Dresdner Kreuzchor - Mass & Gloria auf CD

Franz Schubert galt schon bei seinen Zeitgenossen als herausragender »Liederfürst«. Oft wird allerdings vergessen, dass er auch andere Gattungen wunderbar bestücken konnte. Streichquartette wie der »Der Tod und Mädchen« oder seine h-moll-Sinfonie (»Die Unvollendete«) stechen dabei durchaus noch heraus, viele weitere Kompositionen führen dagegen eher ein Schattendasein. Einige seiner Kirchenmusikwerke zählen dazu – doch sie spielten in Schuberts Schaffen eine wichtigere Rolle, als gemeinhin angenommen wird.

Wie sehr er die Beschäftigung mit geistlicher Musik liebte, beweist etwa seine fünfte Messe – ein inniges Stück, über das bereits ein hellsichtiger Kritiker im Jahr 1888 feststellte: »Wer die As-Dur-Messe nicht kennt, kennt die volle Bedeutung Schuberts überhaupt nicht«. Gekoppelt wird diese hochromantische Komposition mit einem ebenso faszinierenden Werk aus der Feder eines »mönchshaften Lausbuben«: Francis Poulenc, der einer der geistreichsten und interessantesten Persönlichkeiten seiner Epoche war. Er tummelte sich im Paris des 20. Jahrhunderts im Kreis einer innovativen Künstlergruppe und lotete in seinem ganz individuellen Stil zuweilen musikalische Grenzen aus. Mit seinem Gloria hinterließ er eine klangfarbenprächtige Tonschöpfung, die zwischen tiefer Religiosität und launigem Humor schwankt: Denn trotz aller zu verarbeitender Trauer aufgrund von schmerzlichen Verlusten mischen sich auch fußballspielende Benediktiner ein – und sogar Engel, welche die Zunge herausstrecken.