Barbara Strozzi: Arie, Cantate & Lamenti auf CD

Das 17. Jahrhundert war – vor allem in Italien – offensichtlich in Fragen der Frauenemanzipation viel weiter als so manches Jahrhundert später. Zumindest kennen wir einige Komponistinnen aus dieser Zeit, die durchaus zu Ruhm und Ehre gelangt sind, ohne sich hinter einem männlichen Pseudonym verstecken zu müssen.

Eine der interessantesten und bekanntesten ist sicherlich die Venezianerin Barbara Strozzi, die in den zwanzig Jahren zwischen 1644 und 1664 mit insgesamt neun umfangreichen Sammlungen weltlicher und auch geistlicher Vokalmusik mehr Werke in Druck gab, als fast alle ihrer männlichen Kollegen jener Zeit.

Mona Spägele, die sich als herausragende Sopranistin auf dem Gebiet der Alten Musik schon lange einen Namen gemacht hat, hat nun eine Auswahl an Arien, Kantaten und Lamenti mit ihrem Ensemble Incantato für cpo eingespielt – das Ergebnis ist schlichtweg berückend.

Die Strozzi suchte bei der Umsetzung der Texte in ihren Werken ganz bewusst immer wieder nach unkonventionellen Lösungen, und sie gehört damit zu den innovativsten KomponistInnen im Bereich der vokalen Kammermusik im 17. Jahrhundert.
Doch überrascht sie den modernen Hören noch mehr durch eine höchst verfeinerte Raffinesse der sensiblen Sprachumsetzung und eine Ausdrucksintensität, die bis heute kaum etwas von ihrer Unmittelbarkeit eingebüßt hat, zumal, wenn sie so interpretiert wird wie hier.

Rezensionen

U.​ Schweikert in Kulturradio von SR2: »Die bislang gelungenste Einspielung von Werken Strozzis.​ Mona Spägele erweist sich dem emotionalen wie formalen Reichtum dieser Solostücke in jeder Hinsicht gewachsen.​«

Rheinischer Merkur: »Zum Ereignis werden die spannungsreichen Solowerke für Sopran durch Mona Spägele.​ Sie singt nicht nur makellos schön.​ Unendlich reich im Ausdruck und in der Farbe, macht sie jede Zeile zu einem kleinen Drama.​«

Der Standard (Wien): »Berückend.​«