Luigi Ferdinando Tagliavini & Liuwe Tamminga - Composizioni per organo e per due organi
Luigi Ferdinando Tagliavini & Liuwe Tamminga - Composizioni per organo e per due organi
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Canzone, Ricercare, Toccaten u. a. für eine & zwei Orgeln von Andrea Gabrieli, Giovanni Gabrieli, Aurelio Bonelli, Claudio Veggio, Jacopo Fogliano, Giulio Segni, Lucio Barbieri, Giovanni de Macque, Adriano Banchieri, Pietro Francese, Marco Antonio Cavazzoni, Girolamo Cavazzoni, Domenico Mari Ferrabosco, Girolamo Frescobaldi, Ercole Pasquini, Tarquinio Merula, Aurelio Bonelli
- Künstler: Luigi Ferdinando & Liuwe Tamminga / Orgeln Basilica San Petronio Bologna
- Label: Tactus, DDD, 1990
- Bestellnummer: 3578972
- Erscheinungstermin: 10.6.2013
CD1: In der Liste der »berühmten Orgeln«, die in dem theoretischen Werk »Conclusioni nel suono dell'Organo« (1609) erschien, nahm der Bologneser Musiker Adriano Banchieri das Instrumentenpaar auf, das damals zwei wichtige Basiliken schmückte: die »äußerst lieblichen« Orgeln in St. Markus in Venedig und die »seltenen« Orgeln in S. Petronio in seiner Heimatstadt. Nur diese letztgenannten Instrumente sind erhalten geblieben, nachdem sie 1982 in ihrer ursprünglichen »Seltenheit«, auf die Banchieri sich bezog, prächtig restauriert wurden und die charakteristischen Klangfarben beibehalten haben, die für das Repertoire, für das sie konzipiert wurden, wesentlich waren.
Die Affinität zwischen diesen beiden Instrumentenpaaren, sowohl in Bezug auf ihren Klang als auch auf ihre analoge räumliche Anordnung (in beiden Fällen waren die Orgeln in gegenüberliegenden Galerien aufgestellt, die von den Trennbögen zwischen dem Mittel- und den Seitenschiffen eingerahmt wurden), erstreckt sich auch auf das musikalische Repertoire, das in den beiden Institutionen florierte.
Die Pröpste der Sakristeibehörde (Fabbriceri) von S. Petronio beauftragten 1596 den Orgelbauer Baldassarre Malamini aus Cento (in der Provinz Ferrara), die Basilika mit einem zweiten Instrument auszustatten, das die zwischen 1471 und 1475 von Lorenzo da Prato erbaute Orgel begleiten sollte. Die beiden Instrumente weisen eine bemerkenswerte Ähnlichkeit in ihrem Klangspektrum auf.
Der Kontrabass-Principal der älteren Orgel ist reich und vollmundig, mit einem zweireihigen Diskant, und entspricht dem »16-Fuß«-Principal der Orgel aus dem 16. Jahrhundert, der mit einer analogen Verdoppelung ausgestattet ist. Ebenso sind der Principal der ersten Orgel und die Ottava der zweiten im Diskant verdreifacht.
Schließlich vervollständigen das übliche Paar Flauti in VIII und XII beider Instrumente von außerordentlicher Leichtigkeit und Brillanz die klanglichen Ressourcen der »Konzertregister«.
Ein besonderes Merkmal von Lorenzos gotischer Orgel ist der oben erwähnte Contrabbasso Principal, ein Register, das diesem Instrument einen absolut außergewöhnlichen Charakter verleiht: Es ist tatsächlich sowohl die älteste uns bekannte »20-Fuß«-Orgel als auch das größte Instrument mit unabhängigen Registern.
Gabrieli war ein recht vielseitiger und produktiver Komponist, und er erhielt in Venedig wichtige Musikaufträge, trotz seines unscheinbaren sozialen und wirtschaftlichen Status als Organist – ein Beruf, der mit dem eines einfachen Handwerkers vergleichbar war.
