Philipp Scharwenka: Klaviertrios Nr.1 & 2 (opp. 100 & 112)
Klaviertrios Nr.1 & 2 (opp. 100 & 112)
CD
CD (Compact Disc)
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- Künstler: Trio Gustav
- Label: Brilliant Classics, DDD, 2021
- Bestellnummer: 10918695
- Erscheinungstermin: 1.7.2022
Vor etwa einem Vierteljahrhundert begannen Wissenschaftler mit der Erforschung von Komponisten, die zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem Beginn des Ersten Weltkriegs tätig waren. Viele von ihnen wurden bis dahin nur von Musikhistorikern beachtet und gehörten mindestens zwei Generationen an, die sich entweder mit »absoluter« Musik (in Mitteleuropa) oder mit Musik für das Theater (in Italien und Frankreich) beschäftigten. Philipp Scharwenka (1847-1917) war eine dieser Persönlichkeiten.
Philipp wurde in eine Familie mit alten böhmischen Wurzeln geboren, war aber in seiner Kultur dezidiert deutsch. Zusammen mit seinem Bruder Xaver, einem Konzertpianisten, besuchte er die Neue Akademie der Tonkunst in Berlin, wo Philipp später auch Theorie unterrichtete. Im Jahr 1874 begann er ernsthaft zu komponieren und gründete im folgenden Jahr zusammen mit seinem Bruder eine eigene Schule, an der er bis an sein Lebensende Komposition unterrichten sollte.
Philipp Scharwenkas Kammermusikwerke, die größtenteils aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammen, gehören zu seinen bemerkenswertesten Kompositionen und umfassen drei Klaviertrios (die ersten beiden, die hier eingespielt wurden, mit Violine und Cello; das dritte mit Violine und Viola).
Das Trio op. 100 in cis-Moll, das 1897 von Breitkopf veröffentlicht wurde, entfaltet sich in fließender, gemessener Schreibweise über drei Sätze mit einer klar definierten formalen Bandbreite. Die Komposition wirkt wie eine gut geölte Maschine, die alle im Laufe der Jahre entwickelten Ausdruckstechniken in wohldosierten Mengen einsetzt und zuweilen einen intensiven - und niemals langatmigen - Lyrismus erreicht.
Das anschließende Trio in G op. 112, das 1902, ebenfalls von Breitkopf, veröffentlicht wurde, ist ebenfalls dreisätzig. Die Klangregionen des Werks sind zwar sehr klar und basieren sowohl im ersten als auch im dritten Satz auf der Sonatenform, weichen aber leicht von den traditionellen Verhältnissen ab, indem sie auch die relativen Moll-Tonarten einbeziehen. Dies ist nichts Ungewöhnliches: Es ist einfach eine Möglichkeit, die Form kompakt und fließend zu halten und gleichzeitig eine etwas ungewöhnlichere Tonalität zu erproben.
Ludwig Philipp Scharwenka (1847-1917) wurde in Ostpreußen (heute Teil Polens) in der Stadt Samter in eine Familie mit alten böhmischen Wurzeln, aber dezidiert deutscher Kultur geboren. Er und sein Bruder Xaver (1850-1924) erhielten ihren ersten Musikunterricht von ihrer Mutter und vom Kantor der örtlichen evangelischen Kirche. Nach Abschluss der Schule zog die Familie 1865 nach Berlin, wo die beiden jungen Männer in die Neue Akademie der Tonkunst aufgenommen wurden, die von dem berühmten Pianisten (und einstigen Schüler von Carl Czerny) Theodor Kullak gegründet worden war.
Czerny) Theodor Kullak gegründet wurde. Philipp erhielt eine Stelle als Dozent für Theorie an der Akademie, und 1874 begann er ernsthaft zu komponieren. Im folgenden Jahr gründete er zusammen mit seinem Bruder eine eigene Schule, an der er bis an sein Lebensende Komposition unterrichten sollte. Xaver, der ein berühmter Solist wurde, gründete später eine Zweigstelle ihres Konservatoriums in New York und gab seinem Bruder dort einen Lehrauftrag (1891-2). Philipp kehrte nach Berlin zurück und wurde 1901 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.
Scharwenkas Klaviertrios sind fest in der Sprache der deutschen Romantik von Brahms und seinen Zeitgenossen verwurzelt, eine straffe harmonische Basis sorgt für schwungvolle romantische Melodien und zuweilen für eine berührende Lyrik.
Das Trio Gustav widmet sich sowohl der großen Kammerliteratur für Trio als auch den verborgenen Schätzen des italienischen Kammerrepertoires. Ihre instrumentale Virtuosität und die internationale Konzerterfahrung der drei Interpreten verschmelzen so, dass sie jede Aufführung mit Energie und Eleganz aufladen.
