Domenico Scarlatti: Messe zu vier Stimmen auf CD

Der Vater der neapolitanischen Schule, Alessandro Scarlatti, war der erste einer großen sizilianischen Musikerfamilie. Sein Salve Regina ist Teil einer Sammlung von 10 geistlichen Konzerten, die eine perfekte apollinische Ausgewogenheit zwischen Ausdruck und Kunst zeigen und oberflächliche Effekte erfolgreich vermeiden. Die geistliche Musik seines Sohnes, Domenico Scarlatti, ist zweifelsohne von höchstem Rang.

Die Missa Quatuor Vocum ist in reiner Nachahmung des gediegenen polyphonen Stils der Renaissance geschrieben, mit subtilen barocken Elementen. Das Magnificat ist überwiegend polyphon, aber aus Gründen der textlichen Ausdruckskraft hat der Komponist auch einige eher barocke Elemente verwendet. Weniger bekannt ist der Bruder von Alessandro, Francesco. Auch er wirkte in Palermo, Rom und Neapel.

Das Miserere in G in monumentaler römischer Tradition zeigt Francesco als klugen und inspirierten musikalischen Handwerker, typisch italienisch im Geiste: gut strukturierte Harmonien, eine willkürliche Modellierung der melodischen Linien, die sich mit kurzen und konzertanten Fugato-Teilen von starker südlicher Vitalität abwechseln. Ex Tempore konzentriert sich auf einen stilistisch klaren und musikalisch fesselnden Zugang zu früher, romantischer und moderner Vokalmusik. Die variable Größe des Ensembles erlaubt es, sich optimal auf jedes Programm mit Musik zwischen 1600 und 1900 einzustellen.

Mit seiner originellen Programmauswahl und seinen hochqualitativen Interpretationen leistet das Ensemble einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung und Erneuerung des Vokalrepertoires. Florian Heyerick (1958) studierte in Gent, Brüssel und Leuven und gewann erste Preise für Blockflöte, Querflöte und Kammermusik. Sein effizienter und frischer Ansatz, sein stilistischer Einblick in eine ganze Reihe von Epochen und sein Streben nach Professionalisierung des Chorgesangs werden von vielen Musikern und Veranstaltern sehr geschätzt. Er spezialisierte sich auf die Leitung von Orchestern im barocken, klassischen und frühromantischen Repertoire, wobei er neue stilistische Ideen und historische Spiel- und Interpretationskunst einbrachte.