Luigi Nono: Quando stanno morendo - Vokalmusik
Quando stanno morendo - Vokalmusik
Super Audio CD
SACD (Super Audio CD)
Die SACD verwendet eine höhere digitale Auflösung als die Audio-CD und bietet außerdem die Möglichkeit, Mehrkanalton (Raumklang) zu speichern. Um die Musik in High-End-Qualität genießen zu können, wird ein spezieller SACD-Player benötigt. Dank Hybrid-Funktion sind die meisten in unserem Shop mit "SACD" gekennzeichneten Produkte auch auf herkömmlichen CD-Playern abspielbar. Dann allerdings unterscheidet sich der Sound nicht von einer normalen CD. Bei Abweichungen weisen wir gesondert darauf hin (Non-Hybrid).
umgehend lieferbar, Bestand beim Lieferanten vorhanden
EUR 16,99*
Verlängerter Rückgabezeitraum bis 31. Januar 2025
Alle zur Rückgabe berechtigten Produkte, die zwischen dem 1. bis 31. Dezember 2024 gekauft wurden, können bis zum 31. Januar 2025 zurückgegeben werden.
- Ha venido; Donde estas, hermano; Djamila boupacha; Sara dolce tacere; Quando stanno morrendo
- Tonformat: stereo & multichannel (Hybrid)
- Künstler: Neue Vocalsolisten Stuttgart
- Label: col legno, DDD, 2003
- Bestellnummer: 3117531
- Erscheinungstermin: 15.9.2004
Zeugnis ablegen – Der Lyriker Luigi Nono
1958 reiste Luigi Nono erstmals nach Polen. Die „großartigen und eindrucksvollen Erlebnisse jener Tage“ ließen in ihm den Entschluss reifen, „zur Erinnerung an meine polnischen Freunde und jenes Land“ ein „Polnisches Tagebuch“, den Diario polacco '58 zu komponieren. „Alle meine Werke“ – so schrieb er 1960, auf dieses Werk zurückblickend – „gehen immer von einem menschlichen Anreiz aus: Ein Ereignis, ein Erlebnis, ein Text unseres Lebens rührt an meinen Instinkt und an mein Gewissen und will von mir, dass ich – als Musiker wie als Mensch – Zeugnis ablege.“ Von einem derartigen „Zeugnis ablegen“ und „Position ergreifen“ in einem gegenwärtigen Kontext zeugen Nonos Werke, die als „politisch engagierte Musik“ und ihr Komponist als der „Politiker“ unter den jüngeren Komponisten verstanden wurden.
„Ein Ereignis, ein Erlebnis, ein Text unseres Lebens“ – das waren jedoch nicht nur Erfahrungen wie jene in Polen, der Besuch von Auschwitz und die dortigen jungen, weltoffenen Komponisten oder das Weiterwirken von Faschismus und Nationalsozialismus in Italien und Deutschland, zum „Text unseres Lebens“ gehören auch Gedichte: die Lyrik von García Lorca und Pablo Neruda, von Antonio Machado, Paul Éluard, Giuseppe Ungaretti und – allen voran – Cesare Pavese. Allen diesen Dichtern ist gemein, dass ihre Lyrik gleichfalls „Zeugnis ablegt“ und unmissverständlich Stellung bezieht. Wie der Komponist Luigi Nono haben auch diese Dichter den „Antrieb, der aus der menschlichen Sphäre kommt“ weitergeführt in eine Verwirklichung „mit den ureigenen und ausschließlichen Mitteln der Musik“ oder der dichterischen Sprache. Einen Text, ein Gedicht komponieren bedeutet für Nono stets, eine sprachliche Aussage in eine genuin musikalische zu transponieren: „Die einzige Realität ist die klangstrukturale Komposition“, heißt es in Nonos Text zum Diario polacco '58.
Aus dem Innersten seiner Musik leuchtet Luigi Nonos Zeugnis „als Musiker wie als Mensch“. Die Anlässe, die solche Zeugnisse zwischen 1960 und 1982 ausgelöst haben, liegen scheinbar weit zurück; an ihrer bitteren und anhaltenden Aktualität besteht jedoch kein Zweifel. Der Reichtum und die Eindringlichkeit der Klänge, mit denen der Komponist sie gestaltete, hat an herausfordernder Unmittelbarkeit nichts eingebüßt.
