Serge Prokofieff: Auf dem Dnjepr op.51 (Komplette Ballettmusik)
Auf dem Dnjepr op.51 (Komplette Ballettmusik)
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Lieutenant Kije op. 60 - Symphonische Suite; Semyon Kotko (Suite)
- Künstler: Boris Statsenko (Bariton), WDR Sinfonieorchester Köln, Michail Jurowski
- Label: CPO, DDD, 98
- Bestellnummer: 8471806
- Erscheinungstermin: 19.1.2004
- Gesamtverkaufsrang: 10359
- Verkaufsrang in CDs: 4867
Über diese CD:
1929 war Serge Diaghilew, der große Impresario der Ballets russes und mehrfache Inspirator von Sergej Prokofieff ganz plötzlich in Venedig gestorben. Sein Ballettmeister Serge Lifar übernahm die Verantwortung für die Truppe. Als dann im Sommer 1930 von der Pariser Opéra der Auftrag zu einem neuen Tanzstück kam, hatten weder Prokofieff noch Lifar eine griffige Idee. Sie näherten sich dem Projekt also von der denkbar abstraktesten Seite »Wir gingen von dem choreographischen und musikalischen Aufbau aus und hielten das Sujet des Balletts für eine zweitrangige Angelegenheit, « kommentierte der Komponist die gemeinsame Vorgehensweise. Allmählich arbeitete man sich von einem Skelett, in dem es lediglich um »stürmisches Ansteigen« oder »lyrisches Abfallen« ging, zu immer deutlicheren Details voran. Auf so seltsame Weise entstand »Am Dnjepr« op. 51, oder wie der originale französische Titel lautet: »Sur le Borysthène« (Borysthenes ist der altgriechische Name für den Dnjepr). Die Musik Prokofieffs ist aber genau so prächtig und bildhaft wie in seinen anderen Ballettwerken. Ergänzt wird unsere Edition noch durch die beiden Suiten zu »Semjon Kotko« und »Leutnant Kishe«. Es spielt wieder das WDR Sinfonieorchester Köln unter Michail Jurowski.
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Eine weitere große Bereicherung der Prokofieff-Diskographie legt cpo mit dieser WDR-Neueinspielung dreier Werke unter Michail Jurowski vor. In einem sehr natürlichen, präsenten Klangbild verhilft Jurowski einmal mehr den pointierten Charakterzeichnungen Prokofieffs in seinen Partituren zu vollstem Recht. Dementsprechend ist die opulent ausgestattete Doppel-CD ein weiteres absolutes Muß für die Sammlung.
Eckhardt van den Hoogen wartet im Booklet mit einer Fülle solide recherchierter, neuer Informationen auf, die das nachhaltige Interesse der Musikforschung verdienen, auch wenn die arrivierte Zunft mit einigen Thesen des Kollegen nicht gerade glücklich sein dürfte. Doch die Überlegung, Prokofieff sei gegen Ende seiner Pariser Jahre schlicht ausgebrannt gewesen, ist einleuchtend, insbesondere, wenn man das hier endlich einmal komplett vorgelegte Ballett Am Dnjepr näher betrachtet. Das Sujet und der Titel kamen erst hinzu, als die Musik fertig war, und übrig bleibt ein solide gearbeitetes, gefälliges und illustrierendes Orchesterwerk, das vergleichsweise uninspiriert wirkt, vergleicht man es beispielsweise mit dem nachfolgenden Leutnant Kishe. Es ist freilich aber auch nicht so schlecht, wie es oft gemacht wird – das belegt diese Einspielung Jurowskis, die dem Stück zu optimaler Wirkung verhilft.
Die Einspielung der Suite aus der Musik zu dem laut van den Hoogen nie fertig gestellten Film ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Von der Romanze und Troika (Sätze 2 und 4) sind nämlich sowohl die gesungene wie auch die rein instrumentale Version beigegeben. So kann der Hörer nach Belieben die Orchesterfassung (Tr. 13, 15, 16, 18, 19) wie auch die Fassung mit Bariton-Solo (Tr. 13, 14, 16, 17, 19) programmieren. Der doppelbödige Witz dieser Groteske um einen frei erfundenenen Phantom-Soldaten im zaristischen Rußland kommt bei Jurowski hinreißend zum Ausdruck, bis hin zu jenem geradezu magischen Moment der Klangdramaturgie im Finale, wo man in dieser Neueinspielung wirklich denken könnte, zwei völlig verschiedene Musiken seien klangtechnisch übereinander montiert worden (Tr. 19, ab 2'25), eine geradezu Star Trek-artige Durchdringung von Raum und Subraum. . .
Die CD hat nur einen einzigen Schönheitsfehler, und da muß man lange suchen: Die Suite aus der zu unrecht vernachlässigten Oper Semjon Kotko ist auf dem Cover als »Ballet Suite« bezeichnet. . . Zugegeben: Das ist pure Erbsenzählerei angesichts dieser phantastischen Produktion, aufgrund der man einmal mehr wünscht, Jurowski möge auch alle Sinfonien Prokofieffs einspielen.
Benjamin G. Cohrs
Bewertung:
Künstlerische Qualität: 10
Klangualität: 10
Gesamteindruck: 10
Rezensionen
klassik-heute. de: »Die opulent ausgestattete Doppel-CD ist ein weiteres absolutes Muß für die Sammlung. Phantastische Produktion.«- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
On the Dnieper op. 51 (Ballet in 2 Szenen) (Gesamtaufnahme)
- 1 Prelude
- 2 Meeting (1. Szene)
- 3 Mime Scene
- 4 Pas de deux
- 5 Variation of Principial Male Dancer and Finale
- 6 Betrothal (2. Szene)
- 7 Bridgeroom's Dance
- 8 Bride's Dance
- 9 Men's Dance
- 10 Brawl
- 11 Mime Scene
- 12 Epilogue
Lieutenant Kijé op. 60 (Sinfonische Suite)
- 13 1. The Birth of Kijé
- 14 2. Romance
- 15 3. Romance (Repetition, without solo voice)
- 16 4. Kijé's Wedding
- 17 5. Troika
- 18 6. Troika (Repetition, without solo voice)
- 19 7. The Burial of Kijé
Disk 2 von 2 (CD)
Semyon Kotko op. 81a (Sinfonische Suite)
- 1 1. Introduction
- 2 2. Semyon and his mother
- 3 3. The Betrothal
- 4 4. The Southern Night
- 5 5. Execution
- 6 6. The village is burning
- 7 7. Funeral
- 8 8. Ours have come