Die Singphoniker - Die Sehnsucht eines Königs
Die Singphoniker - Die Sehnsucht eines Königs
Mit Werken von:
Leopold Lenz (1803-1862)
, Nanette Huber
, Adolph Henselt (1814-1889)
, Joseph Hartmann Stuntz (1793-1859)
, Franz Xaver Loehle (1792-1837)
, Georg Mittermayer (1783 - ??)
, Franz Lachner (1803-1890)
, August Ascher
, Georg Schinn (1768-1833)
, Donat Müller (1804-??)
, Josef Xaver Brauchle (1783-1838)
, Josephine Lang (1815-1880)
, Franz von Pocci (1807-1876)
, Johann Baptist Schröfl (1804-1834)
und weitere
Mitwirkende:
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Lieder auf Gedichte von König Ludwig I. von Bayern vertont von Leopold Lenz, Nanette Huber, Adolphe Henselt, Joseph Hartmann Stuntz, Franz X. Loehle, Georg Mittermaier, Franz Lachner, August Ascher, Georg Schinn, Donat Müller, Josef Xaver Brauchle, Josephine Lang, Franz von Pocci, Johann Baptist Schröfl
- Label: Oehms, DDD, 2003
- Bestellnummer: 8976763
- Erscheinungstermin: 1.1.2001
Die Sehnsucht eines Königs, Ludwig I. von Bayern (1786–1868), die Romantik und Schloss Runkelstein
Die Wahl, auf Schloss Runkelstein bei Bozen (Südtirol) eine temporäre Ausstellung über den Bayernkönig Ludwig I. (1786– 1868) zu gestalten, beruhte auf dem Vorhandensein eines verschollen geglaubten Gästebuches der Jahre 1833 bis 1862, welches als Ersteintragung den Besuch des Königs am 3. Juni 1833 beinhaltet. Dieses Verzeichnis mit insgesamt 2.000 Eintragungen stellt eines der wichtigsten Dokumente der Runkelsteiner Burggeschichte des 19. Jahrhunderts dar. Darüber hinaus ist es ein Beleg für den intellektuellen Austausch zwischen Nord und Süd im Zeitalter der Romantik. Was bewegte König Ludwig I. von Bayern das trutzige, hoch auf einem Porphyrfelsen gelegene und mit dem weltweit größten, noch erhaltenen, profanen mittelalterlichen Freskenzyklus geschmückte Schloss zu besuchen? Ein Tagebuchhinweis des Königs beantwortet diese Frage: »…als ich zurück von Runkelstein kam wohin ich ging Wandgemälde zu sehen. Görres, so wurde mir gesagt, hielt dafür dass sie das Nibelungenlied wären, die Namen Tristan etc. bezeugen das Gegenteil…« So ist festzuhalten, dass der eilige Besuch Ludwigs I. auf einem Missverständnis beruhte, denn er glaubte den Nibelungenring vorzufinden, welcher sich als der Tristanzyklus entpuppte. Doch dieser Besuch 1833, dem ein zweiter 1841 folgte, bedeutete für das im Jahre 1237 erbaute und im 14. Jahrhundert bebilderte Runkelstein ein Erwachen aus einem Dornröschenschlaf. Die Begeisterung der Romantiker für Burgen, insbesondere für Runkelstein, folgte aus einer neuen Rezeption der vergangenen Jahrhunderte. Auf der Suche nach einer neuen »teutschen« Identität erachtete man das Mittelalter als den idealen Zustand des Abendlandes in welchem die Kunst und Kultur Europas verwurzelt war.
Obwohl für den König Ludwig I. von Bayern, sowie zur Zeit als Kronprinz, Tirol zwischen 1804 bis 1867 eigentlich nur Durchgangsland für seine Ziele in Venedig, Florenz und Rom war, erfüllte die nachfolgende Welle der Besucher des 19. Jahrhunderts die Burg mit neuem Leben und führte letztendlich durch den neugewonnenen Bekanntheitsgrad auch zu seiner Restauration durch Friedrich von Schmidt in den Jahren 1884–1888 im Auftrag des neuen Besitzers Kaiser Franz Joseph von Österreich, welcher dann im Jahre 1893 Schloss Runkelstein der Stadt Bozen schenkte und welches sich bis heute in ihrem Besitz befindet.
Auch, wenn nachweislich die Besuche von Ludwig I. auf Runkelstein nur kurz waren, so mindert die Kürze der Zeit sicherlich nicht die Intensität seiner Erfahrung, denn beim zweiten Besuch am 24. Mai 1841 machte sich der König sogar zu Fuß auf den Weg nach Runkelstein, dessen zauberhafte Bilderwelt und einzigartiges Zeugnis der großen mittelalterlichen Kultur unseres Kontinentes anschließend von vielen nachfolgenden Künstlern studiert und kopiert wurde, wie ein Entwurf von 1880 (Georg Dehn) zu einem neuen Schlafgemach für Schloß Neuschwanstein mit vielen Freskenmotiven von Runkelstein für König Ludwig II. von Bayern beweist.