1958 reiste Luigi Nono erstmals nach Polen. Die „großartigen und eindrucksvollen Erlebnisse jener Tage“ ließen in ihm den Entschluss reifen, „zur Erinnerung an meine polnischen Freunde und jenes Land“ ein „Polnisches Tagebuch“, den Diario polacco '58 zu komponieren. „Alle meine Werke“ – so schrieb er 1960, auf dieses Werk zurückblickend – „gehen immer von einem menschlichen Anreiz aus: Ein Ereignis, ein Erlebnis, ein Text unseres Lebens rührt an meinen Instinkt und an mein Gewissen und will von mir, dass ich – als Musiker wie als Mensch – Zeugnis ablege.“ Von einem derartigen „Zeugnis ablegen“ und „Position ergreifen“ in einem gegenwärtigen Kontext zeugen Nonos Werke, die als „politisch engagierte Musik“ und ihr Komponist als der „Politiker“ unter den jüngeren Komponisten verstanden wurden.
„Ein Ereignis, ein Erlebnis, ein Text unseres Lebens“ – das waren jedoch nicht nur Erfahrungen wie jene in Polen, der Besuch von Auschwitz und die dortigen jungen, weltoffenen Komponisten oder das Weiterwirken von Faschismus und Nationalsozialismus in Italien und Deutschland, zum „Text unseres Lebens“ gehören auch Gedichte: die Lyrik von García Lorca und Pablo Neruda, von Antonio Machado, Paul Éluard, Giuseppe Ungaretti und – allen voran – Cesare Pavese. Allen diesen Dichtern ist gemein, dass ihre Lyrik gleichfalls „Zeugnis ablegt“ und unmissverständlich Stellung bezieht. Wie der Komponist Luigi Nono haben auch diese Dichter den „Antrieb, der aus der menschlichen Sphäre kommt“ weitergeführt in eine Verwirklichung „mit den ureigenen und ausschließlichen Mitteln der Musik“ oder der dichterischen Sprache. Einen Text, ein Gedicht komponieren bedeutet für Nono stets, eine sprachliche Aussage in eine genuin musikalische zu transponieren: „Die einzige Realität ist die klangstrukturale Komposition“, heißt es in Nonos Text zum Diario polacco '58.
Aus dem Innersten seiner Musik leuchtet Luigi Nonos Zeugnis „als Musiker wie als Mensch“. Die Anlässe, die solche Zeugnisse zwischen 1960 und 1982 ausgelöst haben, liegen scheinbar weit zurück; an ihrer bitteren und anhaltenden Aktualität besteht jedoch kein Zweifel. Der Reichtum und die Eindringlichkeit der Klänge, mit denen der Komponist sie gestaltete, hat an herausfordernder Unmittelbarkeit nichts eingebüßt.
Rezensionen
FonoForum 12/04: "Es ist Nonos eindrucksvollstes und eindringlichstes Chorwerk überhaupt und ein Paradestück für die 'Neuen Vocalsolisten Stuttgart'. Das Zarte dieser Musik, ihre Intensität sind bei den Stuttgartern bestens aufgehoben. Ihre Stimmen bringen diese Musik erst zum Leuchten."- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (SACD)
- 1 Ha venido (Canciones para Silvia) (für Sopran solo und sechsstimmiges Sopranensemble) (1960)
- 2 ¿Dónde estás, hermano? (für 3 Frauenstimmen) (1982)
- 3 Djamila Boupachà (für Sporan solo) (1962)
- 4 Sarà dolce tacere (für 8 Solostimmen) (1960)
Quando stanno morendo (Diario polacco Nr. 2) (für 4 Frauenstimmen, Bassflöte, Viloncello und Live-Elektronik) (1980)
- 5 1a. (ohne Satzbezeichunung)
- 6 1b. (ohne Satzbezeichunung)
- 7 1c. (ohne Satzbezeichunung)
- 8 2a. (ohne Satzbezeichunung)
- 9 2b. (ohne Satzbezeichunung)
- 10 2c. (ohne Satzbezeichunung)
- 11 3a. (ohne Satzbezeichunung)
- 12 3b. (ohne Satzbezeichunung)
- 13 3c. (ohne Satzbezeichunung)