Georg Philipp Telemann: 6 Orchestersuiten nach "Die kleine Kammermusik 1716" auf 2 CDs

Kleine Kammermusik ganz groß

1716 veröffentlichte Georg Philipp Telemann in Frankfurt im Selbstverlag eine Sammlung von 6 »Partien«, die er »Die Kleine Kammermusik« betitelte und die für ihn so etwas wie eine Visitenkarte für die damalige musikalische Welt darstellte. Schon dass er sie drei bürgerlichen Personen und keinem Adligen widmete, war für den überzeugten Republikaner Programm. Aber auch stilistisch ist er hier ganz bei sich selbst und zeigt, was er kann und will: französische und italienische Einflüsse im »vermischten Styl« endlich vereint, sangbare Melodik in den langsamen, spritzige Rhythmik und folkoristisch anmutende Frechheit in den schnellen Sätzen. Besonders seine Liebe zur polnisch-hanakischen Volksmusik wird evident. Die »Kleine Kammermusik« hatte wohl den Erfolg, den Telemann sich von ihr versprochen hatte: 1728 veröffentlichte er einen Nachdruck, und irgendwann zwischen diesen Ausgaben verfertigte er Orchesterfassungen der 6 Partien, die wir hiermit zum ersten Male vorstellen. Das Besondere an diesen Arrangements ist, dass Telemann den Partiten jeweils eine ausgedehnte, neu komponierte französische Ouvertüre voranstellt: Aus der »Kleinen Kammermusik« ist »Große Orchestermusik« geworden. Michael Schneider und sein Barockorchester La Stagione machen ein akustisches Fest daraus.

Rezensionen

MDR 06/04: »In dieser neuen Fassung für Orchester kommen die sechs Werke noch viel prächtiger daher.​ Die neue Aufnahme durch La Stagione transportiert das Grandeur und die Dramatik französischer Hofmusik und verwandelt trocken-intimes in rauschhaftes Musizieren.​«
klassik-heute.​de 06/04: »Seit langem ist Schneider Deutschlands fähigster Anwalt in Sachen Telemann, und wieder einmal besticht, mit welch präzisen Strichen er das jeweils Charakteristische herausarbeitet, ohne es dem Hörer um die Ohren zu schlagen.​ Eine überaus gelungene Produktion, die in ihrer Vielfalt und Geschlossenheit einen optimalen Zugang zu Telemanns Orchesterwerken bietet.​«
Pizzicato 10/04: »Außerordentliche Aufnahmequalität, die mit ihrem luftigen Klangbild für eine optimale Transparenz sorgt.​«