Die »Spuren«, die Ludwig I. von Bayern hinterließ, finden sich nicht nur in der Erinnerung an ihn als beherzten Widersacher von Napoleon Bonaparte und Sympathisant des Tiroler und griechischen Freiheitskampfes, als Förderer und Mäzen der Künste, als Bauherr, der das Stadtbild von München prägte und der München zu einem europäischen Zentrum von Kunst und Wissenschaft machte, sondern auch als glühenden Verehrer des schönen Geschlechts. Darüber hinaus führen diese Spuren zu Ludwig I. als Bewahrer der Geschichtszeugnisse, wie es Herr Prof. Dr. Hubert Glaser in seinem Artikel zu dem Begleitbuch der Ausstellung beschreibt.
Auch, wenn das Weltbild von König Ludwig I. von Bayern vom Wandel der Zeit neu gezeichnet wurde, so ist jedoch seine Aussage: »Was auf Bewußtseyn ruht, blos sicher stehet…« auch der Schlüssel für eine sichere Zukunft der heutigen Generation.
Für das Zustandekommen dieser CD im Rahmen der temporären Sonderausstellung über Ludwig I. von Bayern auf Schloss Runkelstein möchten wir im folgenden sehr herzlich danken: den großzügigen Sponsoren der Projekte von Schloss Runkelstein, dem Bayerischen Rundfunk und der Musikproduktion Dieter Oehms GmbH für die Produktion der CD und vor allem den Künstlern, dem Ensemble »Die Singphoniker« und Herrn Christoph Hammer, sowie Helmut Balk und Margret Madelung, den privaten Leihgebern des originalen Hammerflügels (der wohl ursprünglich 1815 für die Münchner Residenz gebaut wurde) von Gregor Deiss, aber auch ganz besonders Herrn Dr. Gunter Joppig, Leiter des Musikinstrumentenmuseums des Münchner Stadtmuseums, für die kooperative und erfolgreiche Zusammenarbeit. Abschließend noch herzlichen Dank für die organisatorische Mitarbeit an Frau Katja Luterotti und Frau Hannelore Schettler.
Univ. Doz. DDr. Helmut Rizzolli Stadtrat der Stadtgemeinde Bozen für Wirtschaft, Tourismus, Schlösser Runkelstein und Maretsch André Bechtold Projektleiter der Schlösser Runkelstein und Maretsch
(OehmsClassics)
Die Wahl, auf Schloss Runkelstein bei Bozen (Südtirol) eine temporäre Ausstellung über den Bayernkönig Ludwig I. (1786– 1868) zu gestalten, beruhte auf dem Vorhandensein eines verschollen geglaubten Gästebuches der Jahre 1833 bis 1862, welches als Ersteintragung den Besuch des Königs am 3. Juni 1833 beinhaltet. Dieses Verzeichnis mit insgesamt 2.000 Eintragungen stellt eines der wichtigsten Dokumente der Runkelsteiner Burggeschichte des 19. Jahrhunderts dar. Darüber hinaus ist es ein Beleg für den intellektuellen Austausch zwischen Nord und Süd im Zeitalter der Romantik. Was bewegte König Ludwig I. von Bayern das trutzige, hoch auf einem Porphyrfelsen gelegene und mit dem weltweit größten, noch erhaltenen, profanen mittelalterlichen Freskenzyklus geschmückte Schloss zu besuchen? Ein Tagebuchhinweis des Königs beantwortet diese Frage: »…als ich zurück von Runkelstein kam wohin ich ging Wandgemälde zu sehen. Görres, so wurde mir gesagt, hielt dafür dass sie das Nibelungenlied wären, die Namen Tristan etc. bezeugen das Gegenteil…« So ist festzuhalten, dass der eilige Besuch Ludwigs I. auf einem Missverständnis beruhte, denn er glaubte den Nibelungenring vorzufinden, welcher sich als der Tristanzyklus entpuppte. Doch dieser Besuch 1833, dem ein zweiter 1841 folgte, bedeutete für das im Jahre 1237 erbaute und im 14. Jahrhundert bebilderte Runkelstein ein Erwachen aus einem Dornröschenschlaf. Die Begeisterung der Romantiker für Burgen, insbesondere für Runkelstein, folgte aus einer neuen Rezeption der vergangenen Jahrhunderte. Auf der Suche nach einer neuen »teutschen« Identität erachtete man das Mittelalter als den idealen Zustand des Abendlandes in welchem die Kunst und Kultur Europas verwurzelt war.
Obwohl für den König Ludwig I. von Bayern, sowie zur Zeit als Kronprinz, Tirol zwischen 1804 bis 1867 eigentlich nur Durchgangsland für seine Ziele in Venedig, Florenz und Rom war, erfüllte die nachfolgende Welle der Besucher des 19. Jahrhunderts die Burg mit neuem Leben und führte letztendlich durch den neugewonnenen Bekanntheitsgrad auch zu seiner Restauration durch Friedrich von Schmidt in den Jahren 1884–1888 im Auftrag des neuen Besitzers Kaiser Franz Joseph von Österreich, welcher dann im Jahre 1893 Schloss Runkelstein der Stadt Bozen schenkte und welches sich bis heute in ihrem Besitz befindet.
