Kaija Saariaho: Chorwerke
Chorwerke
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- Nuits, adieux für 4 Sänger & Elektronik; Nuits, adieux (A Cappella Version für 4 Solisten & Chor); Horloge, tais-toi! für Frauenchor & Klavier; Echo! für 8 Stimmen & Elektronik; Tag des Jahrs für gemischten Chor & Elektronik; Überzeugung für 2 Frauenstimmen, Crotales, Violine & Cello; Reconnaissance für gemischten Chor, Percussion & Kontrabass
- Tonformat: stereo/multichannel (Hybrid)
- Künstler: Anna Kuvaja (Klavier), Timo Kurkikangas (Elektronik), Helsinki Chamber Choir, Uusinta Ensemble, Nils Schweckendiek
- Label: BIS, DDD, 2022
- Bestellnummer: 11505275
- Erscheinungstermin: 5.7.2023
Diese Aufnahme präsentiert die Werke Kaija Saariahos für Chor, a cappella oder mit Elektronik, und zeigt ihre Virtuosität in der Textbehandlung, die volle Bandbreite verbaler Expression. Nils Schweckendiek und der Helsinki Chamber Choir haben dieses Programm erstmals in einem Konzert im August 2022 anlässlich des 70. Geburtstags der gefeierten finnischen Komponistin aufgeführt. Die Veröffentlichung dieses Albums hat sie in Zusammenarbeit mit Interpreten und Label noch geplant, aber nicht mehr erlebt; sie verstarb am 2. Juni nach langer, schwerer Krankheit.
Rezensionen
»Diese Produktion mit Chormusik von Kaija Saariaho wurde ungeplant zu einem Tombeau für eine große Komponistin. Zu hören ist avancierte Chormusik, die subtil und ohne grelle Effekte das Reich ambitionierter Techniken auslotet. Der Helsinki Chamber Choir wird den Werken mit der Wirkung des Selbstverständlichen, Natürlichen gerecht.« (klassik.com)»Der sinnliche, von Nils Schweckendiek zauberhaft filigran und schwebend gehaltene Chorklang bohrt sich tief hinein ins Herz dieser Musik, die auf hochpoetische Weise Zeitgenossenschaft mit Traditionsbewusstsein und mit der Lust an unmittelbarer Wirkung verbindet.« (FONO FORUM, November 2023)
"Am 2. Juni dieses Jahres ist die große finnische Komponistin Kaija Saariaho in ihrer Wahlheimat Paris verstorben. Die Veröffentlichung des vorliegenden Albums hat sie nicht mehr erlebt, wohl aber konnte sie noch die Booklet-Texte zu den Werken nebst einer kurzen Einführung („Über meine Chorwerke“) beisteuern. Darin schreibt sie: „Wenn ein Text eigens für Chormusik konzipiert wird, nähert er sich ihr wie im Goldenen Zeitalter des Madrigals: ein veredeltes, gemeinschaftliches Werk erträumend, das sich ganz in der Vorstellung des Zuhörers entfaltet.“ Tatsächlich entführt uns Saariahos Musik – und ganz besonders ihre Chormusik – in ein neues Goldenes Zeitalter einer Vokalpolyphonie aus dem Geist der Renaissance, in der die menschlichen Stimmen sich bis in die äußersten, kaum mehr hörbaren Grenzbereiche hinein vortasten und verästeln. Saariaho nutzt dabei zwar alle Verfahren der (post)modernen Klangerzeugung bis hin zur Mikrotonalität und zum Geräuschhaften, aber alle diese Mittel stehen bei ihr immer und ausschließlich im Dienst der poetischen Aussage. Virtuosität rein um der Effekte oder Klänge wegen ist dieser Musik wesensfremd. Buchstäblich traumhaft intensiv entfaltet sich „Nuìts, adieux“ in der Vorstellung des Zuhörers (um es in Saariahos eigenen Worten zu sagen), vor allem in der frühen Fassung von 1991 für vier Sänger und Elektronik, die man zu den Kostbarkeiten zeitgenössischer Chormusik zählen muss. Aber auch das – dem Album seinen Titel gebende – Spätwerk „Reconnaissance“ (2020) ist ein in allen Farben leuchtender Klang-Diamant. Und wie Saariaho den späten Dichtungen Friedrich Hölderlins (1770–1843) in „Überzeugung“ und „Tag des Jahrs“ (beide 2001) nachlauscht, dabei dessen geistige Umnachtung im zuletzt genannten Werk mit einer Mischung aus „archaischem Chorklang“ (Zitat Saariaho) und elektronischen Sounds ins Werk setzt und so die gesamte Natur zum Sprechen und Singen bringt, die den vier zyklischen Gedichten „Der Frühling“, „Der Sommer“, „Der Herbst“ und „Der Winter“ ihr Bildmaterial liefert, ist schlicht überwältigend. Der Helsinki Chamber Choir, ohnehin einer der besten Chöre weltweit, übertrifft sich hier noch einmal selbst. Fazit: dieses mit mehr als 80 Spielminuten randvoll gepackte Album darf man getrost als ein Vermächtnis der neueren Saariaho-Diskographie bezeichnen." (Chorzeit, Burkhard Schäfer)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (SACD)
Nuits, adieux (für 4 Stimmen und Elektronik) (1991)
- 1 Nuit I
- 2 Adieu I
- 3 Nuit II
- 4 Adieu II
- 5 Nuit III
- 6 Nuit IV
- 7 Nuit V
- 8 Adieu III-V
- 9 Horloge, tais-toi! (für Frauenchor und Klavier) (2005)
Écho! (für 8 Stimmen und Elektronik) (2007)
- 10 Dolce, energico
- 11 Calmo, espressivo
- 12 Libero, intenso
Tag des Jahrs (für Chor und Elektronik) (2001)
- 13 Der Frühling
- 14 Der Sommer
- 15 Der Herbst
- 16 Der Winter
- 17 Überzeugung (für 3 weibliche Stimmen, Crotales, Violine und Violoncello) (2001)
Reconnaissance (für Chor, Perkussion und Kontrabass) (2020)
- 18 The first Martian in a long time
- 19 Count down
- 20 Interlude
- 21 Green house
- 22 Desert people
- 23 Requiem
Nuits, adieux (A-Cappella-Fassung für 4 Solisten und Chor) (1996)
- 24 Nuit I
- 25 Adieu I
- 26 Nuit II
- 27 Adieu II
- 28 Nuit III
- 29 Nuit IV
- 30 Nuit V
- 31 Adieu III-V
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