Aufgenommen im Juli 2021 in Fossano (Cuneo), Italien Das Booklet in englischer Sprache enthält Anmerkungen des Komponisten und Musikwissenschaftlers Giulio Castagnoli über den Komponisten und die Werke sowie die Biografien der Künstler. Francesco Comisso spielt eine Geige von N. Amati (Bologna, 1735) Dario Destefano spielt ein Cello von Giacinto Santagiuliana (1821) Olaf John Laneri spielt ein Yamaha Grancoda Klavier
Philipp wurde in eine Familie mit alten böhmischen Wurzeln geboren, war aber in seiner Kultur dezidiert deutsch. Zusammen mit seinem Bruder Xaver, einem Konzertpianisten, besuchte er die Neue Akademie der Tonkunst in Berlin, wo Philipp später auch Theorie unterrichtete. Im Jahr 1874 begann er ernsthaft zu komponieren und gründete im folgenden Jahr zusammen mit seinem Bruder eine eigene Schule, an der er bis an sein Lebensende Komposition unterrichten sollte.
Philipp Scharwenkas Kammermusikwerke, die größtenteils aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammen, gehören zu seinen bemerkenswertesten Kompositionen und umfassen drei Klaviertrios (die ersten beiden, die hier eingespielt wurden, mit Violine und Cello; das dritte mit Violine und Viola).
Das Trio op. 100 in cis-Moll, das 1897 von Breitkopf veröffentlicht wurde, entfaltet sich in fließender, gemessener Schreibweise über drei Sätze mit einer klar definierten formalen Bandbreite. Die Komposition wirkt wie eine gut geölte Maschine, die alle im Laufe der Jahre entwickelten Ausdruckstechniken in wohldosierten Mengen einsetzt und zuweilen einen intensiven - und niemals langatmigen - Lyrismus erreicht.
Das anschließende Trio in G op. 112, das 1902, ebenfalls von Breitkopf, veröffentlicht wurde, ist ebenfalls dreisätzig. Die Klangregionen des Werks sind zwar sehr klar und basieren sowohl im ersten als auch im dritten Satz auf der Sonatenform, weichen aber leicht von den traditionellen Verhältnissen ab, indem sie auch die relativen Moll-Tonarten einbeziehen. Dies ist nichts Ungewöhnliches: Es ist einfach eine Möglichkeit, die Form kompakt und fließend zu halten und gleichzeitig eine etwas ungewöhnlichere Tonalität zu erproben.
Ludwig Philipp Scharwenka (1847-1917) wurde in Ostpreußen (heute Teil Polens) in der Stadt Samter in eine Familie mit alten böhmischen Wurzeln, aber dezidiert deutscher Kultur geboren. Er und sein Bruder Xaver (1850-1924) erhielten ihren ersten Musikunterricht von ihrer Mutter und vom Kantor der örtlichen evangelischen Kirche. Nach Abschluss der Schule zog die Familie 1865 nach Berlin, wo die beiden jungen Männer in die Neue Akademie der Tonkunst aufgenommen wurden, die von dem berühmten Pianisten (und einstigen Schüler von Carl Czerny) Theodor Kullak gegründet worden war.
Czerny) Theodor Kullak gegründet wurde. Philipp erhielt eine Stelle als Dozent für Theorie an der Akademie, und 1874 begann er ernsthaft zu komponieren. Im folgenden Jahr gründete er zusammen mit seinem Bruder eine eigene Schule, an der er bis an sein Lebensende Komposition unterrichten sollte. Xaver, der ein berühmter Solist wurde, gründete später eine Zweigstelle ihres Konservatoriums in New York und gab seinem Bruder dort einen Lehrauftrag (1891-2). Philipp kehrte nach Berlin zurück und wurde 1901 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.
Scharwenkas Klaviertrios sind fest in der Sprache der deutschen Romantik von Brahms und seinen Zeitgenossen verwurzelt, eine straffe harmonische Basis sorgt für schwungvolle romantische Melodien und zuweilen für eine berührende Lyrik.
Das Trio Gustav widmet sich sowohl der großen Kammerliteratur für Trio als auch den verborgenen Schätzen des italienischen Kammerrepertoires. Ihre instrumentale Virtuosität und die internationale Konzerterfahrung der drei Interpreten verschmelzen so, dass sie jede Aufführung mit Energie und Eleganz aufladen.
Aufgenommen im Juli 2021 in Fossano (Cuneo), Italien Das Booklet in englischer Sprache enthält Anmerkungen des Komponisten und Musikwissenschaftlers Giulio Castagnoli über den Komponisten und die Werke sowie die Biografien der Künstler. Francesco Comisso spielt eine Geige von N. Amati (Bologna, 1735) Dario Destefano spielt ein Cello von Giacinto Santagiuliana (1821) Olaf John Laneri spielt ein Yamaha Grancoda Klavier
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Trio für Klavier, Violine und Cello cis-moll Nr. 1 op. 100
- 1 1. Largo e tranquillo
- 2 2. Allegro
- 3 3. Allegro appassionato
Trio für Klavier, Violine und Cello G-Dur Nr. 2 op. 112
- 4 1. Allegro moderato
- 5 2. Andante tranquillo
- 6 3. Allegro con spirito
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