Bolivar Soloists - Musica De Astor Piazzolla (Direct to Disc Recording/nummerierte Auflage)
Bolivar Soloists - Musica De Astor Piazzolla (Direct to Disc Recording/nummerierte Auflage)
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Künstler: Bolivar Soloists
- Label: Berliner Meister Schallplatten, 2012
- Bestellnummer: 1971199
- Erscheinungstermin: 10.12.2012
Die Berliner Meister Schallplatten sind ein junges Unternehmen, das im Jahre 2012 gegründet wurde um eine kaum noch praktizierte Aufnahmetechnik wiederzubeleben: den Direktschnitt von Vinyl Langspielplatten. Aber was sind die Gedanken hinter Direktschnitt? Warum Neuaufnahmen nur für die LP? Warum nur analoge Technik? Warum der Verzicht auf Schneiden, nachträgliches Mischen und jegliche digitale Klangbearbeitung? Ist das nur Nostalgie? Nein, dahinter stecken handfeste Gründe und die Überzeugung, dass diese Direct-to-Disc Aufnahmen zu einmaligen musikalischen und klanglichen Ergebnissen führen.
Rainer Maillard (Produzent der Direct-to-Disc Aufnahme): »Die fünf Musiker der Bolivar Soloists traf ich bei einer Aufnahme mit Rolando Villazon und war sofort begeistert: Leidenschaft, Spielfreunde, Musikalität, Virtuosität, Temperament; alles strömte nur so im Überfluss aus ihnen heraus. Ich fragte sie, ob sie nicht eine Direct-to-Disc Aufnahme mit mir machen wollen. Nun, zuerst musste ich ihnen erklären, was ein Direktschnitt überhaupt ist. Sie hatten keine Vorstellung davon - wie auch, denn heute werden alle Aufnahmen mit modernster Technik produziert. Es wird eine komplett analoge Aufnahme und Wiedergabekette geben, aber das ist nicht der ausschlaggebende Punkt. Ich erklärte ihnen, dass sie nicht nur jeden Titel, sondern eine ganze LP-Seite lang in einem Take spielen müssen, dass keine einzige Note hinterher korrigiert werden kann, dass die Aufnahmesessions intensiver werden, dass der Puls bei der Aufnahme viel höher schlagen wird, dass es ein anderes Gefühl sein wird, hinterher die Aufnahme auf LP statt auf CD zu hören, dass Musiker und Aufnahmeteam viel enger zusammen arbeiten werden. Schlussendlich: eine Direct-to-Disc Aufnahme wird definitiv anders als eine CD-Produktion klingen. Soweit meine Ansprache. Die Bolivar Soloists sagten zu und ihnen war sofort klar: wenn schon so ein Projekt, dann auch gleich Astor Piazzolla als Komponisten, ihr großes Vorbild. Es verging einige Zeit und dann hatten wir endlich einen Termin für die Aufnahme der sieben Tangos gefunden. Alleine der Ablauf solch einer Aufnahme unterscheidet sich schon komplett von einer gewöhnlichen Aufnahme. Von den vier Tagen wurde an den ersten beiden Tagen nur geprobt, ohne dass überhaupt ein Mikrophon im Aufnahmeraum stand. Der Grund ist einfach, die Musiker können sich nicht auf die technischen Raffinessen und Möglichkeiten moderner Tonmanipulationen verlassen. Man kann nachträglich nicht schneiden. Sie müssen alles so spielen, wie es später gehört werden soll: eins zu eins. Ohne Kompromisse. Vorbereitung ist alles. Am dritten Tag kümmerten wir uns dann nur um den Soundcheck. Aufstellungen der Musiker, der Mikrophone, Mikrophonpositionen, Pegelverhältnisse, Hallräume, alles wurde immer wieder gecheckt (zur Abhörkontrolle benutzten wir eine analoges Tonbandgerät) und optimiert, denn es gilt für das Aufnahmeteam das gleiche wie für die Musiker; nach der Aufnahme kann man an dem Klang nichts mehr ändern. Am Abend des dritten Tages fühlen wir uns sicher genug und vereinbarten endlich für den vierten Tag die richtige Aufnahme. Diesmal wagten wir ein weiteres Experiment: Freunde und Kollegen wurden spontan zur Aufnahme eingeladen. Und so ging die Direct-to-Disc Aufnahmen am 17. Januar 2012 endlich los. Die Musiker standen im Kreis, umrahmt von einem kleinen Publikum. Der Beginn der eigentlichen Aufnahme musste noch kurz abgesprochen werden - schließlich können die Musiker erst mit der Aufnahme starten, wenn die Einlaufrille der Lackfolie fertig geschnitten ist. Und dann ging es los, es gab kein Zurück mehr. Die Bolivar Soloists spielten wie die Teufel (oder wie Engel, je nach Betrachtungsweise). Wir schnitten insgesamt fünf Folien, drei Mal die A-Seite, zweimal die B-Seite. Zwischen den Aufnahmen gab es kleine Pausen, in denen intensiv diskutiert wurde. Nach dem letzen Take (hier gleichbedeutend mit Schnitt einer Plattenseite) löste sich die Spannung, wir lagen uns in den Armen. Juan Manuel, der Geiger meinte, er hätte in seinem Leben noch nie so gut gespielt wie heute bei dieser Aufnahme. Was für eine Aussage! Und was für ein Argument für dieses Aufnahmeverfahren. Jetzt galt es nur noch die Lackfolien mit einer eindeutigen Nummer zu beschriften und die Daumen zu drücken, dass beim Transport und bei der Arbeit im Presswerk nichts passiert. Denn auch für die Entwicklung einer Direct-to-Disc Aufnahme gilt: es gibt kein Redo oder Undo.«
