Kris Wetzel: Demokratie - und warum wir sie nicht haben, Gebunden

Klappentext

Seit Jahrzehnten hat man routinemäßig den Begriff 'Demokratie' auf alle möglichen Staaten angewandt, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen, dass 'Demokratie' recht eigentlich 'Volksherrschaft' bedeutet. Sowie man sich aber diesen Wortsinn ins Gedächtnis zurückruft, stellen sich fast unmittelbar Zweifel ein, ob es auf diesem Planeten überhaupt Nationen gibt, von denen mit Fug und Recht behauptet werden kann, dass in ihnen das Volk herrsche, wie es der Begriff der 'Demokratie' ja eigentlich vorsieht.

Was überhaupt hätte man sich unter 'Volksherrschaft' in einem modernen Staat vorzustellen? Wie sähe sie in der Praxis aus? damit wir uns wenigstens ein Bild machen könnten, wie weit die bestehenden politischen Regime von ihr entfernt sind. Doch gerade an dieser Stelle hat man sich sorgfältig gehütet, weiter nachzudenken, hat sich etwas vorschnell mit der Behauptung zufriedengegeben, dass Wahlen von Amtsträgern bereits eine ausreichende Gewähr für Demokratie darstellten. Aber ein Kind, das die Chance hat, zwischen verschiedenen Vormündern einen auszuwählen, übt dadurch sicher noch keine Herrschaft aus, es wählt allenfalls die Person, von der es fortan beherrscht wird. Und an nichts erinnern unsere sogenannten 'Demokratien' so sehr wie gerade an solche Vormundschaftsverhältnisse, wo die Rolle des Volkes weit mehr der eines Mündels als der eines Herrschers gleicht.

Das Thema 'Demokratie' müsste also noch einmal von Grund auf unvoreingenommen durchdacht werden, wenn man tatsächlich an der Sache und nicht nur an dem Etikett interessiert ist. Und nie war ein solches Überdenken dringlicher als heute, wo es mehr und mehr danach aussieht, als sei Demokratie dabei, gänzlich vom Spielplan der Geschichte abgesetzt zu werden.