Carl Czerny: Systematische Anleitung zum Fantasieren op.200
Systematische Anleitung zum Fantasieren op.200
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Kolja Lessing (Klavier)
- Label: CPO, DDD, 2021
- Bestellnummer: 10779621
- Erscheinungstermin: 3.12.2021
Czerny op. 200 mit Kolja Lessing
Und wieder widmet sich – nun zum dritten Mal - Kolja Lessing, einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit, dem vielschichtigen Komponisten Carl Czerny, und zwar der „Systematischen Anleitung zum Fantasieren auf dem Pianoforte“ op. 200. Wenn ein wohlgeschriebenes Tonwerk mit einem edlen architektonischen Gebäude verglichen werden kann, in welchem Symetrie vorherrschen muss, so ist die gelungene Fantasie ein schöner englischer Garten, anscheinend regellos, aber voll überraschender Abwechslung, und verständig, sinnvoll und planmässig ausgeführt. Mit diesem poetischen Vergleich charakterisiert Czerny in der Einführung zu seiner Anleitung zum Fantasieren das Wesen der Improvisation im Gegensatz zur schriftlich ausgearbeiteten Komposition. Es überrascht kaum, dass Czerny, früh geprägt durch jahrelangen engsten Kontakt zu seinem Mentor Beethoven und dessen einzigartiger Kunst des Improvisierens, in seinem Bestreben, die Musik enzyklopädisch zu erfassen, im Jahre 1829 dieses Kompendium vorlegt, das als instruktives Werk alle damals gebräuchlichen Varianten des Improvisierens systematisiert und anhand zahlreicher, oft überaus kunstvoll ausgefeilter Modelle illustriert. Czerny wendet sich mit seinem Kompendium an den wissenden, technisch ungemein versierten Spieler, er verweist in seinen begleitenden Texten auf damals nahezu völlig unbekannte Vorbilder wie Bachs Wohltemperiertes Klavier und Die Kunst der Fuge, er verweist ebenso auf exemplarische Werke seiner Zeitgenossen Beethoven, Clementi, Hummel, Moscheles, ja sogar auf eigene Veröffentlichungen in Hinblick auf das jeweilige Genre des Fantasierens. So eröffnet Czernys op. 200 faszinierende Einblicke in die Musizierpraxis des frühen 19. Jahrhunderts am Scheideweg zwischen Klassik und Romantik – in seinem enzyklopädischen, alle Epochen der Musikgeschichte vergegenwärtigenden Denken steht Czerny bereits in der Romantik.
Czerny op. 200 with Kolja Lessing
And once again, now for the third time, Kolja Lessing, one of the most versatile musicians of our times, dedicates himself to the multifaceted composer Carl Czerny and specifically to his Systematische Anleitung zum Fantasieren auf dem Pianoforte op. 200 (Systematic Introduction to Improvisation on the Pianoforte). »If a finely written musical work can be compared to a noble architectural edifice in which symmetry must predominate, then a successful fantasy is a beautiful English garden, seemingly without rules but brimming with surprising variety and intelligibly, meaningfully, and planfully executed.« It was with this poetic comparison that Czerny, writing in the introduction to his Anleitung zum Fantasieren, characterized the nature of improvisation, contrasting it with a composition elaborated in writing. It is scarcely surprising that Czerny, quite early marked by many years of the closest contact with his mentor Beethoven and his unique art of improvisation, presented this compendium in 1829 in his effort to grasp music encyclopedically. As an instructive work, it systematizes all the different kinds of improvisation then in use and illustrates them with numerous models, often ones honed with the finest artistry. In his compendium Czerny addressed the knowledgeable, technically uncommonly well-versed player. In his accompanying texts he refers to models that at the time were almost completely unknown such as Bach’s Well-Tempered Clavier and Art of Fugue, to exemplary works by his contemporaries Beethoven, Clementi, Hummel, and Moscheles, and even to his own publications in respect of each improvisational genre. It is thus that Czerny’s op. 200 offers fascinating insights into the musical practice of the early nineteenth century at the crossroads between Classicism and Romanticism – while he himself already belongs to the Romantic period by virtue of his encyclopedic thought bringing together all the epochs of music history.