Rainer Maillard (Produzent der Direct-to-Disc Aufnahme): »Die fünf Musiker der Bolivar Soloists traf ich bei einer Aufnahme mit Rolando Villazon und war sofort begeistert: Leidenschaft, Spielfreunde, Musikalität, Virtuosität, Temperament; alles strömte nur so im Überfluss aus ihnen heraus. Ich fragte sie, ob sie nicht eine Direct-to-Disc Aufnahme mit mir machen wollen. Nun, zuerst musste ich ihnen erklären, was ein Direktschnitt überhaupt ist. Sie hatten keine Vorstellung davon - wie auch, denn heute werden alle Aufnahmen mit modernster Technik produziert. Es wird eine komplett analoge Aufnahme und Wiedergabekette geben, aber das ist nicht der ausschlaggebende Punkt. Ich erklärte ihnen, dass sie nicht nur jeden Titel, sondern eine ganze LP-Seite lang in einem Take spielen müssen, dass keine einzige Note hinterher korrigiert werden kann, dass die Aufnahmesessions intensiver werden, dass der Puls bei der Aufnahme viel höher schlagen wird, dass es ein anderes Gefühl sein wird, hinterher die Aufnahme auf LP statt auf CD zu hören, dass Musiker und Aufnahmeteam viel enger zusammen arbeiten werden. Schlussendlich: eine Direct-to-Disc Aufnahme wird definitiv anders als eine CD-Produktion klingen. Soweit meine Ansprache. Die Bolivar Soloists sagten zu und ihnen war sofort klar: wenn schon so ein Projekt, dann auch gleich Astor Piazzolla als Komponisten, ihr großes Vorbild. Es verging einige Zeit und dann hatten wir endlich einen Termin für die Aufnahme der sieben Tangos gefunden. Alleine der Ablauf solch einer Aufnahme unterscheidet sich schon komplett von einer gewöhnlichen Aufnahme. Von den vier Tagen wurde an den ersten beiden Tagen nur geprobt, ohne dass überhaupt ein Mikrophon im Aufnahmeraum stand. Der Grund ist einfach, die Musiker können sich nicht auf die technischen Raffinessen und Möglichkeiten moderner Tonmanipulationen verlassen. Man kann nachträglich nicht schneiden. Sie müssen alles so spielen, wie es später gehört werden soll: eins zu eins. Ohne Kompromisse. Vorbereitung ist alles. Am dritten Tag kümmerten wir uns dann nur um den Soundcheck. Aufstellungen der Musiker, der Mikrophone, Mikrophonpositionen, Pegelverhältnisse, Hallräume, alles wurde immer wieder gecheckt (zur Abhörkontrolle benutzten wir eine analoges Tonbandgerät) und optimiert, denn es gilt für das Aufnahmeteam das gleiche wie für die Musiker; nach der Aufnahme kann man an dem Klang nichts mehr ändern. Am Abend des dritten Tages fühlen wir uns sicher genug und vereinbarten endlich für den vierten Tag die richtige Aufnahme. Diesmal wagten wir ein weiteres Experiment: Freunde und Kollegen wurden spontan zur Aufnahme eingeladen. Und so ging die Direct-to-Disc Aufnahmen am 17. Januar 2012 endlich los. Die Musiker standen im Kreis, umrahmt von einem kleinen Publikum. Der Beginn der eigentlichen Aufnahme musste noch kurz abgesprochen werden - schließlich können die Musiker erst mit der Aufnahme starten, wenn die Einlaufrille der Lackfolie fertig geschnitten ist. Und dann ging es los, es gab kein Zurück mehr. Die Bolivar Soloists spielten wie die Teufel (oder wie Engel, je nach Betrachtungsweise). Wir schnitten insgesamt fünf Folien, drei Mal die A-Seite, zweimal die B-Seite. Zwischen den Aufnahmen gab es kleine Pausen, in denen intensiv diskutiert wurde. Nach dem letzen Take (hier gleichbedeutend mit Schnitt einer Plattenseite) löste sich die Spannung, wir lagen uns in den Armen. Juan Manuel, der Geiger meinte, er hätte in seinem Leben noch nie so gut gespielt wie heute bei dieser Aufnahme. Was für eine Aussage! Und was für ein Argument für dieses Aufnahmeverfahren. Jetzt galt es nur noch die Lackfolien mit einer eindeutigen Nummer zu beschriften und die Daumen zu drücken, dass beim Transport und bei der Arbeit im Presswerk nichts passiert. Denn auch für die Entwicklung einer Direct-to-Disc Aufnahme gilt: es gibt kein Redo oder Undo.«