David Lang: The Writings (CD)

David Lang (geb. 1957)

Cappella Amsterdam, Daniel Reuss

CD

CD (Compact Disc)

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Again; If I am silent; For lov is strong; Where you go; Solitary; Again

Artists:: Cappella Amsterdam, Daniel Reuss
Label:: Pentatone
Year of recording ca.:: 2020
Item number:: 10912608
UPC/EAN:: 8717306260015
Release date:: 10.6.2022

Faszinierende Vertonungen alttestamentlicher Texte mit universeller Anziehungskraft
Cappella Amsterdam und ihr künstlerischer Leiter Daniel Reuss kehren mit einer Weltersteinspielung von David Langs the writings zu PENTATONE zurück. Für diesen Zyklus hat Lang fünf Texte aus dem Alten Testament ausgewählt, die mit jüdischen Feiertagen verbunden sind. Diese Texte haben eine universelle Anziehungskraft und beschäftigen sich mit der Frage, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Langs schlichte und repetitive Partitur erzeugt eine tiefe emotionale Wirkung, die der Poesie der rezitierten Themen voll entspricht. Das Album enthält aufschlussreiche Programmnotizen des Komponisten sowie eine anregende Analyse seines geschätzten Kollegen Nico Muhly.

Reviews

„Der 1957 in Los Angeles geborene und mehrfach prämierte David Lang ist einer der angesagtesten Komponisten der US-amerikanischen Musikszene. Das Spektrum seines Schaffens ist breit gefächert und deckt nahezu alle Genres ab – von der Orchester-, Chor- und Kammermusik bis hin zur Film- und Ballettmusik. Dabei ist die Liste seiner Chorwerke besonders lang. Die unter dem Titel „The Writings“ zusammengefassten sechs Lieder nach Texten aus dem Alten Testament, die mit jüdischen Feiertagen verbunden sind, schrieb Lang zwischen 2005 („Again (after Ecclesiastes)“) und 2019 („If I Am Silent (After the Book of Esther)“) für diverse Ensembles. „Solitary (After the Book of Lamentations)“ komponierte der Amerikaner 2016 für die auf der vorliegenden CD agierende Cappella Amsterdam und ihren Dirigenten Daniel Reuss. Obschon die Lieder über einen Zeitraum von 14 Jahren entstanden sind, wirkt der gesamte Zyklus – der 2005 als ein solcher noch gar nicht geplant war – absolut stimmig und völlig in sich geschlossen. Gründe dafür sind die Auswahl der Texte ebenso wie ihre linguistische Bearbeitung durch David Lang und die kompositorische Matrix, die er allen sechs Liedern zugrunde gelegt hat. Die Texte hat der Komponist auf ihre impliziten strukturellen Elemente reduziert, besonders radikal in „For Love Is Strong (After the Song of Songs)“, das nur aus den Wie-Vergleichen besteht („like wine, „like a roe“, like gold“ ...), und „Solitary (After the Book of Lamantations)“ mit seinen Wörtern, die die Lamentation amplifizieren: „solitary“, „mourning“, „desolated“ und so weiter. Die minimalistische, dabei im Detail ungemein differenzierte und nuancierte Kompositionsweise öffnet einen hoch suggestiven Hörraum. Wirklich originell ist Lang dabei aber nicht. Sein von Ritus und Liturgie inspiriertes reduktionistisches Textverfahren erinnert an Werke von Arvo Pärt und John Cage. Die Cappella liefert bezwingende Lesarten der Lieder, vor allem deshalb, weil ihr die perfekte Balance zwischen hypnotischer Suggestion einerseits und analytischer Detailarbeit andererseits punktgenau gelingt. Man kann sich als ZuhörerIn wirklich in die Musik hineinfallen lassen und sie dabei doch – wie in einem Klartraum – mit offenen Augen (und Ohren!) bis in die Mikroebene hinein strukturell nachvollziehen. Den Chor darf man deshalb zur Weltklasse rechnen.“ (Chorzeit, Burkhard Schäfer)