Er bekam so die Gelegenheit, sich an zeremonieller Musik wie der für mehrere Chöre zu versuchen, und diese Stücke machen den größten Teil seiner Sammlung von Concerti aus, die 1587 von seinem Neffen Giovanni zur Veröffentlichung vorbereitet wurde und Werke beider Komponisten enthält.
Zu dieser Sammlung gehört das doppelchörige Motet Egredimini et videte, in dem die beiden Chöre Phrasen unterschiedlicher Länge abwechseln, sodass Schlusskadenzen mit Anfangsakkorden in einem einzigen homogenen Fluss verschmelzen.
Die hier den beiden Orgeln anvertraute Aufführung fasst die komplexe kontrapunktische Verflechtung der acht Stimmen in einer Klaviaturtabulatur zusammen. CD2: Die goldenen Schnitzereien, die das Gehäuse der Orgel von Lorenzo da Prato aus dem 15. Jahrhundert in S. Petronio, einem Werk eines französischen Handwerkers, schmücken, scheinen beinahe visuell die wichtige Rolle zu veranschaulichen, die die Musikkultur von »jenseits der Alpen« damals in der Bologneser Basilika spielte.
Das charakteristische Timbre dieses eindrucksvollen Instruments passt gut zur nördlichen Orgelliteratur dieser Zeit, und tatsächlich waren die ersten drei Organisten, die ab 1475 die Gewölbe des gotischen Gebäudes mit seiner Musik erfüllten, burgundischer, navarrischer bzw. französischer Herkunft.
Das hier dargestellte Repertoire könnte beinahe als »Proviant« für unsere Reise durch ein Jahrhundert des Handels und der gegenseitigen Beeinflussung zwischen italienischer und »ultramontaner« Orgelmusik dienen.
Sie reicht vom goldenen Zeitalter der ersten großen italienischen Orgelschule, deren bedeutendste Anfänge auf emilianischem Boden stattfanden, bis zu den Jahren unmittelbar nach dem Bau der zweiten Orgel in S. Petronio. Die spätgotische Orgel von Lorenzo eignet sich hervorragend für die Musik des 16. Jahrhunderts, was zum Teil dem Beitrag der Orgelbauer Giovanni Battista Facchetti (1531) und Giovanni Cipri (1563) zu verdanken ist.
Dieses Instrument bietet eine Auswahl nahezu aller Hauptklangfarben der zeitgenössischen Orgelbauschule, für die es heute sowohl aufgrund seiner Größe als auch seines Alters ein beispielloses Beispiel ist; es ist tatsächlich sowohl die älteste uns bekannte »20-Fuß«-Orgel als auch das größte Instrument mit unabhängigen Registern.
Die Klangfülle seiner Hauptregister ist reich und vollmundig, mit Verdoppelungen der Diskantpfeifen der Principale Contrabbasso (24') und Ottava (6') Principale und Verdreifachungen des 12' Principale.
Bei der Restaurierung im Jahr 1982 wurde die historische mitteltönige Stimmung wiederhergestellt, und die Orgel ist insofern ungewöhnlich, als sie mit zusätzlichen Tasten in unterschiedlichen Tonhöhen für Gis und A ausgestattet ist, Töne, die in der modernen gleichstufigen Stimmung zusammenfallen würden.
Die Affinität zwischen diesen beiden Instrumentenpaaren, sowohl in Bezug auf ihren Klang als auch auf ihre analoge räumliche Anordnung (in beiden Fällen waren die Orgeln in gegenüberliegenden Galerien aufgestellt, die von den Trennbögen zwischen dem Mittel- und den Seitenschiffen eingerahmt wurden), erstreckt sich auch auf das musikalische Repertoire, das in den beiden Institutionen florierte.