Und wieder widmet sich – nun zum dritten Mal - Kolja Lessing, einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit, dem vielschichtigen Komponisten Carl Czerny, und zwar der „Systematischen Anleitung zum Fantasieren auf dem Pianoforte“ op. 200. Wenn ein wohlgeschriebenes Tonwerk mit einem edlen architektonischen Gebäude verglichen werden kann, in welchem Symetrie vorherrschen muss, so ist die gelungene Fantasie ein schöner englischer Garten, anscheinend regellos, aber voll überraschender Abwechslung, und verständig, sinnvoll und planmässig ausgeführt. Mit diesem poetischen Vergleich charakterisiert Czerny in der Einführung zu seiner Anleitung zum Fantasieren das Wesen der Improvisation im Gegensatz zur schriftlich ausgearbeiteten Komposition. Es überrascht kaum, dass Czerny, früh geprägt durch jahrelangen engsten Kontakt zu seinem Mentor Beethoven und dessen einzigartiger Kunst des Improvisierens, in seinem Bestreben, die Musik enzyklopädisch zu erfassen, im Jahre 1829 dieses Kompendium vorlegt, das als instruktives Werk alle damals gebräuchlichen Varianten des Improvisierens systematisiert und anhand zahlreicher, oft überaus kunstvoll ausgefeilter Modelle illustriert. Czerny wendet sich mit seinem Kompendium an den wissenden, technisch ungemein versierten Spieler, er verweist in seinen begleitenden Texten auf damals nahezu völlig unbekannte Vorbilder wie Bachs Wohltemperiertes Klavier und Die Kunst der Fuge, er verweist ebenso auf exemplarische Werke seiner Zeitgenossen Beethoven, Clementi, Hummel, Moscheles, ja sogar auf eigene Veröffentlichungen in Hinblick auf das jeweilige Genre des Fantasierens. So eröffnet Czernys op. 200 faszinierende Einblicke in die Musizierpraxis des frühen 19. Jahrhunderts am Scheideweg zwischen Klassik und Romantik – in seinem enzyklopädischen, alle Epochen der Musikgeschichte vergegenwärtigenden Denken steht Czerny bereits in der Romantik.
Product Information
Czerny op. 200 with Kolja Lessing
And once again, now for the third time, Kolja Lessing, one of the most versatile musicians of our times, dedicates himself to the multifaceted composer Carl Czerny and specifically to his Systematische Anleitung zum Fantasieren auf dem Pianoforte op. 200 (Systematic Introduction to Improvisation on the Pianoforte). »If a finely written musical work can be compared to a noble architectural edifice in which symmetry must predominate, then a successful fantasy is a beautiful English garden, seemingly without rules but brimming with surprising variety and intelligibly, meaningfully, and planfully executed.« It was with this poetic comparison that Czerny, writing in the introduction to his Anleitung zum Fantasieren, characterized the nature of improvisation, contrasting it with a composition elaborated in writing. It is scarcely surprising that Czerny, quite early marked by many years of the closest contact with his mentor Beethoven and his unique art of improvisation, presented this compendium in 1829 in his effort to grasp music encyclopedically. As an instructive work, it systematizes all the different kinds of improvisation then in use and illustrates them with numerous models, often ones honed with the finest artistry. In his compendium Czerny addressed the knowledgeable, technically uncommonly well-versed player. In his accompanying texts he refers to models that at the time were almost completely unknown such as Bach’s Well-Tempered Clavier and Art of Fugue, to exemplary works by his contemporaries Beethoven, Clementi, Hummel, and Moscheles, and even to his own publications in respect of each improvisational genre. It is thus that Czerny’s op. 200 offers fascinating insights into the musical practice of the early nineteenth century at the crossroads between Classicism and Romanticism – while he himself already belongs to the Romantic period by virtue of his encyclopedic thought bringing together all the epochs of music history.
