Ernst Eichner: Symphonien auf CD

Kein »Kleinmeister«
Der Quantität seines Schaffens nach müsste man Ernst Eichner zu den Kleinmeistern rechnen: Seine Hinterlassenschaften belaufen sich auf einige Opera an Kammermusiken sowie mehrere Kollektionen sinfonischer Werke, die sich – jeweils zu sechs Stück zusammengefasst – doch immerhin zu einem runden halben Hundert summieren und etwas ganz anderes als einen »Kleinmeister« verraten. Der temperamentvolle, farbenfrohe und einfühlsame Umgang mit dem Orchester erschien den Zeitgenossen oftmals als Ausdruck »eines zärtlichen Herzens« oder »holde Anmuth und zerschmelzende Süßigkeit«, während ihnen gewiss noch nicht bewusst war, dass sich (auch) in Eichners Kreationen die Form der Symphonie herausbildete, die nicht viel später zum klassischen Maß aller großen Dinge wurde.

Das europäische Orchester Theresia hat aus dem beachtlichen Katalog für die vorliegende Produktion vier repräsentative Stücke ausgewählt, in denen sich die stilistische Entwicklung des vorzüglichen Geigers und Komponisten spiegelt, der aus seiner Heimatstadt Mannheim zunächst nach Zweibrücken ging und endlich, nach einer Irrfahrt, am Hof des preußischen Königs zu Berlin landete, wo er 1777 mit 37 Jahren verstarb.

Rezensionen

"Vanni Moretto setzt mit dem Jugendorchester, in dem etwa zwanzig hoch engagierte Mitglieder spielen, Eichners Sinfonien prägnant in Szene, forsch voran drängend in den Allegro-Sätzen, kantabel in den meist mit „Andante“ überschriebenen langsamen Sätzen.​ Die Dynamik ist genau ausgefeilt, so dass die Steigerungswellen und die Echowirkungen gut zur Geltung kommen.​" (Klassik heute)