Franz Krommer: Konzert für 2 Klarinetten & Orchester op.35 auf CD

Franz Krommers virtuose Klarinettenkonzerte

Franz Krommer wurde von der musikwissenschaftlichen Forschung eher stiefmütterlich behandelt wurde. Erst im Jahr 1997 legte der tschechische Musikologe Karel Padrta ein ausführliches Werkverzeichnis mit einem einleitenden biographischen Teil vor, der in vielerlei Hinsicht erstmals Forschungsergebnisse enthielt, die über das aus dem 19. Jahrhundert Tradierte hinausgingen. In seinem Schaffen ist Krommer ganz auf Instrumentalmusik fokussiert. Krommers erstes Konzert für zwei Klarinetten und Orchester Es-Dur op. 35 (Padrta III: 3) scheint sehr beliebt gewesen zu sein. Der Rezensent einer Aufführung des Konzerts in Breslau im Winter 1803 / 04 befand in der Allgemeinen musikalischen Zeitung: „ein schönes Konzert“ und ließ seine Besprechung mit dem Ausruf enden: „Wenn uns Herr Krommer doch mehr dergleichen Konzerte lieferte!“. Das Besondere des Concertinos op. 38 liegt in der Besetzung: es ist für Flöte, Oboe, Violine als Soloinstrumente und Hörner, Violen und Bässen im Orchestertutti geschrieben. Ein weiterer Unterschied zum Konzert zeigt sich auch in der Bauart jener Sätze des Concertinos, die sich am ehesten mit denen eines Konzerts vergleichen lassen; gemeint sind die Ecksätze und der Mittelsatz. Sie sind wesentlich lockerer gefügt und dienen, auch wenn sie virtuose Stellen aufweisen, eher dem Unterhaltungsbedürfnis als der Entfaltung von instrumentalen Fertigkeiten der Interpreten.