Matteo Malagoli - The 20th Century Viola da gamba auf CD
Matteo Malagoli - The 20th Century Viola da gamba
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Christian Döbereiner: Capriccio im Stil of Marin Marais; Sarabande A-Dur; Menuett D-Dur; Bourree D-Dur
+Alexander Tscherepnin: Sonata da Chiesa op. 101 für Viola da gamba & Orgel
+Giuseppe Selmi: Il Trovadorico; Allegro vivace all'ungherese; Tirolese; Marcetta cinese
+Giacomo Nones: Fantasie über das Kyrie der Messe Orbis Factor; Partite diverse über "Was Gott tut, das ist wohlgetan" für Viola da gamba & Orgel; Algoritmi
+Riccardo Giavina: Prelude, Fantasie & Postlude im alten Stil
+Kyrie aus Messe Orbis Factor (Gregorianik)
- Künstler:
- Matteo Malagoli, Cristina Centa, Stefano Rattini, Trento Vocal Ensemble
- Label:
- Brilliant Classics
- Aufnahmejahr ca.:
- 2022/2023
- Artikelnummer:
- 12458004
- UPC/EAN:
- 5063758975681
- Erscheinungstermin:
- 14.11.2025
Die Viola da Gamba ist nicht tot, auch wenn der deutsche Komponist, Organist und Cellist Ernst Ludwig Gerber (1746–1819) im »Musikerlexikon« das Gegenteil behauptet. Vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erlebte die Viola da Gamba eine wahre Apotheose und wurde zum bevorzugten Instrument der bürgerlichen Unterhaltung, insbesondere in Deutschland, Frankreich, Italien und England, auch wenn ihre Ursprünge in der spanischen Renaissance liegen. Aufgrund dieser Assoziationen mit dem Adel, aber auch aufgrund stilistischer Fortschritte, die der Rolle des unteren Streichinstruments mehr Gewicht abverlangten, verlor die Gambe während der Französischen Revolution an Boden gegenüber dem neueren Cello.
Das begrenzte Interesse an dem Instrument hielt das ganze 19. Jahrhundert über an, bis es dank der deutschen Cellisten Christian Döbereiner (1874–1961) und Paul Grümmer (1879–1965), später des Österreichers Karl Maria Schwamberger (1905–1967) und des Schweizer Cellisten August Wenzinger (1905–1996), eines Schülers Grümmers und Gründers eines der ersten deutschen Ensembles für Alte Musik im Jahr 1925, zu einer Renaissance kam. Wenzinger wurde zum Cello- und Viola-da-Gamba-Lehrer an der neuen Schola Cantorum Basiliensis in Basel ernannt, wo Giacomo Nones (1929–2017) und Jordi Savall (geb. 1941) seine Schüler wurden.
Döbereiner war einer der wichtigsten Pioniere zu Beginn der modernen Forschung zur historischen Aufführungspraxis und gilt als einer der Urheber sowohl der Viola da Gamba als auch des Barytons aus der Vergessenheit. Von seiner Sarabande im Händelschen Stil ist nur die Solostimme erhalten; der Basso continuo wurde von Matteo Malagoli rekonstruiert.
Alexander Tscherepnin (1899–1977) war ein bedeutender russischer Pianist und Komponist. Er entwickelte seine eigene harmonische Sprache, indem er Dur- und Moll-Hexachorde in einer pentatonischen Tonleiter kombinierte, die alte russische Muster und georgische (kaukasische) Harmonien miteinander verband. Während eines Aufenthalts in Frankreich freundete er sich mit Paul Grümmer an und veröffentlichte 1969 eine wunderschöne Sonata da chiesa für Viola da Gamba und Orgel, die Grümmer und seiner Tochter Sylvia gewidmet war.
Giuseppe Selmi (1912–1987) war ein begabter Konzertcellist, der sowohl mit Orchester als auch mit Klavier auftrat. Als Komponist schrieb er mehrere Werke für Solocello, Klavier und Harfe (er spielte im Duo mit seiner Frau Maria Dongellini). Nachdem er in den 1970er Jahren von seiner Frau eine Viola da Gamba (gebaut 1952 von Paolo Leonori) geschenkt bekommen hatte, entwickelte er sich zu einem leidenschaftlichen Verfechter dieses Instruments und schrieb Werke dafür, zusammen mit Harfe oder solo.
Giacomo Nones (1929–2017) widmete sich schon in jungen Jahren der klassischen Musik und der Popmusik seiner Heimat Trentino und studierte Violine, Orgel und Viola da Gamba sowie Musikwissenschaft und Instrumentenkunde. Er hat Transkriptionen und Veröffentlichungen von Renaissance- und Barockmusik herausgegeben und mit verschiedenen Ensembles für Alte Musik zusammengearbeitet. Er begeistert sich für zeitgenössische Musik, insbesondere für »Computermusik«, und schrieb seine 10 kleinen Algorithmen für zwei Gamben mithilfe eines Computers nach den Theorien des russischen Mathematikers Rudolf Zaripov. Seine einzigen weiteren Werke für Viola da Gamba sind die sehr unterschiedlichen Partiten über den lutherischen Choral »Was Gott tut, das ist wohlgetan« für Gambe und Orgel sowie die Fantasie für Gambe solo über das Kyrie der gregorianischen Messe »Orbis factor«.
Riccardo Giavina (1937–2019) war ein piemontesischer Pianist und Komponist, später Lehrer und Direktor am Konservatorium »Bonporti« in Trient und Riva del Garda. Als Freund von Giacomo Nones widmete er ihm im April 1977 seine drei kurzen Stücke für drei Gamben (Sopran, Tenor und Bass). Geschrieben im Stil der Spätrenaissance, zielen sie darauf ab, die ursprüngliche Literatur für Viola da Gamba ins 20. Jahrhundert zu übertragen.
– Aufgenommen im April 2022 in Silvelle; Juli, August und Dezember 2023 in Ponte nelle Alpi; und Januar 2024 in Trient (Italien).
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Christian Döbereiner: Capriccio im Stile Marin Marais' für Viola da Gamba solo
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2 Christian Döbereiner: Sarabande für Viola da gamba und Cembalo A-Dur
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3 Christian Döbereiner: Menuett für Viola da gamba und Cembalo D-Dur
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4 Christian Döbereiner: Bourrée für Viola da gamba und Cembalo D-Dur
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5 Alexander Tscherepnin: Sonate für Viola da gamba und Orgel op. 101 (Sonata da chiesa)
Il Trovadorico (Auszug)
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6 Giuseppe Selmi: Rhapsodische Impression
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7 Giuseppe Selmi: Kurze Toccata für Viola da gamba solo
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8 Giuseppe Selmi: Allegro vivace all'ungherese für Viola da gamba und Harfe
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9 Giuseppe Selmi: Tirolese: Allegro brillante für Viola da gamba und Harfe
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10 Giuseppe Selmi: Marcetta cinese für Viola da gamba und kleine Harfe
Missa Orbis Factor (Messe) (Auszug)
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11 Giuseppe Selmi: Kyrie
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12 Giacomo Nones: Fantasie über das Kyrie für Viola da gamba solo
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13 Giacomo Nones: Partite diverse über den Choral "Was Gott tut, das ist wohlgetan" für Viola da gamba und Orgel
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14 Giacomo Nones: Algoritmi für 2 Violen
Prelude, Fantasie und Postlude für Sopran-, Tenor-, und Bassgambe (im alten Stil)
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15 Riccardo Giavina: 1. Prelude - 2. Fantasie - 3. Postlude
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