Die Pröpste der Sakristeibehörde (Fabbriceri) von S. Petronio beauftragten 1596 den Orgelbauer Baldassarre Malamini aus Cento (in der Provinz Ferrara), die Basilika mit einem zweiten Instrument auszustatten, das die zwischen 1471 und 1475 von Lorenzo da Prato erbaute Orgel begleiten sollte. Die beiden Instrumente weisen eine bemerkenswerte Ähnlichkeit in ihrem Klangspektrum auf.
Der Kontrabass-Principal der älteren Orgel ist reich und vollmundig, mit einem zweireihigen Diskant, und entspricht dem »16-Fuß«-Principal der Orgel aus dem 16. Jahrhundert, der mit einer analogen Verdoppelung ausgestattet ist. Ebenso sind der Principal der ersten Orgel und die Ottava der zweiten im Diskant verdreifacht.
Schließlich vervollständigen das übliche Paar Flauti in VIII und XII beider Instrumente von außerordentlicher Leichtigkeit und Brillanz die klanglichen Ressourcen der »Konzertregister«.
Ein besonderes Merkmal von Lorenzos gotischer Orgel ist der oben erwähnte Contrabbasso Principal, ein Register, das diesem Instrument einen absolut außergewöhnlichen Charakter verleiht: Es ist tatsächlich sowohl die älteste uns bekannte »20-Fuß«-Orgel als auch das größte Instrument mit unabhängigen Registern.
Gabrieli war ein recht vielseitiger und produktiver Komponist, und er erhielt in Venedig wichtige Musikaufträge, trotz seines unscheinbaren sozialen und wirtschaftlichen Status als Organist – ein Beruf, der mit dem eines einfachen Handwerkers vergleichbar war.
Er bekam so die Gelegenheit, sich an zeremonieller Musik wie der für mehrere Chöre zu versuchen, und diese Stücke machen den größten Teil seiner Sammlung von Concerti aus, die 1587 von seinem Neffen Giovanni zur Veröffentlichung vorbereitet wurde und Werke beider Komponisten enthält.
Zu dieser Sammlung gehört das doppelchörige Motet Egredimini et videte, in dem die beiden Chöre Phrasen unterschiedlicher Länge abwechseln, sodass Schlusskadenzen mit Anfangsakkorden in einem einzigen homogenen Fluss verschmelzen.
Die hier den beiden Orgeln anvertraute Aufführung fasst die komplexe kontrapunktische Verflechtung der acht Stimmen in einer Klaviaturtabulatur zusammen. CD2: Die goldenen Schnitzereien, die das Gehäuse der Orgel von Lorenzo da Prato aus dem 15. Jahrhundert in S. Petronio, einem Werk eines französischen Handwerkers, schmücken, scheinen beinahe visuell die wichtige Rolle zu veranschaulichen, die die Musikkultur von »jenseits der Alpen« damals in der Bologneser Basilika spielte.
Das charakteristische Timbre dieses eindrucksvollen Instruments passt gut zur nördlichen Orgelliteratur dieser Zeit, und tatsächlich waren die ersten drei Organisten, die ab 1475 die Gewölbe des gotischen Gebäudes mit seiner Musik erfüllten, burgundischer, navarrischer bzw. französischer Herkunft.
Das hier dargestellte Repertoire könnte beinahe als »Proviant« für unsere Reise durch ein Jahrhundert des Handels und der gegenseitigen Beeinflussung zwischen italienischer und »ultramontaner« Orgelmusik dienen.
Sie reicht vom goldenen Zeitalter der ersten großen italienischen Orgelschule, deren bedeutendste Anfänge auf emilianischem Boden stattfanden, bis zu den Jahren unmittelbar nach dem Bau der zweiten Orgel in S. Petronio. Die spätgotische Orgel von Lorenzo eignet sich hervorragend für die Musik des 16. Jahrhunderts, was zum Teil dem Beitrag der Orgelbauer Giovanni Battista Facchetti (1531) und Giovanni Cipri (1563) zu verdanken ist.
