Pekka Kostiainen: Requiem auf Super Audio CD
Requiem
Die SACD verwendet eine höhere digitale Auflösung als die Audio-CD und bietet außerdem die Möglichkeit, Mehrkanalton (Raumklang) zu speichern. Um die Musik in High-End-Qualität genießen zu können, wird ein spezieller SACD-Player benötigt. Dank Hybrid-Funktion sind die meisten in unserem Shop mit "SACD" gekennzeichneten Produkte auch auf herkömmlichen CD-Playern abspielbar. Dann allerdings unterscheidet sich der Sound nicht von einer normalen CD. Bei Abweichungen weisen wir gesondert darauf hin (Non-Hybrid).
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Tonformat:
- stereo/multichannel (Hybrid)
- Künstler:
- Suvi Väyrynen, Ena Pongrac, Simo Mäkinen, Tapani Plathan, Musica Choir, St. Michel Strings, Jyväskylä Sinfonia, Ville Matvejeff
- Label:
- Alba
- Aufnahmejahr ca.:
- 2017
- Artikelnummer:
- 8152787
- UPC/EAN:
- 6417513104172
- Erscheinungstermin:
- 16.3.2018
Kostiainens Requiem ist ein bahnbrechender Fall, der übersehen wurde.
Am Mittwochabend, dem 29. Oktober, fand in der Taulumäki-Kirche ein Gottesdienst statt. Ein lang und mit Spannung erwartetes Werk in der Jyväskylä-Musikszene: Pekka Kostiainens Requiem. Beispiele des Werks waren zuvor beim Konzert des Symphonieorchesters Jyväskylä zu hören. Uraufführungen großer Konzertmusikwerke wie der »Mass of the Soul« sind auf globaler Ebene selten, ganz zu schweigen im kleinen Finnland und seiner kleinen Stadt. In Kombination mit dem Komponisten des Werks, Pekka Kostiainen aus Jyväskylä, kann man sagen, dass an diesem Abend auf beeindruckende Weise finnische Musikgeschichte geschrieben wurde.
Kostiainens Triduum Paschalea, das Osteroratorium, wurde viele Male von der Jyväskylä Symphony aufgeführt. Alle Vorstellungen waren ausverkauft und das Werk war absolut beeindruckend.
Patrick Gallois brachte das Werk immer wieder zur Präsentation auf den Tisch. Der Weltmensch erkannte wahrhaft eindrucksvolle und gute Musik. Hoffen wir, dass er in seiner derzeitigen Funktion Kostiainens Musik in die Welt hinaustragen wird. Doch am Mittwoch erklang bei der Aufführung des Requiems etwas ohrenbetäubend Schönes, das sogar das großartige Triduum in den Schatten stellt. Kostiainen verfügt über die erstaunliche Fähigkeit, wirklich unkomplizierte und eingängige Musik voller überraschender Klangfarben und einprägsamer Themen zu machen.
Die Töne und das Timbre des Chors sind ein Markenzeichen seiner Produktion und immer wunderbar anzuhören. Jetzt das Gleiche. Es versteht sich von selbst, dass dieses Werk aus Kostiainens umfangreichem kompositorischen Schaffen noch lange fortbestehen wird. Doch was wird ein zukünftiger Historiker bei der Premiere eines bahnbrechenden Werks vorfinden? Er findet 31.10. 2014 Provinzzeitung und liest eine zweispaltige Kurzgeschichte. Stattdessen liest er eine halbseitige Geschichte mit großen Bildern über den Konzertsolisten, von dem der zukünftige Forscher noch nie gehört hat.
Ich selbst war am Mittwochabend nicht anwesend, um Zeuge zu werden, aber ich saß bereits am Dienstag auf der harten Kirchenbank der Taulumäki-Kirche und hörte den Generalproben zu. Ich weiß jedoch, dass der Komponist Kostiainen aus Jyväskylä nach dem Konzert das Lob und den Dank erhielt, den er verdiente. Das Gleiche kann man von der Zeitung nicht wirklich behaupten.