Rezensionen
"So zum Beispiel die Nr. 46 Fantasie als Potpourri (CD I, Track 3), mit 12’18 Minuten das längste Stück: Das ist eine wahre Anspielungs- und Zitaten-Wundertüte, von „größten Kontrasten und höchster Virtuosität“ geprägt, wie Lessing schreibt. Schon da kann man Lessings Spiel bewundern: kraftvoll und klangüppig, glitzerzart und spannungsvoll samtig, alles mit müheloser Virtuosität. Und unerschöpflich scheint auch Lessings Anschlagskunst zu sein. Das erweist sich aufs bestechendste auch in der Fantasie d-Moll (CD I, Track 35): Ein weitgespanntes und dabei wildwütendes Thema wird noch weiter ausgespannt, scheint sich im liedartig in entlegenste Tonarten aufzulösen und wird dann in der Coda ins Hochdramatische aufgesteilt. Spätestens da müsste man aufhören, von Carl Czerny als „Kleinmeister“ zu sprechen." (klassik-heute.de)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Systematische Anleitung zum Fantasieren op. 200
- 1 Nr. 21 Maestoso As-Dur
- 2 Nr. 22 Allegretto, vivo ed animato F-Dur
- 3 Nr. 46 Fantasie als Potpourri
- 4 Nr. 1 Lento C-Dur
- 5 Nr. 2 Allegro vivo C-Dur
- 6 Nr. 3 Allegro C-Dur
- 7 Nr. 4 Presto brillante C-Dur
- 8 Nr. 5 Andante C-Dur
- 9 Nr. 6 Capriccioso C-Dur (Allegro vivo)
- 10 Nr. 7 Lento a-moll
- 11 Nr. 8 Lento a-moll
- 12 Nr. 9 Presto a-moll
- 13 Nr. 10 Allegro a-moll
- 14 Nr. 11 Lento a-moll
- 15 Nr. 37 Kadenz C-Dur (Allegro)
- 16 Nr. 38 Thema: Allegro c-moll
- 17 Nr. 38a als Allegro
- 18 Nr. 38b als Adagio serioso
- 19 Nr. 38c als Allegretto grazioso
- 20 Nr. 38d als Scherzo: Presto
- 21 Nr. 38e als Rondo: Vivace
- 22 Nr. 38f als Polacca: Moderato
- 23 Nr. 38g als Thema zu Variationen: Allegretto con moto
- 24 Nr. 38h als Fuge: Allegro
- 25 Nr. 38i als Walzer: Vivace
- 26 Nr. 39a als Allegro brillante: Molto vivace
- 27 Nr. 39b als Adagio: Mesto
- 28 Nr. 39c als Andantino oder Allegretto
- 29 Nr. 39d als Scherzo: Presto
- 30 Nr. 39e als Rondo: Vivace
- 31 Nr. 39f als Thema zu Variationen: Allegretto
- 32 Nr. 39h als Marcia: Maestoso
- 33 Nr. 40a als Allegro vivo
- 34 Nr. 40b als Andante
- 35 Nr. 44 Fantasie d-moll
- 36 Nr. 12 Lento C-Dur
- 37 Nr. 13 Lento von a-moll nach fis-moll
- 38 Nr. 14 Allegro C-Dur
- 39 Nr. 15 Allegro von B-Dur nach Es-Dur
- 40 Nr. 16 Allegro C-Dur
- 41 Nr. 17 Allegro C-Dur
- 42 Nr. 18 Con moto C-Dur
- 43 Nr. 19 Lento a-moll
- 44 Nr. 20 Allegro C-Dur
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 Nr. 42 Fantasie über ein Thema Nr. 1 c-moll
- 2 Nr. 23 Lento e-moll
- 3 Nr. 24 Allegro
- 4 Nr. 25 Lento
- 5 Nr. 26 (ohne Satzbezeichnung)
- 6 Nr. 27 Andante
- 7 Nr. 28 Allegro
- 8 Nr. 29 Allegro
- 9 Nr. 30 Allegro
- 10 Nr. 31 Andante expressivo
- 11 Nr. 32 Allegro brillante
- 12 Nr. 33 (ohne Satzbezeichnung)
- 13 Nr. 34 Andante
- 14 Nr. 35 Lento
- 15 Nr. 36 Allegro molto
- 16 Nr. 43 Fantasie über ein Thema Nr. 2 Es-Dur
- 17 Nr. 48 Lento c-moll
- 18 Nr. 49 Andante con moto c-moll
- 19 Nr. 50 Fughetta: Allegro scherzando G-Dur
- 20 Nr. 51 Capriccio: Allegro vivace
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