei bleibt Gernsheim aber immer in der tonalen Tradition verwurzelt, hat sich aber schon ein ganzes Stück von der Stilistik seines verstorbenen Freundes Brahms entfernt. Sein Quintett op. 89 wurde zwar im März 1916 noch zu Lebzeiten des Komponisten uraufgeführt, aber nicht mehr gedruckt. Alles ist sehr chromatisch bis zu den Grenzen der Diatonik, aber nicht darüber hinaus, und erinnert ein wenig an die Kammermusik Max Regers. Die Kleinteiligkeit, die chromatischen, dynamischen und motivische Kontraste und die Ausbrüche treibt Gernsheim noch mehr ins Extrem als in seinem letzten Streichquartett. Der Satz zeigt eine so große Vielfalt an Einfällen, als ob Gernsheim geahnt hätte, dass es sein letztes Kammermusikwerk werden sollte, und er daher noch einmal alles reinpacken wollte.
Rezensionen
"Es sind Erzählungen, die zwar von der Strenge der klassischen viersätzigen Form gerade noch zusammengehalten werden, dem Hörer jedoch jederzeit Überraschungen bieten. Dabei ist der Gedankenfluss stets natürlich, nichts wirkt – wie häufig bei Max Reger – willkürlich oder gegen den Strich gebürstet. Die teilweise aberwitzigen Modulationen tragen und färben das ausgesprochen sangliche Motivmaterial auf das schönste. Sowohl das Quartett wie auch das Quintett – in Schubert-Besetzung mit 2 Celli – beginnen bewusst lieblich und harmlos, um in der weiteren Entwicklung Krallen und Pranken auszufahren. Lassen Sie sich also überraschen!...Das Diogenes-Quartett zeigt sich in dieser Aufnahme in absoluter Hochform. Jede Phrase wird mit Bedacht beleuchtet und ihrem Höhepunkt zugeführt. Die technisch in beiden Werken durchaus höchst anspruchsvollen Partien (chromatische Läufe im pp Track 2) werden mit absoluter, fast lässiger Sicherheit dargeboten...Fazit: Wiederentdeckung zweier wunderbarer, ungemein facettenreicher Werke der Spätromantik. Klar empfohlen." (Klassik heute)"Die beiden Spätwerke Gernsheims zeigen einen Meister von ungebrochener Schöpferkraft, einen Kammermusiker höchster Grade. Der Cellist Alexander Hülshoff passt sich in dem Quintett kongenial in den Streichquartettklang ein – im besten Sinne des Wortes auch hier eine genialische Ensembleleistung." (Klassik.com)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Streichquartett Nr. 5 A-Dur op. 83
- 1 1. Allegro non troppo
- 2 2. Molto vivace - Risoluto - Tempo I - Risoluto e un poco pesante - Tempo I - Risoluto - Tempo I - Vivacissimo
- 3 3. Andante sostenuto e molto cantabile
- 4 4. Allegro vivace e con brio
Streichquintett Es-Dur op. 89
- 5 1. Allegro moderato e molto cantabile
- 6 2. Allegro vivace con brio - Andante patetico - Tempo I
- 7 3. Adagio
- 8 4. Allegro - Molto vivace e con brio
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