Natürlich verstehe ich, dass beim Bearbeiten Fehler passieren, aber ein bedeutendes Werk zu ignorieren und sich auf etwas zu konzentrieren, das für den Wert des Konzerts völlig irrelevant ist, war, um es ganz offen zu sagen, der größte Fehler überhaupt. Kostiainens Requiem gehört neben Gabriel Faurés Requiem zur Adelsklasse der Kirchenmusik. Es wird seinen Platz bekommen und gehört dorthin.
Kare Schule
Das Requiem als Kompositionsform zieht von den Komponisten oft neue Aspekte an, insbesondere Schönheit, Dramatik und Traditionsbewusstsein. Dies ist auch Pekka Kostiainen passiert, dessen Requiem auf seine Weise schön, manchmal dramatisch und durchweg traditionsbewusst ist. Doch Albas neu veröffentlichte Aufnahme stellt das Verhältnis zwischen Tradition und den Anforderungen zeitgenössischer Musik in Frage. Kostiainens Requiem klingt wie alle vorherigen Requiems, ist aber keineswegs neu.
Es ist an sich großartig, dass zeitgenössische finnische Komponisten immer noch über das handwerkliche Geschick verfügen, in glaubwürdigen alten Stilen zu komponieren. Wenn die Melodien kantenlos dahinmäandern, die Streicher ganz zart werden oder die pathetischen Pauken die festlichen Blechbläser unterstützen, kommt einem in den Sinn, dass Fauré und Verdi dies schon taten. Doch dann fügt Kostiainen eine Klangfarbe, Harmonie oder ein Stilmerkmal hinzu, das die Illusion der Tradition für einen Moment zerstört – und sich gleichzeitig unbeholfen anfühlt. Kostiainens Stilfehler klingen für mich wie Anachronismen. Es fühlt sich an, als wüsste das Stück selbst nicht, in welcher Zeit und in welchem Stil es komponiert wurde. Dieses Gefühl kann auch durch die offensichtliche Aufrichtigkeit des Komponisten bei der Suche nach emotionalen Effekten nicht beseitigt werden.
Normalerweise habe ich keine Probleme damit, klangvolle und schöne zeitgenössische Musik zu akzeptieren, aber Kostiainens Requiem ist eine Ausnahme, wahrscheinlich, weil es aus der Vergangenheit schöpft, ohne dazu Stellung zu beziehen. Es ist kein Neu-Nichts oder Post-Nichts. Anders als beispielsweise bei neueren Aufnahmen der Musik von Valentin Silvestrov lässt sich die durch Anachronismen verursachte Unbestimmtheit auch durch eine kraftvolle Darbietung nicht beseitigen.
Das Symphonieorchester Jyväskylä, ergänzt durch das Stadtorchester Mikkeli, ist ein ausreichend sanftes Ensemble für Kostiainens Requiem, auch wenn die Blechbläser gelegentlich zarte Klänge anklingen lassen. Das Soloquartett ist kunstvoll ausgewählt und verfügt sogar über die Fähigkeit, einen ordentlichen Quartettgesang zu erbringen. Besonders schön glänzt der souveräne und reine Sopran von Suvi Väyrynen, der in diesem Kontext jedoch durchaus mehr Fülle vertragen könnte. Der schneidende, leicht gebrochene Echo von Simo Mäkinens Tenor bedarf hingegen noch der Feinarbeit. Auch Kostiainens eigener Musica-Chor singt gut und präzise, was notwendig ist, da Kostiainen die Stimmen von Orchester, Chor und Solisten sehr organisch miteinander verwebt. Unterstützt wird die Geschlossenheit durch die angenehm kirchenartige Aufnahme, die insbesondere im Mehrkanalbereich breitbandig ist. Schade, dass es bei der Stereospur im Laufe der Produktion zumindest an einer Stelle zu digitalen Verzerrungen gekommen ist.
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Tracklisting
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Details
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Mitwirkende
Disk 1 von 1 (SACD)
Requiem (2014)
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1 Requiem aeternam
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2 Te decet hymnus
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3 Kyrie
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4 Lacrimosa
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5 Domine Jesu Christe
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6 Hostias
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7 Sanctus
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8 Pie Jesu
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9 Agnus Dei
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10 Lux aeterna
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11 In paradisum
