Jean Barraque: Das Gesamtwerk auf 3 CDs

Erst in den letzten Jahren hat man begonnen, Jean Barraque (1928-1973) als eine der zentralen Gestalten der Musikgeschichte nach 1945 zu entdecken.
Zyklische Aufführungen seines Gesamtwerks in London und Straßburg machten auf Kompositionen von höchstem Rang aufmerksam, Kompositionen, in denen Strenge der Konstruktion und fieberhafte Expressivität einen sonst so selten zu vernehmenden Einklang bilden.

So drückte Oliver Messiaen »umfassendste Bewunderung für den Ernst, die Vollendung, die Noblesse seiner Kunst und seines Denkens« aus.
Seine Musik ist geprägt von extremer Anspannung und schroffen Gegensätzen, sie ist von höchster Präsenz, die dem Hörer unausgesetzte Aufmerksamkeit abverlangt und ihn dadurch unmittelbar zu fesseln vermag.

Barraques Schaffen war entscheidend bestimmt durch die Suche noch der Einheit des Lebenswerkes. Die sechs Kompositionen, die gleichsam den Kanon seines OEuvres bilden, sind ausnahmslos strukturell miteinander verbunden und – als Ausschnitte eines übergeordneten Zusammenhangs – durch Einsätzigkeit, große Dimensionen und offene Begrenzungen gekennzeichnet.

Wenn cpo jetzt das Gesamtwerk Jean Barraques in absolut hochkarätigen Neueinspielungen auf drei CDs vorlegt, darf das – in aller Bescheidenheit – als ein Meilenstein in der Diskographie zeitgenössischer Musik angesehen werden:

Die monumentale Klaviersonate (40 Min.) wird interpretiert von Stefan Litwin, die Nietzsche-Kantate Sequence, Le Temps Restitue, ...au dela du hasard, Chant apres Chant und das Concerto erfahren ihre maßstabsetzende Interpretation durch das Klangforum Wien unter den Dirigenten Sylvain Cambreling, Jürg Wyttenbach und Peter Rundel. Die Tonband-Komposition Etude vervollständigt diese sensationelle Edition.

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