Auch, wenn nachweislich die Besuche von Ludwig I. auf Runkelstein nur kurz waren, so mindert die Kürze der Zeit sicherlich nicht die Intensität seiner Erfahrung, denn beim zweiten Besuch am 24. Mai 1841 machte sich der König sogar zu Fuß auf den Weg nach Runkelstein, dessen zauberhafte Bilderwelt und einzigartiges Zeugnis der großen mittelalterlichen Kultur unseres Kontinentes anschließend von vielen nachfolgenden Künstlern studiert und kopiert wurde, wie ein Entwurf von 1880 (Georg Dehn) zu einem neuen Schlafgemach für Schloß Neuschwanstein mit vielen Freskenmotiven von Runkelstein für König Ludwig II. von Bayern beweist.
Die »Spuren«, die Ludwig I. von Bayern hinterließ, finden sich nicht nur in der Erinnerung an ihn als beherzten Widersacher von Napoleon Bonaparte und Sympathisant des Tiroler und griechischen Freiheitskampfes, als Förderer und Mäzen der Künste, als Bauherr, der das Stadtbild von München prägte und der München zu einem europäischen Zentrum von Kunst und Wissenschaft machte, sondern auch als glühenden Verehrer des schönen Geschlechts. Darüber hinaus führen diese Spuren zu Ludwig I. als Bewahrer der Geschichtszeugnisse, wie es Herr Prof. Dr. Hubert Glaser in seinem Artikel zu dem Begleitbuch der Ausstellung beschreibt.
Auch, wenn das Weltbild von König Ludwig I. von Bayern vom Wandel der Zeit neu gezeichnet wurde, so ist jedoch seine Aussage: »Was auf Bewußtseyn ruht, blos sicher stehet…« auch der Schlüssel für eine sichere Zukunft der heutigen Generation.
Für das Zustandekommen dieser CD im Rahmen der temporären Sonderausstellung über Ludwig I. von Bayern auf Schloss Runkelstein möchten wir im folgenden sehr herzlich danken: den großzügigen Sponsoren der Projekte von Schloss Runkelstein, dem Bayerischen Rundfunk und der Musikproduktion Dieter Oehms GmbH für die Produktion der CD und vor allem den Künstlern, dem Ensemble »Die Singphoniker« und Herrn Christoph Hammer, sowie Helmut Balk und Margret Madelung, den privaten Leihgebern des originalen Hammerflügels (der wohl ursprünglich 1815 für die Münchner Residenz gebaut wurde) von Gregor Deiss, aber auch ganz besonders Herrn Dr. Gunter Joppig, Leiter des Musikinstrumentenmuseums des Münchner Stadtmuseums, für die kooperative und erfolgreiche Zusammenarbeit. Abschließend noch herzlichen Dank für die organisatorische Mitarbeit an Frau Katja Luterotti und Frau Hannelore Schettler.
Univ. Doz. DDr. Helmut Rizzolli Stadtrat der Stadtgemeinde Bozen für Wirtschaft, Tourismus, Schlösser Runkelstein und Maretsch André Bechtold Projektleiter der Schlösser Runkelstein und Maretsch
(OehmsClassics)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Leopold Lenz: Liebessehnen
- 2 Leopold Lenz: Die schnell Fliehenden
- 3 Leopold Lenz: An die Liebende
- 4 Nanette Huber: Liebesklage
- 5 Adolphe Henselt: Duo
- 6 Joseph Hartmann Stuntz: An meine Frau
- 7 Leopold Lenz: Des Gärtners Lied
- 8 Franz Xaver Loehle: Liebesklage
- 9 Georg Mittermayer: An die Liebenden
- 10 Franz Lachner: Stück für Klavier op. 109 Nr. 5
- 11 August Ascher: Liebessehnen
- 12 Joseph Hartmann Stuntz: Wiegenlied
- 13 Franz Lachner: Stück für Klavier op. 109 Nr. 4
- 14 Georg Schinn: Die Nonne in Himmelspforten
- 15 Donat Müller: Steter Kampf
- 16 Georg Schinn: Die Nonne in Himmelspforten
- 17 Franz Lachner: Stück für Klavier op. 109 Nr. 6
- 18 Leopold Lenz: Abschied im Herbst
- 19 Josef Xaver Brauchle: Erinnerung an Rom
- 20 Josephine Lang: Das Asyl
- 21 Franz von Pocci: Gondoliera
- 22 Josephine Lang: Nachtgesang
- 23 Franz von Pocci: Abschied im Herbste
- 24 Johann Baptist Schröfl: Herbstlied an die Hellenen
- 25 Leopold Lenz: Des Meeres Einladung
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