Lena Christ: Erinnerungen einer Überflüssigen
Erinnerungen einer Überflüssigen
Buch
- Hofenberg, 09/2015
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783843079952
- Bestellnummer: 8369000
- Umfang: 180 Seiten
- Gewicht: 298 g
- Maße: 221 x 156 mm
- Stärke: 17 mm
- Erscheinungstermin: 21.9.2015
Weitere Ausgaben von Erinnerungen einer Überflüssigen
Klappentext
Lena Christ: Erinnerungen einer ÜberflüssigenErstdruck: München (Albert Langen) 1912.
Vollständige Neuausgabe mit einer Biographie der Autorin.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2015.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Lena Christ: Werke. München: Süddeutscher Verlag, 1972.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage.
Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Über die Autorin:
1881 im bairischen Glonn als uneheliches Kind geboren, verbringt Lena Christ ihre ersten Lebensjahre unbeschwert bei ihrem Großvater. Später erfährt sie die Gefühlskälte und andauernde brutale Mißhandlungen ihrer Mutter und fühlt sich zunehmend als »Überflüssige«. Nach dem Tod des geliebten Großvaters entflieht sie der häuslichen Situation 1898 in das Kloster Ursberg, das sie kurz darauf enttäuscht und verzweifelt wieder verlässt. Nach einem ersten gescheiterten Selbstmordversuch arbeitet sie als Köchin und heiratet den Buchhalter Anton Leix. Die Ehe scheitert, Lena erkrankt und ihre Töchter kommen in ein Kinderheim. Nur mühsam hält sie sich durch Schreibarbeiten über Wasser bis sie so 1911 den Schriftsteller Peter Jerusalem (der seinen Namen 1933 in Peter Benedix ändert) kennenlernt und 1912 heiratet. Er veranlaßt sie zur Niederschrift ihrer Lebensgeschichte, die 1912 als »Erinnerungen einer Überflüssigen« erscheinen jedoch nur geringe Beachtung finden. Auch die »Lausdirndlgeschichten«, in denen Ludwig Thoma eine plumpe Nachahmung seiner »Lausbubengeschichten« sieht, und der 1914 erscheinende Roman »Mathias Bichler« finden zu Lebzeiten wenig Beachtung beim Publikum. »Die Rumplhanni«, die zunächst als Drama in drei Aufzügen entsteht, dann aber auf den Rat von Peter Jerusalem zum Roman umgearbeitet wird, erscheint im Herbst 1916. Die Ehe mit Peter Jerusalem scheitert an dem Verhältnis das Lena Christ mit dem Sänger Ludwig Schmidt eingeht bis dieser sie verlässt. Lungenkrank und allein gerät Lena Christ in größte wirtschaftliche Not und wird wegen Kunstfälschungen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, der sie sich am 30. Juni 1920 durch Selbstmord entzieht. Das Gift hatte ihr Peter Jerusalem verschafft, in dessen Obhut sie ihre Kinder gegeben hat. Wenngleich zuweilen als altbacken und rustikal empfunden, begründet die so rauhe und wuchtige wie eindringlich bilderreiche Sprache der Lena Christ eine moderne, völlig unverklärte, realistische Heimatliteratur, wie sie u. a. Oskar Maria Graf prominent fortgesetzt hat.
Biografie
Lena Christ wurde am 30. Oktober 1881 in Glonn/Obb. geboren und wuchs dort bei ihren Großeltern mütterlicher seits auf. 1888 holte sie die inzwischen verheiratete Mutter nach München. Nach einer unglücklichen Ehe, aus der drei Kinder hervorgegangen waren, stand sie völlig mittellos und gesundheitlich sehr angeschlagen da. Das kostenlose Trockenwohnen eines Neubaus tat ein Übriges. Der Versuch, mit Schreibarbeiten das Nötigste zum Lebensunterhalt zu verdienen, scheiterte, und es schalteten sich die Behörden ein. 1912 heiratete sie den Schriftsteller Peter Benedix, der ihr literarisches Talent erkannte und sie zum Schreiben bewog. Am 30. Juni 1920 beging sie nach einer Betrugsaffäre Selbstmord.Anmerkungen:
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