Dieses Instrument bietet eine Auswahl nahezu aller Hauptklangfarben der zeitgenössischen Orgelbauschule, für die es heute sowohl aufgrund seiner Größe als auch seines Alters ein beispielloses Beispiel ist; es ist tatsächlich sowohl die älteste uns bekannte »20-Fuß«-Orgel als auch das größte Instrument mit unabhängigen Registern.
Die Klangfülle seiner Hauptregister ist reich und vollmundig, mit Verdoppelungen der Diskantpfeifen der Principale Contrabbasso (24') und Ottava (6') Principale und Verdreifachungen des 12' Principale.
Bei der Restaurierung im Jahr 1982 wurde die historische mitteltönige Stimmung wiederhergestellt, und die Orgel ist insofern ungewöhnlich, als sie mit zusätzlichen Tasten in unterschiedlichen Tonhöhen für Gis und A ausgestattet ist, Töne, die in der modernen gleichstufigen Stimmung zusammenfallen würden.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
- 1 Giovanni Gabrieli: Canzon primo tono a 8 a due organi
- 2 Andrea Gabrieli: Intonazione del primo tono
- 3 Andrea Gabrieli: Ricercare del primo totno
- 4 Andrea Gabrieli: Intonazione del sesto tono
- 5 Andrea Gabrieli: Ricercar arioso
- 6 Andrea Gabrieli: Mottetto "Egredimini et videte" a 8 a due organi
- 7 Giovanni Gabrieli: Fuga del non tono
- 8 Giovanni Gabrieli: Toccata del seconod tono
- 9 Giovanni Gabrieli: Canzon "La spiritata" a 4
- 10 Giovanni Gabrieli: Canzon "Sol sol la sol fa mi" a 8 a due organi
- 11 Andrea Gabrieli: Toccata del quinto tono
- 12 Andrea Gabrieli: Canzon ariosa
- 13 Andrea Gabrieli: Fantasia allegra
- 14 Andrea Gabrieli: Io mi son giovinetta a 4, intavolato
- 15 Andrea Gabrieli: Canzon francese detta "Petit jacquet" a 4
- 16 Giovanni Gabrieli: Lieto godea a 8, a due organi
- 17 Giovanni Gabrieli: Toccata del primo tono
- 18 Giovanni Gabrieli: Ricercar del primo tono
- 19 Giovanni Gabrieli: Canzon del secondo tono
- 20 Giovanni Gabrieli: Canzon del duodecimo tono
- 21 Giovanni Gabrieli: Canzon 12 T. a 10 a due organi
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 Aurelio Bonelli: Toccata "Cleopatra" a 8 a due organi
- 2 Claudio Veggio: Ricercata
- 3 Jacopo Fogliano: Ricercata
- 4 Jacopo Fogliano: Ricercata
- 5 Giulio Segni: Ricercare 6
- 6 Giulio Segni: Ricercare 11
- 7 Lucio Barbieri: Motetto "Laudans exultet" a 8 a due organi
- 8 Giovanni de Macque: Capriccio über "Re fa mi sol"
- 9 Giovanni de Macque: Consonanze stravaganti
- 10 Adriano Banchieri: Canzon francese "La carissima" a 8 a due organi
- 11 Pietro francese: Intonazione del sesto tono
- 12 Marco Antonio "da Bologna" Cavazzoni: Plus ne regres
- 13 Girolamo Cavazzoni: Ricercar terzo
- 14 Domenico Maria Ferrabosco: Io mi son giovinetta, intavolato
- 15 Girolamo Frescobaldi: Canzona a 8 a due organi
- 16 Ercole Pasquini: Toccata
- 17 Ercole Pasquini: Durezze
- 18 Ercole Pasquini: Canzona
- 19 Tarquinio Merula: Toccata - Genus cromaticum del primo tono
- 20 Tarquinio Merula: Canzona
- 21 Aurelio Bonelli: Toccata "Athalanta" a 8 a due organi