Adalbert Gyrowetz: Klavierkonzert F-Dur op.26 auf CD

Adalbert Gyrowetz, genau zwischen Mozart und Beethoven geboren, war einer von denen, die auf besonders drastische Weise den Wandel der Zeiten miterleben mussten. Als er 1850 starb, waren Schumann 40 und Liszt 39 Jahre alt; und Chopin, der 1818 mit einem Klavierkonzert des Böhmen in Warschau debütiert hatte, war schon seit einem halben Jahr tot. Einst hatte man vor allem Gyrowetzens Instrumentalmusik gefeiert; sie wurde vielfach gedruckt, aufgeführt und endlich – vergessen. Der Komponist schwenkte auf die Bühne um, schrieb Kirchenmusik und schuf sich einen Nachsommer, in dem er trotzdem wehmütig der alten Stücke gedacht haben dürfte, die man mitunter für besten Haydn hielt. Wie das geschehen konnte, zeigt die Kostprobe aus der »guten alten Zeit«, die der unermüdliche Entdecker Howard Griffiths kompiliert hat. Sein Orchester ist kein Zufall: Auch an der Themse hatte Gyrowetz einst hohes Ansehen genossen. Jetzt ist er wieder da.